9. Mai 2021 Sigi Doppler
Mit strahlenden Gesichtern betraten die drei Hooverphonics Alex, Raymund und Geike die Meet & Greet Bühne, um die erste Frage, ob sie mit dem Verlauf ihrer ersten Probe zufrieden waren, übereinstimmend mit einem “It was already perfect” zu beantworten.
Dass die Bühne während ihres Auftritts nur spärlich erhellt ist, sei Absicht, erzählte Alex Callier, der “The Wrong Place” zusammen mit Charlotte Foret komponiert hat. Erst im November des letzten Jahres hat die Band mit ihrer Leadsängerin Geike Arnaert wieder zusammengefunden, denn 2008 war Geike, die der Gruppe seit 1997 angehörte, bei Hooverphonic ausgestiegen, um sich einer Solokarriere zu widmen. Völlig überraschend war sie im November letztes Jahres wieder in den Schoß der Band zurückgekehrt. Daraufhin veröffentlichten die Drei ein neues Album, auf dem auch “The Wrong Place” erschien. “Wir haben das Lied gar nicht speziell für den ESC geschrieben, doch als klar war, dass wir 2021 für Belgien wieder antreten dürfen, haben wir das dafür geeignetste Lied aus dem Album ausgesucht und das war “The Wrong Place”.
Smooth, Elegant und Dark, so empfinden sie ihr Lied und genauso wollen sie es letztendlich auch auf der Eurovisionsbühne präsentieren. Das ist auch der Grund, warum Geike nicht wie sonst üblich vor der Band steht, sondern mittendrin und sozusagen am “Wrong Place”. Alle anderen Musiker und die Chorsängerin stehen nicht hinter, sondern neben ihr, um sie, die nach einer enttäuschenden Nacht mit dem falschen Mann wieder aufgewacht ist, zu beschützen. Man möchte damit eine Atmosphäre schaffen, die zeigen soll, dass ein verletzter Mensch Liebe und Zuneigung braucht, um eine große Enttäuschung zu überwinden.
Passend zu der tristen Stimmung, die von dem Lied ausgeht, wird im Hintergrund ein Schwarz-Weiß Film im Stil der 1920er Jahre gezeigt, der ebenfalls suggerieren soll, dass das Leben manchmal ganz schön schwierig sein kann.
Trotz dieser Melancholie, die durchaus gewollt von diesem Auftritt ausgeht, hoffen und glauben die Drei, dass ihr Lied viele Menschen so sehr berühren wird, dass sie damit problemlos das Finale von Rotterdam erreichen.
Text: Sigi Doppler, Fotos: Reinhard Ehret