Noch 25 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Meet & Greet Belgien: Der leidenschaftliche Teamplayer

3. Mai 2022 Sigi Doppler

Dass der junge Belgier Jérémie Markiese ein hundertprozentiger Teamplayer ist, merkte man ihm vom ersten Moment an, als er mit seinen vier Begleitern die Bühne zum Meet & Greet betrat. Nachdem der Moderator Mario Acampa ihn sehr herzlich begrüßte, legte er offenkundig großen Wert auf die Tatsache, dass er nicht alleine, sondern mit seinem Bühnenteam erschienen war. Überhaupt freue er sich so sehr zum ersten Mal in seinem Leben in Italien zu sein und mit seinem Superteam die tolle Stadt Turin Stück für Stück erkunden zu dürfen, wenn ihnen die Proben, Pressekonferenzen, Auftritte und TV-Verpflichtungen dafür mal etwas Zeit lassen.

 

Mario, der erfahren hatte, dass Jérémie vor ein paar Tagen noch an einer Infektion litt, die auf seine Stimme schlug, erkundigte sich nach seinem momentanen Befinden. “Ich hab tatsächlich in der letzten Zeit zuviel gesungen und deswegen hatte ich plötzlich keine Stimme mehr”, verriet Jérémie und fügte gleich hinzu “Aber jetzt ist alles wieder gut.” Überhaupt sei momentan alles perfekt, es gäbe keine Probleme und selten zuvor sei er so wunschlos glücklich gewesen, wie gerade jetzt.

Natürlich wurde Jérémie, der nicht nur ein toller Sänger, sondern auch ein erfolgreicher Torwart beim belgischen Zweitliga-Fußballverein Royal Excelsior Vorton ist, gefragt, welche seiner beiden Leidenschaften ihm mehr bedeutet: Fußball oder Musik? Beides, so antworte er, liebt er gleichermaßen und hier so wie dort muss man immer zu hundert Prozent Leistung bringen. Momentan müsse er sich daher hundertprozentig auf seinen Auftritt beim Eurovision Songcontest konzentrieren und darum sei der Fussball jetzt vorübergehend in den Hintergrund gerückt. Wenn aber der ESC vorbei ist, wird er sich ganz bestimmt wieder in seinem Verein beim Fußballspielen voll und ganz einbringen. Auf die Frage, wen er für den größeren Fußballer hält, Messi oder Ronaldo, antwortete er ganz diplomatisch: “Messi’s Talent ist von Gott gegeben und Ronaldo hat sich alles hart erarbeitet. Aber beide spielen gleichzeitig auf dem höchsten Level, das man erreichen kann.” Als er nach Michael Jackson gefragt wurde und danach, ob dieser ein Vorbild für ihn sei, sagte Jérémie, dass er tatsächlich in der Zeit, als dieser seinen Superhit “Thriller” sang, richtig Angst vor ihm hatte. Aber später erkannte er mehr und mehr, welch ein einzigartiger Künstler, Sänger und Tänzer M.J. war und seitdem bewunderte und liebte er diesen großen Musiker, der viel zu früh verstarb.

Eine weitere Frage drehte sich um sein Studium der Geologie, das er vor einiger Zeit begonnen, aber aufgrund seines intensiven Einsatzes beim Fußball und der Musik wieder abgebrochen hatte. Darauf antwortete er: “Wahrscheinlich werde ich dieses Studium wieder aufnehmen, wenn es meine Zeit zulässt, denn ich liebe die Welt und die Natur und alles, was damit zusammenhängt.” Da er als Kind schon regelmäßig in Kirchen auftrat und in einem Kirchenchor sang, wurde er gefragt, ob er religiös ist und was Gott für ihn bedeutet. Daraufhin wurde er sehr still und sagte: Ja, ich bin ein gläubiger Christ. Gott bedeutet mir alles, er ist der Mittelpunkt meines Lebens. Vor jedem Fußballspiel und jedem Auftritt, den ich habe, bete ich zu ihm und er hat mir immer die Kraft geschenkt, die ich brauchte.”

Zum Schluss dieses emotionalen Gespräches bat Jérémie Mario seinen vier Begleitern, die mit ihm zum Meet & Greet gekommen waren, die Gelegenheit zu geben, sich kurz vorzustellen, was dieser natürlich gerne tat. Nacheinander sagten sie ihre Vornamen ins Mikrophon und dann traten sie zu Jérémie, umarmten ihn und begleiteten ihn tänzerisch, während er leidenschaftlich Teile seines ESC-Beitrags “Miss You” zum Besten gab.

