Noch 17 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

My Heart Is Yours – Hat sich TIX (Norwegen) in Efendi (Aserbaidschan) verliebt?

14. Mai 2021 Marc Gehring

Natürlich gehört auch Tratsch und Klatsch zum ESC: ein heißes Thema in Rotterdam ist die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen TIX aus Norwegen und seiner angebeteten Efendi aus Aserbaidschan. Los ging alles in einem Chat zwischen TIX mit Montaigne (Australien), Destiny (Malta) und The Roop (Litauen). TIX gab zu sich in Efendi verliebt zu haben. Er habe auch ein Poster von ihr in seinem Hotelzimmer aufgehängt.

2021 Chat TIX Montaigne Destiny The Roop

Als Beweis seiner Liebe sang er “JaJa DingDong” aus dem Film “Fire Saga” für Efendi: “Jaja Ding Ding – My Love For You Is Growing Wide And Long, Jaja Ding Dong, Come On Baby, We Can Get Love On …”.

2021 ESC Love Message Efendi

Das hat Efendi wohl so beeindruckt, dass sie ihm ein Überraschungspaket auf sein Zimmer zukommen ließ mit einem verführerischen Angebot für TIX: er durfte wählen, wohin er gerne mit Efendi gehen möchte (Dinner, Baku oder das Grand Final gab es zur Auswahl).

2021 ESC: TIX singt “Can you feel the Love tonight”

TIX war so gerührt, dass er umgehend einen neuen Song für Efendi aufnahm: “Can You Feel The Love Tonight?“. Außerdem schickte er ihr einen Blumenstrauß auf das Zimmer sowie etwas Süßes und eine eindeutige Botschaft My Heart Is Yours. Also eines muss man TIX lassen, pfiffig ist er, denn der Text von Norwegens ESC-Beitrag aus dem Jahr 2010 “My Heart Is Yours” von Didrik Solli-Tangen passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Wir wünschen den beiden Turteltauben alles Gute und ganz viel “LOVE,LOVE,PEACE,PEACE” ♥

2021 ESC Love Story Efendi: My Heart is yours

Franks Nachtgedanken zum 7. Probentag

14. Mai 2021 Frank Albers

Heute sind es ausnahmsweise mal Nachmittags-Gedanken, die Proben waren um 1%.30 Uhr durch.

Oh mein Gott, diese Haare…

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Denemarken Pressekonferenz: Modern Talking gesucht

14. Mai 2021 Stefan Ball

Die beiden schafften es die zweite Probe zu genießen und, wie die meisten anderen auch, waren sie heute entspannter als beim ersten Mal. Sie stehen zwar in einer großen Arena (Anmerkung: die Vorentscheidung wurde in einem Fernsehstudio produziert), aber die ist noch leer; mal abwarten wie es mit Publikum ist.

Der Moderator Koos zeigte sich etwas erstaunt, dass sie auf Dänisch singen. Für das Duo hat sich die Sprachfrage aber im Grunde nie gestellt. Sie machen seit jeher Musik in ihrer Landessprache und sind damit erfolgreich. Zudem vermissen sie die Sprachenvielfalt beim Song Contest.
Laurits übersetzte den Titel dann mit “practice on each other”, betonte aber, dass damit keine sexuell anzügliche Anspielung gemeint ist. Es geht vielmehr um das Leben, nicht verkrampft zu sein, sondern spontaner und neugieriger auf Neues.
Daneben müssen die Menschen jetzt angesichts der Coronapandemie vielleicht erst wieder lernen sich näher zu kommen und auch zu berühren.

Der Musikstil ist auch von selbst gekommen. Laurits, der Gitarrist, machte schon immer Musik im Stile der 1960er und 1970er Jahre; als er dann Jesper kennen lernte erweiterte sich das Repertoire auch noch auf das darauffolgende Jahrzehnt.
Daneben hatte die Musik des Song Contests und der nationalen Vorentscheidung, des Dansk Melodi Grand Prix, schon immer einen großen Einfluss auf Ihr Schaffen. Von daher ist ihr jetziges Hiersein auch nicht verwunderlich.
Trotz aller Einschränkungen spüren sie in Rotterdam doch den positiven Geist und die Energie der Eurovision.

