
30. April 2024 Frank Albers
Heute wird der Reigen der Einzelproben für die Halbfinal-Teilnehmer mit den letzten acht Acts abgeschlossen.
Ab 10:30 geht es in der Malmö Arena los und wir versuchen durch das von der EBU gewährte Schlüsselloch so viel wie möglich für euch mitzubekommen.
Diese Seite wird in Verlauf des Tages regelmäßig aktualisiert, daher immer mal wieder reinschauen.
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1. 10:30 Uhr: Lettland: Dons – „Hollow“
Dons ist in Lettland einer der bekanntesten und populärsten Interpreten und man merkt ihm an, dass er vor großen Bühnen keine Angst hat. Die Inszenierung besteht aus einem riesigen röhrenartigen Ring („hollow“), in dem Dons die erste Hälfte des Songs stehend absolviert. Dieser Ring bewegt sich nicht, dreht sich nicht und leuchtet auch nicht, aber es schafft einen wirklich kraftvollen Blickfang auf der Bühne.
Dons trägt ein ärmellose königsblauen Kostüm mit Six-Pack-Andeutungen, das zumindest farblich ein klein wenig an den Blaumann aus dem Video erinnert. Bei seinen Bewegungen wird er von einer LED-Wand aus sanft pulsierenden Lichtern und Kreisen unterstützt. Die Lichteffekte sind klug gewählt, es sind viele sich langsam bewegende blaue Scheinwerfer in den Versen, die sich im Refrain zu viel helleren, weißeren Lichtern wandeln. Sie wirken wie Suchscheinwerfer und verleihen dem Auftritt eine ganz besondere Aura.
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2. 11:10 Uhr: San Marino: Megara – „11:11“
Megara tragen immer noch das rosa-schwarze Fell, das wir bei Una Voce per San Marino gesehen haben, aber ein etwas anderes Design mit zusätzlichen Zebrastreifen. Die LED-Wand zeigt eine rosa-schwarze Animation mit vielen gruseligen Bäumen und Drachen, die wie ein Märchen wirkt. Das Ganze ergibt eine wirklich zusammenhängende Inszenierung, die lustig, erhebend und vor allem sehr laut zu sein scheint.
Es gibt eine wirklich lustige Tanznummer, die sich durch den gesamten Auftritt zieht, was wir normalerweise nicht bei großen Rockbands sehen, aber Megara ist definitiv hier, um zu unterhalten. Am Ende gibt es sogar einen Moment, in dem Sängerin Kenzy ihren Pelzmantel auszieht, um ein neues Outfit mit rosa PVC-Rüstung mit Dinosaurier-Rückgrat zu enthüllen. Auch der Flamenco-Teil aus dem offiziellen Video hat es nach Malmö geschafft hat, dabei tragen die beiden Tänzer von Megara Skelett-Kostüme und Pelzstiefel. Dazu zum Abschluss noch kräftig Feuerwerk.
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3. 11:50 Uhr: Georgien: Nutsa Buzaladze – „Fire Fighter“
Nutsa beginnt alleine auf der Bühne auf einem erhöhten Sockel, unter einem roten Scheinwerfer, unterstützt von roten, rauchigen Grafiken. Am Ende der ersten Strophe gesellt sie sich zu vier männlichen Tänzern in Schwarz (mit Hemden!). Es ist eine sehr ausgefeilte, energiegeladene Choreographie, bei der sich die LED-Grafiken im Laufe des Liedes zu funkenden Flammenbällen verwandeln. Nutsa trägt ein goldglänzendes Minikleid, dazu aus Lederriemen gebundene „Stiefel“.
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4. 12:30 Uhr: Belgien: Mustii – „Before The Party´s Over“
Belgiens Choregraphie übernimmt einige Elemente, die wir schon aus dem Video kennen, mit einem Kreis von Mikrofonen auf einer nebelumwobenen Plattform, die sich langsam dreht, mit vielen wolkigen Grafiken an Wand und Boden. Mustii trägt ein offenes weißes Hemd mit einem mit Edelsteinen besetzten Oberteil darunter, das das Licht der Arena einfängt. Es hat ein wenig was von Nordmazedonien 2021, aber mehr Glam-Rock und weniger Disco-Kugel.
