Noch 16 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Spanien Meet & Greet: Mit dem Herz dabei

13. Mai 2021 Stefan Ball

Fast nächtliche Pressekonferenzen sind bei Journalisten meist wenig beliebt. Viele Journalisten sind aber eh nicht vor Ort.
Für Blas war die Anzahl der Anwesenden aber wahrscheinlich unerheblich.
Für ihn wurde mit Rotterdam ein Traum war. Das sagen natürlich viele Sänger, aber bei ihm ist es jedoch mehr als glaubhaft. Er hatte schon versucht sich für den Junior Eurovision Song Contest zu qualifizieren und später auch für die Erwachsenenversion.
Aus dem Traum ist noch nicht aufgewacht und sein Auftritt im Finale wird sein eigenes Märchen werden.

Gleichzeitig gibt es Momente, in denen er lieber bei seiner Familie sein würde. Hinter der Geschichte von ‘Voy a quedarme’ (ich werde bleiben) verbirgt sich der Verlust nicht nur eines geliebten Menschen. Daran darf er nicht denken, da das für ihn dann zu aufwühlend wäre. Bei dieser Erklärung muss der sonst so redelustige Künstler auch kurz innehalten. Im Endeffekt weiß er aber, dass es richtig ist, hier zu sein, da das DER Augenblick seines Lebens ist.
Die Inszenierung, für die auch mal wieder Marvin Dietmann mitverantwortlich ist, geht auf eines Textpassage zurück, in der auf den Himmel verwiesen wird; dort oben, wo auch die zu früh Gegangenen sind.

Heiterer wurde er, als sich das Gespräch auf Stefania aus Griechenland bezog. Er ist begeistert davon, dass ihr sein Lied so gut gefällt; er mag ‘Last Dance’ umgekehrt auch und fing auch gleich an, es zu singen. Im Nu fielen ihm auch noch die Namen fast aller anderen Teilnehmer hier ein. Ein echter Eurovisions-Fan.

Ein Franzose bat ihn auch noch ‘Universo’, seinen 2020er-Titel zu singen, was er gerne machte. Dafür musste er aber erst aus einem Redeschwall auf Französisch, der Sprache seines Herzens, gerissen werden. So sang er auch dieses Lied schließlich noch in Rotterdam, zumindest teilweise.

Und es konnte auch geklärt werden warum das Intro von ‘Voy a quedarme’ als Akkustikversion beginnt. Schon als Kind wurde er immer wieder gebeten etwas zu singen, auch wenn kein Mikrofon oder Instrument zur Stelle war. Dieses Gefühl, einfach nur zu singen, möchte er sich behalten und es gefällt ihm schlichtweg.

Hier zeigte sich ein leicht hibbeliger und eurovisionshungriger Interpret, dem man persönlich den Sieg von Herzen gönnen möchte. Beim Siegvortrag würde es ihm wahrscheinlich wie Lys Assia 1956 ergehen, dass sie dann sogar den Text vergaß oder wie Johnny Logan 1987, als er mit der Erklärung ?I can?t sing anymore? vor der Schlussnote abbrechen musste.

Grossbritannien Meet & Greet: What a feeling!

13. Mai 2021 Wolfgang Grube

James Newman kann sein Glück kaum fassen und ist total von der Rotterdamer Ahoy-Bühne begeistert. “Ich kann’s kaum glauben, dass ich hier bin. Wow”.
Mit der ersten Probe sind er und seine Tänzer, “The Newman’s”  zufrieden und er freut sich schon auf die nächste Probe am Samstag. Grundlegende Änderungen wird es nicht mehr geben, aber es sei trotzdem noch einiges zu tun. Er schaut dabei strahlend zu seiner Gesangstrainerin Annie hinüber, mit der er seit zwei Monaten hart arbeitet und die ihm attestiert, dass er jetzt bereit für den großen Auftritt ist.