Koos hatte natürlich bemerkt, dass Laurits eine Gitarre mitgebracht hat, die erste überhaupt, die sich der Musiker jemals gekauft hat, und sofort ein Ständchen eingefordert. Dazu erschienen sogleich die Chorsänger und als Quintett gab es eine Kostprobe ihres Beitrages.
Den Chor erlebt Jesper hier intensiver als bei der Vorentscheidung. Damals gab es nur einen Chor für alle, aber hier hat er die Begleiter besser kennen lernen können. Das verändert die Zusammenarbeit.
Nicht erheblich für den Sänger ist dagegen, dass der Instrumentalteil rein vom digitalen Band kommt, während beim Melodi Grand Prix auch live gespielt werden konnte.

Für alle Freunde deren Musik war es schön zu hören, dass sie ein neues Album veröffentlichen wollen, noch vor ihrer nächsten Tour. Das wird wahrscheinlich auch ganz auf Dänisch aufgenommen werden. Jesper würde aber auch gerne mal eine Single auf Deutsch herausbringen.
Was Wunschkandidaten aus dem Discobereich für einen gemeinsamen Auftritt angeht, nannte Jesper Tina Charles und Laurits sogar Modern Talking.

Aber für die Gastgeber wohl überraschend, bezeichnete Jesper die Niederlande als südlich und exotisch. So hat er beim Spazieren gehen sogar schon einen Storch gesehen. Laurits erklärte ihm darauf, dass er nun bald Vater werden würde. Er selbst hat schon zwei Störche gesehen. Darum muss er auch relativ früh aufstehen um mit den Kindern in Verbindung zu bleiben, während Jesper ein vergleichsweiser Langschläfer ist.

Foto: Reinhard Ehret

Bulgarien Pressekonferenz: Emotionen und Lampenfieber

14. Mai 2021 Sigi Doppler

Zur bulgarischen Pressekonferenz brachte Victoria auch ihre Delegationsleiterin Joana Lexiva-Sawyer, sowie den Pressechef Vasil Ivanov und eine Backgroundsängerin mit auf die Bühne. Alle waren sich einig, dass die heutige Probe, im Vergleich zur ersten, sehr viel perfekter absolviert wurde und dass jetzt nur noch ein paar kleinere Abstimmungen und minimale Veränderungen in der Kameraführung und bei den Lichteffekten erforderlich seien. Es folgte von Joana ein großes Lob, mit einem herzlichen Dankeschön an das perfekte Produktionsteam, das alle Delegationen bei ihrer Arbeit auf und hinter der Bühne so sagenhaft unterstützt.

Zunächst wurde Victoria gefragt, welchen Künstler, der oder die für Bulgarien vor ihr beim ESC am Start gewesen ist, sie am meisten verehrt. Darauf gab sie die klare Antwort: “Es ist Kristian Kostow, der 2017 in Kiew mit seinem Lied “Beautiful Mess” Zweiter wurde.” Mit ihm pflege sie einen regelmäßigen Kontakt und außerdem arbeiten sie und Kristian häufig zusammen.

Victoria erzählte, dass es ihr ganz persönlicher Wunsch gewesen ist, ein Foto, das sie als Kind mit ihrem Vater zusammen zeigt, mit auf die Bühne zu nehmen. Es ist das Bild, das auf dem Felsblock neben ihr liegt, während sie es liebevoll streichelt. (Sh. Beschreibung Bulgarien, Probe 2). Weil ihr Vater schwer erkrankt ist und sie deswegen nicht nach Rotterdam begleiten konnte, war es ihr wichtig, die Szene mit dem Foto in den Auftritt einzubauen. Erst jetzt, nachdem die erste Probe gelaufen war, hat Victoria ihren Eltern am Telefon davon erzählt und als sie es erfuhren, hätten sie vor Freude geweint.

Weil Victoria und ihr Team in Rotterdam außerhalb der Proben sich wegen Corona ausschließlich im Hotel aufhalten, nutzen sie die gemeinsame Zeit, um an ihrem neuen Album zu arbeiten, das bald nach dem ESC erscheinen soll.

Dann wurde sie gefragt, ob sie ihren Vornamen Victoria, der sich von Victory (Sieg) ableitet, als gutes Omen sieht, um hier in Rotterdam den Grand Prix zu gewinnen? Daraufhin meinte sie bescheiden, dass sie und alle, die hier auftreten dürfen, doch schon Gewinner sind. Noch schöner wär’s natürlich, ins Finale einzuziehen und dort so gut wie möglich abzuschneiden.