Für den letzten Abschnitt geht Mustii auf die vordere Bühne und es wird richtig dramatisch. Der Hintergrundgesang für diesen Song wird bekanntlich von Hunderten von Eurovision-Fans gesungen. Die hämmernden Trommeln am Ende vibrieren durch den Boden der Arena, bis man es in der Brust spürt.
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5. 14:10 Uhr: Estland: 5MIINUST x Puuluup – „(nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi“
Der Beitrag mit dem längsten einsprachigen Titel in der ESC-Geschichte stand auf dem Probenplan.
Die Mitglieder der Band (oder besser gesagt der beiden Bands) 5MIINUST x Puuluup sehen in schwarzen Anzügen mit unterschiedlich vielen Ärmeln sehr stilvoll aus. Die gesamte Aufführung ist eine fröhliche Mischung aus pochenden Beats, traditionellen Melodien und Aerobic-Tanzeinlagen. Die LED-Würfel sind heruntergefahren und werden mit weiteren Würfelgrafiken beleuchtet, deren Farbe sich im Laufe der Aufführung ändert, um sie an die LED-Wand dahinter anzupassen.
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6. 14:50 Uhr: Israel: Eden Golan – „Hurricane“
Auf der Bühne haben wir beim Auftritt Israels zum zweiten Mal einen Ring stehen, etwa im gleichen Stil wie der von Lettland, aber kleiner, mit Neon beleuchtet und er verfügt über eine eingebaute Windmaschine. Dazu kommen auf jeder Seite Leitern, so dass er von den fünf Tänzern (drei Männer und zwei Frauen) bespielt werden kann, die ihre Tanzchoreographie von dort bis zum Bühnenvorderrand ausführen.
Die Kostüme der Tänzer sind cremefarben und grau und ergänzen Edens langes, fließendes Kleid. Die gesamte Aufführung hat eine ähnliche Ästhetik wie das offizielle Video, und passend zum Titel und Inhalt des Liedes „Hurricane“ erscheinen an der LED-Wand jede Menge wirbelnde Farben.
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7. 15:30 Uhr: Norwegen: Gåte – „Ulveham“
Norwegens Inszenierung bietet die dunkle, hexenhafte Stimmung, die wir auch schon aus dem Video und der Vorentscheidung kennen, nur alles etwas größer: Eine niedrige, sich langsam drehende Plattform mit einigen Felsen und Bäumen unterstützt von gruseligen, wirbelnden Grafiken, vielen atmosphärischen Lasern und grünen Scheinwerfern.
Leadsängerin Gunnhild trägt eine dunkelgrüne weite Hose mit einem passenden Oberteil, das aussieht, als hätte sie Blätter über eine Schulter gewebt. Im Schlussrefrain wirft einer der Gitarristen seine Gitarre hoch in die Luft und fängt sie dann auf.? Dieser Auftritt ist eine Mischung aus hämmernden Trommeln, aufbauendem Gesang und der ganz speziellen Gåte-Atmosphäre.
Hinzu kommt viel tiefer wirbelnder Bühnennebel.
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8. 16:10 Uhr: Niederlande: Joost Klein – „Europapa“
Joosts charakteristische Tanzbewegungen und die riesigen blauen Schulterpolster bleiben erhalten. Hinzu kommt ein Keyboarder, der als flauschiger blau-gelber Vogel gekleidet ist, und wohl die EU-Flagge darstellen (könnte von den Farben aber natürlich auch Schweden sein). Die LED-Wand ist ein manischer visueller Rundgang durch die Texte, und das Ganze sind drei Minuten Tanzenergie, wobei Joost auf der Bühne von zwei Tänzerinnen in weißen Trainingsanzügen begleitet wird. Und ’ne Currywurst gibt es obendrein auch noch.

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Alle Fotos: EBU