James erzählt, dass er sich sehr geehrt gefühlt hat, als ihn die BBC fragte, am ESC teilzunehmen und sagte natürlich sofort JA. Für ihn sind es die olympischen Spiele der Musik und dies kommt einem Ritterschlag gleich. Einen Sieger-Song schreiben kann man, selbst wenn man es wollte, nicht. Die ESC-Geschichte hat gezeigt, dass jedes Jahr ein anderer Musikstil gewinnt und keiner vorhersagen kann, welcher in diesem Jahr die breiteste Zustimmung bekommt. Das Dabeisein und die Menschen über Musik in Verbindung zu einander bringen, ist sowie das Wichtigste. Trotzdem möchte er natürlich sein Land so gut wie möglich repräsentieren und wird sein Bestes geben, aber ums Gewinnen geht es ihm nicht.

“Ambers” ist einer von 15 Titeln gewesen, die er der BBC für den ESC vorgeschlagen hat. Aber es war ziemlich schnell klar, dass es dieser Song werden würde. Wenn ihn die BBC auch nächstes Jahr wieder fragen würde, einen Song für Großbritannien zu schreiben, wäre er sofort wieder dabei.

James wird dieses Jahr noch sein neues Album fertigstellen, freut sich, endlich wieder Konzerte geben zu können und er berichtet auch, dass er mit dem holländischen Trance-DJ Armin van Buuren zusammengearbeitet hat.
Auf der einen Hand hat übrigens er ein Tattoo mit zwei Würfeln, die die Liebe zu seiner Frau symbolisieren.


Wir erlebten einen offenen und sichtlich überwältigten  James Newman – Willkommen, James in der ESC-Familie!

Fotos: Reinhard Ehret und Screenshots Presse Konferenz EBU

Frankreich Probe 1: Einfach atemberaubend

13. Mai 2021 Sigi Doppler

Ganz im Stil des klassischen französischen Chansons präsentierte Barbara Pravi ihren hoch gewetteten Festivalbeitrag “Voilà”. Ganz schwarz gekleidet, mit einem ärmellosen und bauchfreien Oberteil, einer schwarzen Seidenhose und Plateauschuhen steht sie hinter dem Mikrofon und zelebriert das schöne Lied mit eleganten Armbewegungen. Ein dicker, heller Lichtstrahl, der zunehmend stärker wird, ist von hinten auf sie gerichtet, während ein anderer Frontscheinwerfer frontal in ihr hübsches Gesicht fällt. Der grelle Lichtstrahl, der aus dem hinteren Bühnenbereich leuchtet, weitet sich wie ein großes V (Voilà) vor ihr aus.

Auf den Boden vor ihr werden Vögel oder Tauben projiziert und als Barbara eine entsprechende Handbewegung macht, fliegen sie alle davon. Während sich die Melodie in der Mitte des Liedes weiter steigert, nehmen auch Barbaras Armbewegungen zu, die sich enthusiastisch steigern. Doch ihre Standort-Position bleibt unverändert. Mit weit ausgestreckten Armen, die Barbara gen Himmel streckt, endet das Chanson abrupt.

Spätestens jetzt möchte man es am liebsten gleich nochmal hören. Da hilft nur eins: Anrufen und voten!

Fotos: EBU / Thomas Hanses

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Spanien Probe: der Mond ist aufgegangen

13. Mai 2021 Stefan Ball

Als Letzte an diesem langen Probendonnerstag gaben sich die Spanier die Ehre. Sie sind ja leider auch mal wieder ein heißer Kandidat für das Schlusslicht im Finale.

Blas Cantó steht in dunkelblauem Licht und der Sternenhimmel prangt hinter ihm. Mit dem sich steigernden Arrangement wird es allmählich weniger dunkel und ein Planet mit Feuerkranz, vielleicht eine nächtliche Sonnenfinsternis, kommt ins Bild, während Nebel über den Boden wabert. Schließlich schwebt ein überdimensionierter Mond hell und bedrohlich als echte Requisite über dem einsamen Mann.

Im letzten Durchgang verwandelt sich der Hintergrund am Ende in einen roten Galaxiennebel, was einen schönen Kontrast ergibt und der Inszenierung gut tut. Die Umsetzung auf der Ahoy-Bühne ist in sich stimmig, aber wird es schwer haben, sich optisch gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Vielleicht hilft hier am Ende der Mond.

Blas trägt ein schwarzes, seidig schimmerndes Hemd, die obersten zwei Knöpfe leger geöffnet, und eine schwarze Hose. Vom Hintergrund setzt er sich damit nicht besonders ab.