Eine weitere Frage war, ob sie ein besonderes Ritual habe, das sie anwendet bevor sie auf die Bühne geht? Darauf antwortete sie: “Ich versuche immer, ich selbst zu sein, denn dann bin ich am besten”. Außerdem habe sie vor jedem Auftritt ungeheures Lampenfieber und das wäre auch gut so, denn nur mit einer gewissen Anspannung kann man das Beste aus sich herausholen. Außerdem sei sie sehr emotional, nach eigenen Worten: “Manchmal ein bisschen zu sehr”, aber auch das würde ihr zu der Kraft und der Energie verhelfen, ohne die kein guter Auftritt möglich wäre.

Fotos: Reinhard Ehret

Schweiz Probe 2: Gjon und das Gottesgeschenk

14. Mai 2021 Reinhard Ehret

Stimmlich war Gjon’s Tears heute nicht bei jeder Probe und zu jedem Augenblick perfekt, aber sein Song wirkt natürlich nach wie vor großartig. An der Inszenierung wurde nichts Wesentliches verändert und seine tänzerischen Bewegungen wirken immer noch nicht unbedingt souverän und geschmeidig. Vor der Presse bekannte er sogar, dass er nicht die Physiognomie zum Tanzen habe; man habe ihn aber davon überzeugt, dass es gut wäre und er sei nun sehr damit zufrieden. Dennoch ist nicht für jeden sein Umherrudern auf der Bühne ideal. Möglicherweise wäre eine elegante Bewegungspassivität – wie etwa im Videoclip – wirkungsvoller gewesen. Auch das viele Lichtgeflacker müsste vielleicht nicht zwingend sein. Aber das ist Spekulation. Viel wichtiger war, dass sein dritter Durchlauf stimmlich wieder absolut perfekt klang. Er höre gelegentlich, so sagte Gjon anschließend, dass seine Stimme “ein Gottesgeschenk” sei. Darauf sage er immer: “Nein, meine Stimme ist kein Gottesgeschenk. Ich habe viele Jahre hart für sie arbeiten müssen.” Am meisten freue er sich, wenn man ihn unverwechselbar an seiner Stimme erkennt. Das sei für einen Sänger das größte Kompliment. Und dieses Kompliment kann man ihm zweifellos machen.

Probenfoto: EBU / PK-Foto: Reinhard Ehret

Lettland Pressekonferenz: Samantas Weg – Ich wuerde es wieder tun!

14. Mai 2021 Wolfgang Grube

Samanta Tina kam selbstbewusst und hochzufrieden nach der zweiten Probe zusammen mit ihren drei Chorsängerinnen zur Pressekonferenz. Alles ist optimal und super gelaufen. Mit ihrem Selbstbewusstsein, das sie in “The Moon Is Rising” besingt, hält sie auch heute nicht hinter dem Berg. Seit sie klein ist, verfolgt sie ihre Ziele und kann dabei ziemlich beharrlich und stur sein. Sie erzählt von ihrem ersten ESC-Erlebnis, als sie vor fast 20 Jahren als Kind Jessica Garlicks “Come Back”(GB 2002) gesehen hat. Sie war so fasziniert von dem Lied, dass sie es immer und immer wieder gesungen hat. Schließlich brachte sie ihre Mutter so weit, ihr das Geld zu geben, um dieses Lied von ihr selbst gesungen in einem Tonstudio aufzunehmen, um eine eigene Schallplatte davon zu haben. Seither träumt sie davon, selbst auf der ESC-Bühne zu stehen.

Samanta ist eine Frau, die weiß, was sie will – und was sie nicht will. Ihre familiären Wurzeln reichen in viele Länder – unter anderem nach Russland und auch Deutschland – und haben sie als Persönlichkeit zu dem gemacht, was sie ist. Sie verfolgt ihre Ziele, ist spontan und will sich nicht von Rahmen, die andere vorgeben, einengen lassen. Das bezieht sich auch auf ihre Musik: Sie ist gern in vielen musikalischen Genres zuhause. Das drückt sich für sie auch in “The Moon Is Rising” aus, ihrem siebten Anlauf, am ESC teilzunehmen. Ob sich rückblickend alle ihre Anstrengungen gelohnt haben, jetzt wo sie es jetzt geschafft hat? “Ja, ich würde es genau so wieder machen!”

Die Projektionen beim Bühnenauftritt stammen von einem lettischen Designer und sind genau so, wie Samanta sie sich für ihren Auftritt vorgestellt hat. Eine spirituelle Darstellung von etwas Symbolischem, das aufgeht und aufblüht. Ein Studioalbum – das letzte erschien 2013 – ist in Arbeit und soll noch dieses Jahr erscheinen. Und das Outfit für den Türkisen Teppich am Sonntag steht natürlich auch schon …
Abschließend wurde sie gefragt, ob sie lieber als Autorin oder als Sängerin noch einmal beim ESC auftreten würde. Die eindeutige Antwort: “Ich liebe die Bühne, hier ist mein Platz.”