Fotos: EBU / Screenshot

Meet & Greet Montenegro: Comeback mit einer charismatischen Sängerin

3. Mai 2022 Karl Jakob

Nach einer kleinen Pause vom ESC meldet sich Montenegro mit der charismatischen Sängerin Vladana im Wettbewerb zurück. Sicherlich eine gute Wahl, denn Vladana Vucinic ist verantwortlich für den Text von “Breathe” und im Team mit dem Komponisten Darko Dimitrov, der schon mehrfach für Serbien und Nordmazedonien beim ESC als Komponist tätig war, schuf sie die passende Musik zu dieser Balkanballade.

Sichtlich erleichtert und zufrieden war sie nach der ersten Probe, denn alles war anders als sie es sich vorgestellt hatte und mit leuchtenden Augen schwärmte die Sängerin mit dem markanten Lippenpiercing von der riesigen Bühne, auf der sie sich sehr wohl fühlt und vor allem war sie von dem großartigen Sound begeistert.

Nicht nur für Montenegro ist es ein Comeback beim ESC, auch für sie persönlich ist es nach Jahren musikalischer Abstinenz eine Riesenchance wieder in der Musikbranche Fuß zu fassen. Vladana kann bereits auf eine erfolgreiche Karriere als Sängerin zurückblicken jedoch zog sich die studierte Journalistin vor Jahren ganz vom Showgeschäft zurück und gründete erfolgreich ein Online Modemagazin. Sie liebt avantgardistische Mode und besonders ihr blaues Auftrittskleid. Auch die Outfits von Sheldon Riley (Australien) und Achille Laura (San Marino) haben es ihr angetan.

Die Zeilen zu ihrem Song “Breathe” sind ihr zwei Tage nach dem Tod ihrer geliebten Mutter, die an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben ist, spontan eingefallen und sie widmet ihr und allen Menschen, die durch dieses schreckliche Virus einen geliebten Menschen verloren haben, dieses Lied.

Mittlerweile hat Vladana “Breathe” in verschiedenen Sprachen aufgenommen und es macht sie stolz , dass ihr Lied sogar in den Radiostationen der Türkei gespielt wird. Die größte Herausforderung war für sie jedoch die finnische Version zu der Freunde aus Finnland den Text beigesteuert haben. Der Wunsch von Laura Carusino wurde erfüllt und Vladana sang mit ihrer angenehmen Stimme a capella einen kleinen Teil ihres Songs in finnisch.

Als Glücksbringer trägt sie immer etwas von ihrer Mutter bei sich und dies gibt ihr Sicherheit und Gelassenheit die drei Minuten ihres Auftrittes von Herzen zu genießen.

Das Motto ” The Sound of Beauty” bedeutet für sie alle Geräusche unserer Natur, wie das Zwitschern der Vögel, den Wind und das Rauschen des Meeres und nicht zu vergessen auch das Atmen in der freier Natur.

Fotos: EBU / Screenshot

Meet & Greet Polen: Flucht vor dem Dämon

3. Mai 2022 Reinhard Ehret

Krystian Ochman, der griffigerweise aktuell nur unter seinem Familiennamen firmiert, wirkte bei seinem heutigen Interviewtermin im Presseraum deutlich markanter und charismatischer, als wir ihn aus der polnischen Vorentscheidung in Erinnerung haben. Auch seine stimmlichen Kostproben, zu denen er vom erneut sehr anstrengenden Fragesteller Mario genötigt wurde, wussten zu faszinieren. Ein Fragment aus “It?s Now Or Never” (O sole mio) konnte da besonders überzeugen. 

Sein Lied “River” habe man minimalistisch inszeniert und es handle davon, den Dämonen zu entfliehen. Es sei wichtig, Pausen vom Stress zu erlangen, um immer wieder zum Luftholen und zur Erholung zu finden. Dass ihm manche eine Siegesfavoriten-Rolle zuerkennen, beschäftige ihn nicht, sagte Krystian. Er konzentriere sich völlig auf seinen Auftritt; schließlich seien alle Künstler dieses Wettbewerbs großartig und jede Delegation mache dem Zuschauer ein sehr gutes musikalisches Angebot.