Die Stimme verträgt noch etwas mehr Leidenschaft, aber diese erste Probe dient ja vorrangig dem Bühnenablauf, mediterran-leidenschaftlich singen kann er auch unter der Dusche üben.

Foto: EBU

Niederlande Meet & Greet: Positiv und divers

13. Mai 2021 Simon Wennige

In seinem Bühnenoutfit erschien Jeangu auch beim ersten Meet & Greet vor den Journalisten. Alle Klamotten tragen den Einfluss seiner kulturellen Herkunft in sich. Er sei zu 60% afrikanisch, 20% asiatisch und jeweils 10% europäisch und indigen-amerikanisch und das ist alles in den Kleidungsstücken verarbeitet. Besonders schade findet er, dass seine Mutter aus Suriname nicht in die Niederlande reisen konnte. Wegen der Pandemie versteht er das jedoch und er telefoniert jeden Tag mit ihr und fühlt ihre Unterstützung.

Es kam die Frage nach der Botschaft seines Songs auf und wie das Bühnenbild dazu passen würde. Für Jeangu spiegelt es die Geschichte seines Liedes genau wider. Aus der Dunkelheit wandelt sich die farbige Explosion. Du durchbrichst etwas, was Dich zurückgehalten hat. Das Lied spiegelt auch die Evolution Jeangus als ein Künstler selbst wider. Auch die Tänze bringen dies zum Ausdruck.

Jeangu fühlt sich absolut geehrt, dass er ausgerechnet beim Heim-ESC die Niederlande vertreten darf. Als er 2014 aus Suriname nach Enschede gezogen ist, hat er das erste Mal den ESC gesehen und hätte nie gedacht, dass er so schnell selbst einmal teilnehmen darf. Vor allem auch, dass er in seiner Heimatsprache Sranantongo singen kann, erfüllt ihn mit Stolz. Dafür liebt er den diversen Charakter des Wettbewerbes.

Zwar ist Jeangu gerade direkt in seinem größten musikalischen Abenteuer – dem Eurovision Song Contest. Doch auf die Frage nach seinem größten musikalischen Moment bislang führt er den Geburtstag seiner Tante auf, als er als Achtjähriger mit einer Band singen durfte. Ein bodenständiger Mann, der viel Positives versprüht und über dessen Teilnahme wir uns sehr freuen können.

Fotos: Reinhard Ehret

Grossbritannien Probe 1: James’ Glut entflammt

13. Mai 2021 Wolfgang Grube

Das Daumendrücken seines ebenfalls erfolgreichen Bruders hat genützt: James Newmans erste Probe hat gut geklappt.
Ein Schwerpunkt von “Embers” liegt auf dem starken Einsatz von Blasinstrumenten. Und diese bilden auch das Herzstück der Bühnenshow. Zentrale Bühnenelemente sind zwei überdimensionale weiße Trompeten, die ein schwarzes rundes Podium einrahmen, auf dem James zu Beginn und Ende steht und singt. Die Leinwand und der Bühnenboden sind  – natürlich passend zum Songtitel – hauptsächlich in ROT getaucht. Und die Leinwand wird als riesiger Basslautsprecher genutzt, der den elektronischen Beat zusätzlich visuell kräftig unterstreicht.

Mit auf der Bühne sind vier weiß gekleidete Tänzer und Chorsänger, die zugleich die Bläsereinsätze nachahmen. James selbst trägt ein schwarzes Bühnenoutfit, inklusive schwarzer, oberschenkellanger Lederjacke. Die Choreografie der fünf ist ganz auf die Dramaturgie des Songs zugeschnitten. Sie nutzt den Rhythmus der Musik und schafft Bewegung und Lebendigkeit auf der Bühne, ohne übertrieben oder aufgesetzt zu wirken.

Ambers ist ein Titel, den man gleich mitsingen kann und genauso schnörkellos und klar ist die Inszenierung. James’ aus der Glut springende Popsong-Funken sind heute gut in Rotterdam angekommen. Wie sie in dem starken Teilnehmerfeld zünden, sehen wir nächste Woche Samstag.