Fotos: Reinhard Ehret

 

Denemarken Probe 2: Hyggelig

14. Mai 2021 Stefan Ball

Und da sind sie wieder zurück, die 1980er Jahre, wie gehabt.

Während Laurits schon auf seinem runden Podest steht und Gitarre spielt, geht Jesper mit breiter, behaarter und tätowierter Brust und einem pinkem Sakko erst aus den Nebeln des Hintergrunds auf seine Kleinbühne und beginnt dann im wunderbarsten Dänisch und mit viel Spaß ? Øve os på hinanden? zu singen. Das Internet übersetzt das übrigens mit ‘Übe aufeinander’ oder auch mit ‘Uns aneinander üben’; da gibt es bestimmt eine treffendere und elegantere deutsche Ausdrucksweise um gemeinsame Tanzübungen zu beschreiben.

Dazu führt Jesper seine etwas übertrieben scheinenden Tanzschritte auf, versteckt dabei sein gemütliches Bäuchlein nicht, saust ans andere Bühnenende und zurück, während im Hintergrund ein Zeittunnel (wie aus Zurück in die Zukunft) über sie hinwegzieht. Der Chor ist in den Tiefen der Bühne versteckt. Zum Schluss versammeln sich beide auf einem Podest zum neuesten Gruppenbild des Duos Fyr og Flamme. Die beiden sind eben Feuer und Flamme für ihren Titel. Wer braucht schon hunderte Quadratmeter Bühne? Agnetha und Anni-Frid hatten 1974 auf ihrem teppichbezogenen Holzpodest auch nicht mehr Platz und hinterließen darauf Eindruck.

Aber bei allem hatte Jesper wieder ein kleines technisches Problem. In der ersten Probe entflutschte ihm einmal das Mikrofon aus der Halterung gen Boden, heute wollte der In-Ear-Kopfhörer kurz nicht halten. Aber der Sänger ist Profi genug, um sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Das Herz eines jeden Eurovisionsnostalgikers geht bei diesem Sprung circa 35 Jahre zurück das Herz auf. Nicht nur, dass erstmals seit 1997 diese kleine Sprache wieder zu hören ist. Man könnte sich diesen Popschlager genauso gut als Favorit  in Bergen oder Göteborg vorstellen, also in den (vermeintlich) guten alten Orchesterzeiten (Feuerwerk hätte es damals aber nicht gegeben).

Im Hier und Jetzt ist die Retro-Nummer vielleicht aus der Zeit gefallen, es wäre den beiden aber zu gönnen das Finale zu bereichern. Immerhin wirkt das Gesamtpaket so typisch dänisch hyggelig.

Lettland Probe 2: Die Koenigin der Nacht ist auf dem Weg

14. Mai 2021 Wolfgang Grube

Eigentlich mag Samanta Tina lieber Auftritte, in denen sie sich ganz frei auf der Bühne bewegen kann. Aber hier in der Inszenierung ihres Songs fühlt sie sich sichtlich wohl. Schließlich war es auch schon lange ihr Ziel, auf der ESC-Bühne zu stehen. Gegenüber der ersten Probe gab es keine wahrnehmbaren Veränderungen. Samanta präsentiert sich in ihrem aufwändig geschneiderten, grünen Designerkleid als selbstbewusste Frau und hofft, mit ihrem Lied viele Frauen zu erreichen, denen dieses Bewusstsein für sich selbst noch fehlt. Viele tragen in ihrem Alltag – wie durch ihre drei Background-Sängerinnen symbolisiert – Masken.

Grün und gold – das sind die Farben, die diese komplexe musikalische Komposition in wunderschönen Ornamenten untermalen. Samantas kräftige Stimme und ihre Präsenz stehen im Mittelpunkt. Ihre Bewegungen entstehen aus dem Moment heraus und wirken nicht einstudiert. Es ist die Kamera, die sie einfängt und nicht umgekehrt. Das einzige, wenngleich auch zentrale Inszenierungsmoment ist, wenn sie und ihre Chorsängerinnen sich mit den Handflächen über dem Kopf eine Krone formen.