Krystian ist in den USA geboren und wählte den zunächst ungewöhnlich erscheinenden Weg aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten in die Heimat seiner Vorfahren, nach Polen. Dort genießt er, wie er schwärmt, eine phantastische akademische Gesangsausbildung. Sein Großvater, seines Zeichens ein herausragender Operntenor, sei ein wichtiger Mentor für ihn, aber auch seine ganze Familie fördere ihn bestmöglich, wobei ihm seine Mutter Dorota die schärfste und ehrlichste Kritikerin ist; aber das sei für ihn sehr wichtig. Ansonsten scheint der junge Sänger äußerst diszipliniert zu sein: Er schläft jede Nacht mindestens acht bis neun Stunden und trinkt täglich drei bis vier Liter Wasser, aber auch gutes Essen trüge dazu bei, fit zu bleiben und die Stimme gut trainiert zu halten. Diese bescheidene Beharrlichkeit und professionell-künstlerische Disziplin könnten Faktoren dafür sein, ihn und sein Lied in der Tat sehr weit nach vorne zu bringen.

Foto oben: EBU/Screenshot – Foto unten: EBU

Meet & Greet Estland: Der einsame Cowboy

3. Mai 2022 Sigi Doppler

Mit einem betörenden Lächeln betrat der sympathische Schlaks Stefan die Bühne und teilte dem Moderator gleich mit, dass er seine Gitarre mitgebracht habe, der er heute noch einen Namen geben wolle. In Anspielung auf seinen ESC-Beitrag meinte er “Vielleicht sollte ich sie “Hope” nennen”? Mario Acampa signalisierte ihm, dass dies eine gute Idee wäre und fortan war Stefans “bestes Stück”, wie er seine Gitarre nannte, nicht mehr namenlos.

Freimütig erzählte er, dass er sich zum ersten Mal in Turin aufhält und von dieser tollen Stadt, die Kultur,Tradition und Moderne verbindet, ganz begeistert ist. In Italien, beispielsweise in Rom und Venedig, sei er zwar schon früher gewesen, aber Turin fehlte ihm noch und auf diese Stadt will er sich, soweit es die freie Zeit zwischen den Auftritten zulässt, in den nächsten Tagen total gerne noch intensiver einlassen. Auch von der ESC-Bühne, auf der er bei der Probe vor einer guten Stunde zum ersten Mal stand, sei er ganz begeistert, schwärmte Stefan in den höchsten Tönen. Wie er sagte, ist der Sound einzigartig gut und die Möglichkeiten ein phänomenales Bühnenbild zu entwerfen sind für ihn und seine Crew geradezu unerschöpflich. Momentan ist er sich nur noch nicht ganz sicher, ob für sein Outfit die Farbe Schwarz oder Beige besser passt. “Momentan tendiere ich mehr zu Schwarz, so wie Johnny Cash” meinte er lachend.

Mit seinem Landsmann und Freund Karl-Ander Reismann, der in den letzten Jahren schon häufiger mit erfolgreichen Liedern im Finale von Eesti Laul vertreten war und der für viele estnische Künstler, darunter der erfolgreiche ESC-Teilnehmer von 2012, Ott Lepland, schon Hits schrieb, komponierte Stefan sich diese Cowboy-Ballade direkt auf den Leib. Als er gefragt wurde, ob sein Lied eine besondere Botschaft hat, sagte er: “Das ist ganz einfach, wir alle brauchen gerade jetzt in dieser Zeit Hoffnung. Hoffnung auf Frieden in der Welt und Hoffnung auf eine sorgenfreie Zukunft.”

Als Stefan gefragt wurde, ob es Jemanden gibt, der oder die ihn besonders inspiriert, kam die prompte Antwort, dass es seine ältere Schwester ist, die ihn in allen Dingen am meisten beeinflusst hat. “Ohne ihre Einflussnahme hätte ich vermutlich nicht mit dem Singen angefangen und ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin. Sie war und ist wirklich sehr wichtig für mich.” Da seine Familie ursprünglich aus Armenien stammt und seine Großmutter dort immer noch zuhause ist, erzählte er auch davon, dass sie ihm einmal ein altes armenisches Volkslied beigebracht hat, das er auch heute noch bei vielen Gelegenheiten gerne singt. “Wenn ich meine Gitarre in die Hand nehme und dieses Lied anstimme, überkommt mich immer noch so ein ein wunderschönes Gefühl von Geborgenheit, wie ich es bei meiner Oma immer spüren durfte.” Sie habe ihm vor vielen Jahren auch das Kreuz geschenkt, das an seiner Halskette hängt. Seither ist es sein Talisman, der ihn beschützt. Auf Mario’s Bitte stimmte Stefan das Lied seiner Großmutter nun auch beim Meet & Greet an und man konnte spüren, wie sehr diese einfache und einschmeichelnde Melodie ihn noch immer erfüllt. Außer diesem armenischen Lied sei er auch sehr von amerikanischer Musik beeinflusst und nicht zuletzt auch von dem italienischen Sänger Adriano Celentano.