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Fotos: EBU

Deutschland Meet & Greet: Deutschland macht die Presse froh

13. Mai 2021 Reinhard Ehret

Was er auf der AHOY-Bühne heute spätnachmittags begonnen hat, fand nun am frühen Abend bei seiner ersten Begegnung mit den Akkreditierten seine fröhliche Fortsetzung. Jendrik riss die Anwesenden förmlich mit, erzählte die uns bereits bekannte Genese seines Songs und seines Videos – und natürlich die Phase der etwas unkonventionellen Bewerbung beim NDR, als er den Link dafür nicht finden konnte, dann aber auf Instagram angeschrieben wurde.

Jendriks Message, nicht zurückzuhassen, wo einem Hass entgegenschlägt, wusste er auf eine unverkrampfte und frohe Art und Weise in superschnellem Englisch rüberzubringen. Zwar fehle ihm die persönliche Begegnung mit anderen Künstlern und Freunden des Contests, aber seine sonstigen Erwartungen seien in Rotterdam nicht nur erfüllt, sondern übertroffen worden. In großer Liebe sprach er von seinen ballettierenden Mitstreiterinnen, die allesamt ausgebildete Tänzerinnen und Sängerinnen seien, zuweilen aber (weil beispielsweise im Fingerkostüm befindlich) zum Stummsein verbannt wurden. So entstand eine herrlich positive Stimmung beim Meet & Greet, das ihm bei den internationalen Beobachtern sicher Sympathiepunkte einbrachte. Das war ganz sicher ein perfekt gelungener erster Aktionstag Jendriks beim Song Contest. So kann’s weitergehen.

Fotos: Reinhard Ehret

Niederlande Probe 1: Optische Highlights bei den Gastgebern

13. Mai 2021 Simon Wennige

Endlich durften auch die Gastgeber zum ersten Mal auf der großen Bühne in Rotterdam proben. Jeangu Macrooy trägt eine blau-schwarze Hose und ein blaues Sakko, welches allerdings sehr kurz geraten ist, weshalb er leicht bauchfrei unterwegs ist. Denn unter seinem Sakko trägt er lediglich ein breites Brustgeschirr aus Leder. Und da seine Hose etwas zu weit unten zu sitzen scheint, könnte er einen Ledertanga tragen. Hose und Sakko aus und Jeangu wäre für den nächsten CSD bereit. Gewagt und seriös zugleich. Stilistisch ein spannender Spagat, welcher dem ersten Eindruck nach gelungen ist.

Auf der Bühne tanzen und singen neben Jeangu hauptsächlich ein Mann und eine Frau. Sie agieren durch den gesamten Beitrag an der Seite von Jeangu.

Zusätzlich gibt es noch einen extrem starken Ausdruckstanz eines kurzhaarigen Tänzers mit androgyner Ausstrahlung.

Zum Ende hin sind alle gemeinsam auf der Nebenbühne und führen eine Tanz auf, welcher an traditionelle Tänze aus Afrika erinnert.

Mit guter Kameraführung und einem hochwertig abgestimmten Hintergrund, welcher von dunkel am Anfang hin zu einem bunten Durcheinander sich ändert, kommt das Lied und seine Aussage sehr gut rüber. Ebenso die Ausstrahlung von Jeangu. Die Niederländer können stolz auf ihren Teilnehmer sein.

Fotos: EBU

Italien Meet & Greet: Eloquent-elegante Strassenrocker

13. Mai 2021 Frank Albers

Zunächst einmal fiel das sehr gute Englisch der gesamten italienischen Delegation auf, incl. aller Måneskin-Miglieder: Bassistin Victoria de Angelis, Schlagzeuger Ethan Torchio, Sänger Damiano David  und Gitarrist  Thomas Raggi. Das war bei italienischen Teilnehmern in der Vergangenheit nicht oft der Fall, was Pressekonferenzen gelegentlich recht schwerfällig werden ließ. Das genaue Gegeteil ist dieses Jahr der Fall.