Samanta Tinas Auftritt als Königin der Nacht als Weckruf für alle Frauen steht. Die starke Stimme eines kleinen Landes ist vorbereitet für das Semifinale.

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Fotos: EBU

Portugal Pressekonferenz: The Black Mamba sind gerne das “Dark Horse”

14. Mai 2021 Marc Gehring

The Black Mamba erscheinen gut gelaunt und mit Musikinstrumenten zur Pressekonferenz. Da dürfen wir uns bestimmt auf etwas Live-Musik freuen. Zunächst aber sind die Fragen der Moderatorin an der Reihe.

Es wird nach den Veränderungen in Probe 2 gefragt. Sänger Tatanka gibt zu, dass außer ein paar Kamera-Shots nichts geändert worden sei. Probe 1 war schon nahezu perfekt und vor allem mit dem Sound in der Ahoy-Arena sind sie hoch zufrieden.

Die Inspiration zu dem Song lieferte ja eine ältere Lady aus Amsterdam, die The Black Mamba während einer Reise nach Amsterdam dort gesehen haben. Mittlerweile gibt es sogar eine offizielle Suchaktion. Ob die Dame weiß, dass sie in einem ESC Song verewigt wurde? Vielleicht schaut sie sich den Contest ja sogar im TV an?

Portugal: Pressekonferenz – Black Mamba

Im zweiten Teil wurden wieder Fragen aus dem Publikum und aus dem Online Presszentrum von The Black Mamba beantwortet. Als erstes sollten sie ihren Bandnamen erklären. Klar, eine Black Mamba kennt man als giftige Schlange. Der Name soll eine Assoziation sein, dass die Musik von The Black Mamba auch eine hypnotisierende Wirkung haben kann.

Dann wurde die Band gefragt, wer in ihrer Familie am stolzesten über die ESC Teilnahme ist. “Das sind ganz eindeutig unsere Großmütter!” war sich die Band schnell einig. In den 70iger und 80iger Jahren gab es in Portugal nur einen Sender und das größte Musik TV-Ereignis war damals der Grand Prix d’Eurovision. Daher sind die Omas extrem stolz auf ihre Enkel.

Ein Fanjournalist gratuliert The Black Mamba zum tollen Feedback nach den Proben und zum Klettern in den Wettquoten. Viele würden “Love Is On My Side” als sogenanntes Dark Horse (=Geheimfavorit) ansehen und glauben an den Durchmarsch ins Finale. Sänger Tatanka sagt, dass die Band schwarze Pferde sowieso sehr mag und sie sich daher als “Dark Horse” sehr wohl fühlen.

Zum Ende der Pressekonferenz wurden tatsächlich die Instrumente hervor geholt und The Black Mamba performten live einen Fado-Titel namens “Darkest Hour” aus dem Jahr 2014 in halb englisch/portugiesisch. Ein würdiger und schöner Abschluss für den es viel Applaus gab.

Portugal: Pressekonferenz – Black Mamba

Bulgarien Probe 2: Ergreifende Traurigkeit

14. Mai 2021 Sigi Doppler

Unverändert zur ersten Probe sitzt die rothaarige Interpretin Victoria einsam und verlassen auf einem vom Meer umspülten Felsbrocken. Sie trägt einen graublauen Anzug und helle Turnschuhe. Über ihr leuchtet in goldenen Farben der weite Sternenhimmel, während sie ein neben ihr liegendes Bild streichelt. Dieses Foto zeigt sie als Kind mit ihrem Vater, mit dem sie sehr verbunden ist.

Tief in sich versunken erzählt sie die traurige Geschichte von ihrer verzweifelten Seele, die jede Hoffnung auf eine glückliche Zukunft verloren hat. Passend zu dem bewegenden Lied gleitet die Kamera sanft über sie hinweg und verliert sich in einem goldfarbenen Horizont. Mit einer unaufgeregten, blitzsauberen Stimme singt Victoria dieses leise Lied und schafft es mühelos, den Inhalt von “Growing Up Is Getting Old” zu verkörpern.

Inmitten des Liedes erhebt sie sich und läuft auf dem erhöhten Fels in der Brandung in eine ungewisse Zukunft. Währenddessen wird die Melodie, genauso wie die gesamte Inszenierung, eindringlicher und kräftiger. Bleibt zu hoffen, dass den Juroren und auch den Zuschauern dieses unaufdringliche, ergreifende Lied auch dann noch in Erinnerung ist, wenn die Abstimmung erfolgt.

Fotos: EBU / Thomas Hanses