Noch 43 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Oslo berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Oslo.
Wir haben hierbei keine genauen Regeln, sondern jeder berichtet über das, was er für erwähnenswert hält und wann er gerade Zeit und Gelegenheit hat, etwas zu schreiben.


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19.05.2010 00:30 Siegfried Doppler
Weißrussische Pressekonferenz

Ebenso artig und romantisch wie die Bühnenshow, verlief nun auch die Pressekonferenz von 3+2. Da alle fünf kein englisch sprechen, fungierte der Delegationsleiter als Übersetzer. Nach jeder Frage suchte er eine(n) aus, der eine Antwort darauf geben sollte, was dann auch mit freundlicher Miene geschah. Als gefragt wurde, warum der ursprünglich für die Gruppe vorgesehene Titel "Far away" kurzfristig durch "Butterflies" ausgetauscht wurde, war die Antwort ganz simpel: Weil nämlich alle Fünf über eine klassische Gesangsausbildung verfügen, erschien der Uptempo-Song "Far away" nicht geeignet und man entschied sich für das anspruchsvollere "Butterflies", das nun Europa erobern soll. Weiter wurde erwähnt, dass die fünf Bandmitglieder bei dem Projekt "New Voices of Belarus", entdeckt wurden, einem ähnlichen Format wie "Star Academy" oder "Factory of Stars". Danach sind sie monatelang in einer gemeinsamen Show aufgetreten und wurden gute Freunde. Zwei von ihnen kennen sich jedoch schon seit dem Tag ihrer Geburt vor 24 Jahren in Minsk. Alena (die Rothaarige) und Ninel (die Blonde) sind eineiige Zwillingsschwestern.



18.05.2010 23:50 Siegfried Doppler
Die Probe Weißrusslands

Romantik in Reinkultur. So wäre die erste Bühnenprobe Weißrusslands am treffsichersten zu umschreiben. In der Tat hat dieser Vortrag alles, was das Herz eines jeden Träumers gleich höher schlagen lässt. Die erst in diesem Jahr zusammengestellte Gruppe 3 (Weiblein) + 2 (Männlein) zieht alle Facetten einer durchgestylten Inszenierung, wie sie Ralph Siegel nicht besser hätte einfallen können. Die fünf hübschen jungen Leute stehen aufgereit nebeneinander. Die Herren im eleganten schwarzen Anzug mit weißem Hemd und die Damen in angestrahltem Bronze, Silber und Gold - Abendkleid. Daneben sitzt am weißem Flügel der sechste im Bunde, in Gestalt des schwedischen Starpianisten Robert Wells. Orangenfarbiges Licht,erfüllt den mit dunkelbraunen Seidenvorhängen abgehängten Raum mit Wärme. Vor der Kamera huschen ab und zu bunte Schmetterlinge vorbei und zum musikalschen Finale kommt der eigentlich Clou: Auf einen Schlag wachsen den hübschen Mädchen Flügel und drei wunderschöne Schmetterlinge stehen von hinten angestrahlt auf der Bühne. Kann es etwas romantischeres geben?



18.05.2010 20:59 Siegfried Doppler
Die Pressekonferenz Mazedoniens

Obwohl er ein Rocksänger ist, liebt er den Grand-Prix und wollte immer schon als Solist auf dieser für ihn größten Showbühne der Welt stehen. Als Backgroundsänger, so sagte er, hatte er es ja im Jahre 2005 schon einmal geschafft, als er den damaligen mazedonischen Vertreter Martin Vucic nach Kiew begleiten durfte. Seine Flugangst sei aber so groß, dass er lieber eine dreitägige Autofahrt von Mazedonien hierher nach Oslo auf sich nahm, um sich nicht in die unsicheren Lüfte begeben zu müssen.



18.05.2010 20:39 Siegfried Doppler
Mazedoniens Probe

Die Bühne ist in ein sattgrünes Licht getaucht und Mazedoniens Interpret Gsjoko Taneski kommt vom Bühnenrand in die Mitte gelaufen. Während erst eine, dann drei Tänzerinnen um ihn herum schweben, fängt er an zu singen, krachend und laut, so wie es sich für diese starke Rockballade gehört. Ein Rapper gibt sein Bestes und die drei Tänzerinnen legen sich akrobatisch sehr ins Zeug. Dazu gibt es in der Mitte des Liedes ein gekonntes Gitarrensolo, das im Ohr hängen bleibt.



18.05.2010 20:13 Siegfried Doppler
Portugals Pressekonferenz

Ja, sie liebe den Fado, verriet Filipa Azevedo und als Kostprobe gab sie ein wunderbares Lied von Dulce Pontes zum Besten, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass diese ebenfalls eine ehemalige Grand-Prix Vertreterin Portugals gewesen ist und seit Jahren zu den bekanntesten und beliebtesten Fado-Interpreten zählt. Wohlerzogen und in korrektem Englisch versuchte sie alle Fragen des Pressekonferenzleiters und der Journalisten zu beantworten, gab jedoch immer wenn es brenzlig wurde, das Mikrofon lieber an ihren Produzenten und Komponisten von "Ha dias assim", Augusto Madureira weiter. Dieser ergriff offensichtlich gerne das Wort und bekam spontanen Applaus für sein Statement, dass Portugal gerne auch in Zukunft daran festhalten wird, seine Beiträge in der Landessprache zu präsentieren.
Ob sie mit ihrer Startnummer, zwischen dem temporeichen griechischen und dem rockigen mazedonischen Beitrag zufrieden wären, wurden sie gefragt. Die Antwort ging in die Richtung, dass einem ruhigen Lied, das man bewusst schlicht und ohne große Show präsentieren möchte, gar nichts besseres passieren kann.