Natürlich durfte Stefan, der von einem estnischen Magazin kürzlich zum Sexiest Man Estlands gewählt wurde, das Meet & Greet nicht verlassen, ohne noch einige Takte seines ESC-Beitrages “Hope” gesungen zu haben. Er tat es so emotional und gefühlvoll, wie ein einsamer Cowboy, mit dem man sich am liebsten am Lagerfeuer niederlassen würde.

Fotos: EBU / Screenshot

Meet & Greet România: Der tanzende Wahlspanier

3. Mai 2022 Stefan Ball

Andrei-Ionu? Ursu alias Wrs tänzelte mit halboffenem Hemd herein, so dass nicht nur die Blumen auf seiner Bluse, sondern auch auf seiner Brust zu sehen waren.

Tanzen ist für Wrs, der Künstlername ist eine Ableitung seines Namens Ursu, sehr wichtig. Er entwickelte sich nicht nur vom Tänzer zum Sänger und Musikautoren, aber es spielt auch keine Instrumente und sein Körper ist sozusagen sein einziges Instrument. Dazu weiß er, wie wichtig Tanzenergie bei einem Auftritt sein kann.

Er selbst bezeichnet sich als Kontroll-Freak und meinte aber auch, dass sein Auftritt hier nur möglich ist, da er gelernt hat, mit sich selbst zufrieden zu sein, sich selbst zu mögen, was bei jedem Menschen nicht unbedingt leicht. Viel Energie gibt ihm hier in Turin auch die große rumänische Gemeinde in Italien. Für ihn anrufen sollen die Landsleute aber nur, wenn sie sein Lied mögen und wenn sie es nicht ganz so mögen, ist es aber auch nicht verboten.

   

Wenn er >Llámame<, spanisch für >Ruf mich<, wörtlich nehmen soll, würde er sich für die spanische Sängerin Rosalia entscheiden, um sie wegen einer Zusammenarbeit anzurufen, oder die Gypsy Kings. Von der diesjährigen Konkurrenz würde er aber Ronela aus Albanien wählen, mit der er befreundet ist und mit der er gestern auch beim Abendessen war. Er sei quasi schon für eine Woche albanischen Spaßes eingeladen, auf den Bühnen des Landes.

Auf Spanisch macht er gerne Musik, da er das Land liebt und sich mit dieser Sprache leicht tut, auch wenn ihm immer noch ein Akkzent dabei bescheinigt wird. Hier in Italien hat er aber am Flughafen gemerkt, dass auch Italienisch dem Rumänischen sehr ähnlich ist und kann sich auch diese Sprache für Musik sehr gut vorstellen. Zudem gefällt ihm das Land seit Videodrehs am Comer See sehr; es macht Spanien jetzt Konkurrenz.

Seine erste Erinnerung an den Eurovision Song Contest, seine Mutter schaute mit ihm zusammen, ist Ruslana; damals war er ca. 11 Jahre alt. Er wurde also 1993 geboren, in jenem Jahr, als Rumäniens Eurovisionsgeschichte in Laibach etwas unrühmlich begann. Jedenfalls war eine Teilnahme schon lange sein Traum und ist nun glücklicherweise in Erfüllung gegangen.

Zum Abschluss standen nach Wrs, seine Tänzer und seine Schwester alle auf, um der Moderatorin den Llámame-Hüftschwung beizubringen.

Stefan Ball

Fotos Probe: EBU (Nathan Reinds)
Fotos M&G: Bildschirmfoto EBU

Meet & Greet Nordmazedonien: Kickboxen gegen die Angst

3. Mai 2022 Frank Albers

Das Wechselbad der Gefühle von purer Euphorie 2019 bis tiefer Niedergeschlagenheit 2021, das nordmazedonsiche Fans in den vergangenen Jahren erlebt haben, will Andrea mit ihren “Circles” in diesem Jahr wieder in eine positive Richtung lenken.
Nach der ersten Probe, bei der sie und ihr Team mehrere Dinge ausprobiert hätten, werden sie nun ein paar Kleinigkeiten vor allem beim Hintergrund ändern. Andrea steht ganz in Schwarz gekleidet allein auf der großen Bühne, in der Ferne sieht man einige Lichtinstallationen. Ales scheint sehr zurückgenommen.