Måneskin begann ihre Bandkarriere auf den Straßen von Rom, von dort gelangten sie zur italienischen Ausgabe von X-faktor, wo sie Zweite wurden, weiter ging es zum Sanremo-Festival und es endete beim ESC, als aktuellem Höhepunkt. Rockmusik sei nicht sehr populär in Italien und somit war auch für sie selbst die Überraschung sehr groß, dass sie Sanremo gewinnen konnten. Entsprechend waren auch die Reaktionen in den italienischen Medien und bei einem Großteil des Publikums, die ihren Sieg vollkommen erstaunt gegenüber standen. Nun sind sie stolz beim Eurovision Song Contest zu sein, der größten Bühne, die sie je betreten haben. Zudem freuen sie sich, endlich wieder vor Livepublikum spielen zu können, das erste Mal seit zwei Jahren. Als erste Rockband Italien vertreten zu dürfen macht sie sehr stolz und es ist ihnen daher auch sehr wichtig auf Italienisch zu singen, und nicht auf Englisch.

Ihren ungewöhnlichen Bandnamen Måneskin haben sie von ihrer dänischen Bassistin erhalten. Es war eine spontane Idee, als sie für einen Wettbewerb kurzfristig einen Namen brauchten. Victoria sollte ein paar coole Wörter auf Dänisch sagen, und von denen wurde Måneskin ausgesucht, erst nur als schnelles Provisorium, aber der Name blieb.
Alle vier Bandmitglieder sind Fans von Marco Mengoni (ESC 2013) und über ihn sind sie auch auf den ESC aufmerksam geworden.

Fotos: Frank Albers

Austria Pressekonferenz: Ein zufriedener Vincent

13. Mai 2021 Sigi Doppler

Zur Pressekonferenz Österreichs kam Vincent Bueno zwar ohne Begleitung, aber doch nicht ganz alleine. Er hatte seine Gitarre mitgebracht, die er mit den Worten “This is my Baby” sogleich zur Hand nahm und eine wunderschöne Akustikversion seines Liedes “Amen” spielte und sang.

Dass er mit seiner zweiten Probe hochzufrieden war, unterstrich er mit den Worten: “Mein gesamtes Team und ich sind bereit für das Semifinale. Die Probe hat gezeigt, dass alles nach unseren Vorstellungen läuft und auf dem Punkt ist. Die Bühne ist einzigartig und ich genieße jede Sekunde meines Auftritts.” Von Stunde zu Stunde würde sich sein Lampenfieber nun zwar steigern, doch das sei ein gutes Gefühl, das er unbedingt braucht, um letztendlich auch gut zu sein. Daraufhin bedankte er sich ganz offiziell auch bei den drei Komponisten von “Amen”, Tobias Carshey, Ashley Hicklin und Jonas Tender, die ihm dieses tolle Lied direkt auf den Leib geschneidert haben.

Erstaunlicherweise erzählte er auch ein wenig über seine familiäre Situation und davon, dass er zwei süße Töchter hat. Eine dritte Tochter verstarb kurz nach ihrer Geburt. Das habe ihn sehr getroffen und fast aus der Bahn geworfen. Aber dieser kleine Engel lebt in seinem Herzen weiter und wenn er auf der Bühne steht, dann singt er ganz besonders auch für sie.

Auf seine philippinischen Wurzeln angesprochen, ließ er erkennen, dass er sehr stolz darauf ist. Er findet es fantastisch, dass unendlich viele seiner Landsleute überall auf der Welt zuhause sind und dass sie sich überall gesellschaftlich sehr engagieren. Besonders im Gesundheitswesen und in Pflegeberufen leisten die Filipinos Besonderes, wie auch seine ebenfalls in Österreich lebende Mutter. Musikalisch spielen die Filipinos überall auf der Welt oft die erste Geige, sie lieben den Gesang und Vincent selbst ist davon überzeugt, dass er seine eigene Musikalität den philippinischen Wurzeln verdankt.

Angesprochen auf einen Vergleich seines Lied “Alive”, mit dem er im vergangenen Jahr Österreich beim ESC vertreten sollte, mit dem diesjährigen “Amen” meinte er, dass beide Lieder ihre Qualitäten haben. Das flottere “Alive” könne man tänzerisch hervorragend darstellen, was er in seinen Shows auch gerne tut und das getragenere “Amen” ist ein kraftvoller Popsong, den er voller Überzeugung mit Inbrunst singt und erlebt.

Fotos: Reinhard Ehret