
13. Mai 2021 Stefan Ball
In türkisgrünen Jogging-Anzügen mit Atari-Gesichtern nahm die Formation Platz. Laura, dem noch ungeborenen Band-Mitglied geht es auch gut. Laura ist aber noch nicht der endgültige Name, sondern erst ein Arbeitstitel. Beim Meet & Greet schien die Namenswahl bereits definitv zu sein.
Wie bei den meisten Delegationen lief auch bei den Isländern die 2. Probe besser. Da?i, der Frontsänger und Daddy in Spe, meinte, er schaute nicht mehr so an der Kamera vorbei und auch der Delegationsleiter meinte, sie spielen jetzt viel geschickter mit den Kameras.
Die Choreographie sitzt insgesamt, aber selbstverständlich ist deren Beherrschung schwieriger als es aussieht. Immerhin war keiner von ihnen vor dem Eurovisionsabenteuer ein Tänzer. Da ist es umso erstaunlicher, dass von Da?i ein Tanz-Lehrvideo im Internet steht. Auf dem Pressetresen, dessen Farben gut mit den isländischen Farben harmonieren, gab es auch eine kurze praktische Vorführung.
Aber immer noch läuft nicht alles rund. So gab es heute einen kleinen Kopfrempler beim Schließen des Synthesizer-Kreises.
Die Pullover sind übrigens grün, da das für die Atari-Gesichter eine gute Hintergrundfarbe ist. Und sie tragen Spiele nicht nur auf ihren Oberteilen, sondern haben auch drei Playstations mitgebracht. Naja, die Coronazeit in Rotterdam muss ja irgendwie gefüllt werden.
Da?is Einstellung zum Song Contest hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert. Seine Teilnahme am Söngvakeppnin 2017, damals wurde er Zweiter, war einfach nur ein Spaß. Heute sieht er die Teilnahme als Chance auf der verrücktesten Bühne der Welt und echt professionellen Bedingungen seine Musik zu präsentieren.
Und dann auch noch vor 3.500 Zusehern und Zuseherinnen im Saal, dem zweitgrößten Publikum, vor dem er je gesungen hat.
Diese Menschenmasse würde man bestimmt auch in eine isländische Halle bringen, Laugardalshöll oder Egilshöll etwa, denn Island wartet seit 35 Jahren auf einen Sieg und wäre bereit für die Gastgeberrolle. Auch die EBU glaubt, dass die Insel dazu in der Lage wäre.
Warum ?10 Years? aber auch Muffel zum Tanzen animiert, darauf wusste Da?i keine Antwort. Vielleicht überträgt sich auch einfach nur der Spaß, den er beim musizieren hat. Jedenfalls ist es gut, dass es funktioniert und auch, dass das Lied im britischen Radio gespielt wird.
Mit den beiden Eurovisionsbeiträgen hat die Formation ja große Erfolge feiern können.
Als nächstes erscheine (entweder nur von Da?i oder der ganzen Gruppe?) im Mai zwei neue Lieder und Remixes älterer Lieder. Dazu hofft er bis zum nächsten Jahr ein komplett neues Album fertigstellen zu können.
Das wäre ja rechtzeitig für Reykjavik 2022, was sich der Delegationsleiter wünscht.