“Circles” hat Andrea gemeinsam mit ihrem engen Freund und Produzenten Aleksandar Masevski geschrieben, der ihr auch während des schwierigen Entstehungsprozesses des Liedes immer wieder Mut und Kraft gegeben hätte. Hier beim ESC erlebe sie gerade die größte Zeit ihres Lebens und sie hofft, dass sie mit ihrem Auftritt den vielen jungen Talenten in Nordmazedonien den Mut geben kann, einen ähnlichen Weg in der Musik einzuschlagen wie sie. Nordmazedonien hätte so viele herausragende Talente und es sei so traurig, dass die Welt sie nicht wahrnehmen würde. So wie viele Menschen in Europa noch nicht einmal wissen würden, dass es ein Land wie Nordmazedonien überhaupt gibt. Ein wichtiges Anliegen ist ihr auch, dass Musik sich aus der ganz großen Kommerzialisierung befreien kann und wieder zu seinen Wurzeln findet. Es irritiert sie auch, dass es soviele kommerzielle Talentshows gibt, deren Sieger in der Regel nie eine wirkliche Karriere machen, da nach dem Ende der Shows keine Unterstützung mehr da ist.
Sie sei deshalb stolz in diesem Jahr musikalische Botschafterin ihres kleinen Landes zu sein, auch um für ihre Gedanken Gehör zu finden.

 

Vor ihrer Abreise nach Turin hat sie sich mit den ehemaligen und sehr erfolgreichen nordmazedonsichen Vertreterinnen Tamara und Kaliopi getroffen, die ihr gute und wichtige Ratschläge gegeben haben. Vor allem voll konzentriert zu bleiben, sich nicht von Kleinigkeiten und Deatils nerven zu lassen und einfach Freude zu haben. Beide sind für Andrea große und wichtige Vorbilder. Die Begegnung mit Kaliopi hätte ihre Persönlichkeit geändert. Mt ihrem Lied “Circles” möchte sie die üblen Kreisläufe aus Angst und Depression durchbrechen.

Andrea ist eine sehr selbstbewusste und dynamische junge Frau, die aber auch sehr emotional sein kann. Unter Druck würde sie dann manchmal überreagieren oder sich unklug verhalten, weshalb sie dankbar sein, enge Freund an ihrer Seite zu haben, die sie wieder einfangen. Eine gute Möglichkeit, sich abzulenken, sei Kick-Boxing, das sie seit einigen Jahren aktiv betreibt und dann auch gleich der Moderatorin demonstrierte. Kick-Boxing würde ihr nicht nur physische Stärke sondern auch mentale Stärke geben, um die sie umgebenden Ängste zu überwinden.

 

Allein auf der großen Bühne zu stehen, würde ihr keine Angst machen, da sie von tollen Menschen hinter der Bühne umgeben ist, die ihr die Kraft und Energie geben, heil und gut durch die drei Minuten zu kommen. Einen Teil ihrer Kindheit hat Andrea mit ihren Eltern in Amerika verbracht, wo sie in New York in einen Kindergarten gegangen ist. Bis heute ist ihr Musikgeschmack und ihre eigene Musik stark amerikanisch geprägt. Vor allem Gospel hätte eine große Wirkung auf sie.

 

 

(Foto 1,3: EBU/Screenshot, Foto 2,4: EBU)

 

 

Meet & Greet Irland: irische Quierligkeit

3. Mai 2022 Stefan Ball

Das erste Meet & Greet war eine entspannte Plauderei zwischen dem Moderator und Brooke. Auf geblümten Plateauschuhen und mit goldenem Liedschatten schwebte sie zu ihrem Sessel, aus dem heraus sie freudig quietschend die Fisch-Socken des Moderators lobte.

 

An der Probe selbst hatte sie nichts auszusetzen und war dabei von ihrem Team beeindruckt. Die Inszenierung orientiert sich stark an dem Auftritt bei der Late Late Show, jener irischen Talk-Sendung die auch immer wieder als nationale Vorentscheidung dient.

Da zwischen der Studiosendung und der großen Bühne in Turin doch einige bestehen, ist sie froh über ihre Promotour, die sie darauf vorbereitete. Da konnte sie dann sogar darüber lachen, dass sie dabei ständig etwas verlor, egal ob ihren Pass oder Reiskekse in London. Der Titel >That?s Rich< verriet Brooke, hat keinen finanziellen Hintergrund, sondern ist eine englische Redewendung für >das ist großartig<.