18.05.2010 19:44 Siegfried Doppler
Portugals Probe

Ein schwarzer Flügel steht auf der linken Bühnenseite, worauf eine dicke brennende Kerze steht. Daneben, in der Bühnenmitte, steht die erst 18jährige Interpretin Filipa Azevedo, um mit angestrengter, aber kraftvoller Stimme ihr "Ha dias assim" (Es gibt solche Tage) zu interpretieren. Sie wirkt im ersten Moment etwas unsicher, lässt sich aber von ihrem starken Background-Chor, der auf der rechten Seite der Bühne steht, auffangen und gewinnt zunehmend an Sicherheit. Im Hintergrund hängen lange Girlanden, die ihre Farbe von violett über weiß nach pink wechseln. Ein solider, aber unspektakulärer Vortrag, womit Portugal es vermutlich schwer haben wird, das Finale zu erreichen.



18.05.2010 18:48 Stefan Ball
Wisst ihr noch? Damals ...

Wir schreiben heute den 18ten Mai. Und was war heute vor 14 Jahren? Damals war der Grand-Prix-Zirkus auch in Oslo und bis zum Beginn des Finales waren es nur noch etwas über 2 Stunden. Veranstaltunshalle war damals nicht die Telenor-Arena (da stand ja noch der Flughafen), sonder das Oslo-Spektrum mitten in der Innenstadt. Ein vollkommen eingebauter Halbrundbau, der von aussen bei näherer Betrachtung mit kunstvoll gestalteten Ziegeln gestaltet ist. Nur war Deutschland damals nicht einer von vielen Mitfavoriten (gehören trotz allem immer noch dazu), sondern gar nicht mit der Partie. Unser Leon scheiterte seinerzeits ja in der europaweiten Video-Vorausscheidung. Damals, als das Orchester noch spielte.



18.05.2010 18:36 Siegfried Doppler
Pressekonferenz Griechenlands

Bei der gut besuchten Pressekonferenz Griechenlands zeigte sich Giorgos Alkaios sehr zufrieden mit dem Verlauf der ersten Probe. Glücklicherweise hatte er jetzt auch sein Lächeln wiedergefunden, das ihm auf der Bühne leider völlig abhanden gekommen ist. Er ließ wissen, dass auch er seit seiner Kindheit ein großer Anhänger des Eurovision Song Contest sei und sich glücklich schätzt, nun selbst dabei zu sein. Immer noch überrascht sei er über seinen Sieg bei griechische Vorentscheidung und führt dies in erster Linie auf die sehr starke Performance seiner "Friends" zurück. Die Frage ob es dabei bleibt, im Gegensatz zur Griechischen Vorentscheidung, nun in den weißen Gewändern aufzutreten, bejahte er klipp und klar. Das sei man alleine schon den Fans in Griechenland schuldig, die sich bei einer Umfrage, ob Giorgos & Friends in Oslo in schwarzer oder weißer Bekleidung auftreten sollen, eindeutig für die Farbe Weiß entschieden.



18.05.2010 18:26 Stefan Ball
Probe Ukraine

Das hatte es für die Ukraine noch nie gegeben. Kein Spektakel auf der Bühne! Aber es gab ja auch noch nie ein derart ernsthaftes Lied aus dem Karpatenstaat. Alyosha stand einfach nur ganz alleine auf der Bühne und im Mittelpunkt der Scheinwerfer und sang. Dieser Auftritt ist auch der einzig passende. Singen kann sie, nur ist der Song vielleicht etwas zu anspruchsvoll und sperrig bzw. uneingängig. Hierüber sollen aber die Zuschauer am Telefon und die Juries entscheiden. (Foto: Sigi Doppler)



18.05.2010 18:20 Stefan Ball
Pressekonferenz Aserbaidschan

Die aserbaidschanische Pressekonferenz war ein kleines Sprachgewirr zwischen russisch und englisch. Die Journalisten und der Moderator fragten auf englisch. Dann kam Pawlo Schilko an die Reihe. Der ukrainische Gastgeber von Kiew 2005 kam zur psychologischen Unterstützung mit nach Oslo. Jedenfalls übersetzte er für Safura ins Russische und die Antwort, soweit die Künstlerin dessen nicht mächtig war, wieder zurück. Auf die Frage, wie sie als eine der Hauptfavoritinnen mit dem vermeintlichen Druck umgehe, kam nur zurück, dass sie ihr Bestes gebe und sich nicht unter Druck fühle. Was sollte sie denn auch sonst antworten. Von einer norwegischen Tageszeitung kam dann die Frage, ob sie den wirklich erst 17 sei. War die Frage unverschämt (du schaust doch viel älter aus!) oder nur seltsam? Sie verwies jedenfalls an ihre Mutter, die könne hierzu Auskunft geben. Die obligatorische musikalische Einlage kam natürlich auch noch, bei der sie durch ihren Tänzer unterstützt wurde.


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