Irische Eurovisions-VeteranInnen hat sie im Vorfeld nicht getroffen, dass hätte sie nur noch nervöser gemacht. Dafür hat sie das Bullenreiten von San Marino schon gesehen und war davon beeindruckt.

Aus ihrem Privatleben plauderte sie auch noch ungezwungen. Zum einen wäre ihre haarlose Sphinx-Katze, die auch auf Instagram zu sehen ist und die sie in Drago umbenannte, da sie nicht immer der liebe Schmusetiger ist. Kratzer kommen da schon vor.

Eine schlimmere Verletzung hat sich Brooke aber mal beim Camogie, der weiblichen Version des irischen Nationalsports Hurling zugezogen. Bei dieser robusten Kontaktsportart brach sie sich schon mal das Bein.

In diesem Sinne kann man der sympathischen Irin nur Hals- und Beinbruch für das Halbfinale wünschen.

Stefan Ball

Fotos Probe: EBU (Nathan Reinds)
Fotos M&G: EBU/Screenshot

Buongiorno zum 4. Probentag

3. Mai 2022 Frank Albers

Ein neuer Proben- und Pressekonferenztag steht an. Auf dem Programm haben wir heute die zweite Starthälfte des zweiten Halbfinals.

Los geht es mit Irland, deren Probe für 10 Uhr angesetzt ist, die Pressekonferenz “Meet & Greet” folgt dann um 12 Uhr.
Dem schließen sich
Nordmazedonien
Estland
Rumänien
Polen
Montenegro
Belgien
Schweden
und zum Abschluss Tschechien an.

Ab heute Mittag findet Ihr die Berichte zu den Pressekonferenzen und die beste Orientierung hier bei uns auf ogae.de

Wir wünschen Euch einen wundervollen Probendienstag.
Euer
OGAE Team

Das Ergebnis unserer Facebook-Abstimmung

3. Mai 2022 Frank Albers
Dutcführung udn Text: Simon Wennige
Über fast sechs Wochen lang haben wir Euch hier auf Facebook die Möglichkeit gegeben, die 40 Lieder des diesjährigen Eurovision Song Contests zu bewerten. Insgesamt haben 114 Personen mindestens einmal ihre Punkte vergeben! Davon haben knapp 40 Personen regelmäßige ihre Bewertungen abgegeben.

Und wir haben eine kleine Überraschung auf dem ersten Platz. Nicht Italien, kein Schweden und auch Frankreich hat es nicht geschafft: Denn das Vereinigte Königreich gewinnt unser Facebook-Voting vom OGAE Germany! Mit einer Durchschnittsnote von fast 8 Punkten gab es nur sehr wenige, die das Lied überhaupt nicht gemocht haben. Kann Sam Ryder in Turin tatsächlich den Sieg abstauben?

Auf dem Treppchen landen noch Italien und Frankreich, hauchdünn vor Schweden. Diese vier Länder haben alle mehr als 7 Punkte im Durchschnitt erhalten. Es folgen die Niederlanden, Estland, Armenien, Schweiz, Tschechien und Finnland in den Top 10. Deutschland landet auf einem guten 14. Platz, welcher laut aktueller Wettquoten momentan nicht zu erwarten wäre. Dort liegt ja aktuell Ukraine noch klar in Front, bei unserer Facebook-Auswertung schafft es das Land nur knapp vor Deutschland auf die 13, hinter Polen und Norwegen.

Die größten Meinungsunterschiede gibt es unter anderem bei den Ländern Serbien (19.) und Georgen (24.). Hier galt für Euch häufig entweder Hui oder Pfui. Die wohl größten Überraschungen dürften wohl Spanien und Griechenland sein. In den Wettquoten momentan auf den Weg in die Top 6, liegen Chancel und Amanda Tenfjord hier nur auf den Plätzen 26 und 29.

Der Kampf um den letzten Platz hat zwei Länder ganz besonders betroffen: Dänemark und Bulgarien. Am Ende liegen die Rockdamen aus Skandinavien leicht vor den Rockherren vom Balkan.


Zum Schluss möchten wir uns bei Euch allen bedanken, dass Ihr so fleißig wieder mitgemacht habt. In 12 Tagen wissen wir, wie nah Eure Bewertung an das Endergebnis des ESC herangekommen sein wird.

Franks Nachtgedanken zum 3. Probentag

2. Mai 2022 Frank Albers

Frank schaut zurück auf den 3. Probentag

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(Editor: Reinhard Ehret)