1. Mai 2022 Sigi Doppler
Mit den Worten “We are ready for Reddi” begrüßte Laura Carusino die dänische Girlband beim Meet & Greet, während die vier Mädels temperamentvoll und gut gelaunt im Konferenzsaal erschienen. Nach dem Verlauf ihrer vorangehenden Probe gefragt, schwärmten alle vier von der beeindruckend großen und schönen Bühne und den tollen Möglichkeiten, die sie ihnen bietet. Mit den Worten “Alles ist perfekt für uns, die Bühne gibt uns eine unglaubliche positive Energie, von der wir hoffen, dass sie sich auch auf die Zuschauer überträgt” unterstrichen sie ihre Zufriedenheit und die Freude, die sie an ihrem Auftritt beim diesjährigen Songcontest haben.
Auf die Frage, wie die Band entstanden ist und wie sie zusammengefunden haben, erklärte die Schlagzeugerin Ihan Haydar, dass sie und ihr Produzent die Idee hatten, eine Girlband zu gründen, die hauptsächlich Rockmusik macht. Daraufhin haben sie Online einen Aufruf gestartet, worauf sich viele gleichgesinnte Frauen meldeten. So kamen die beiden Däninnen Mathilde “Siggy” Saverey (Sängerin) und Ihan Haydar (Schlagzeug) mit den beiden Schwedinnen Agnes Raslund (Gitarre) und Ida Bergvist (Bass) zusammen. Ihan selbst war bereits 2012 mit der dänischen Sängerin Soluna Samar mit “Should’ve Known Better” als Schlagzeugerin beim Eurovision Songcontest dabei. “Das war der Start meiner musikalischen Laufbahn und damals hab ich Blut geleckt. Fortan habe ich alles daran gesetzt, irgendwann nochmals beim ESC dabei sein zu dürfen und nun hat es geklappt” verriet sie mit offensichtlichem Stolz.
Dass ihr Lied “The Show” als Ballade beginnt und sich plötzlich in eine wilde Rocknummer wandelt, ist ganz bewusst so komponiert, erklärte die Leadsängerin Siggy, die es zusammen mit Ihan mitgeschrieben hat. “Wir wollen mit unserem Lied deutlich machen, wie sich das Leben durch Begegnungen mit anderen Menschen von einer tristen Langeweile in ein heiteres, turbulentes Miteinander wandeln kann.
Nachdem sie kürzlich eine CD mit ESC-Klassikern aufgenommen hatten, wurden sie gefragt, wie es zu der Auswahl der Lieder kam, die sie darauf sangen. Ihre Antwort: “Das haben unsere Fans entschieden, die darüber abgestimmt haben.” Ihre musikalischen Vorbilder sind neben Paul McCartney, Harry Stile und Iron Maden vor allem auch die amerikanische Multiinstrumentalistin, Sängerin und Songwriterin St. Vincent. “Sie ist es, die mich auch heute noch am allermeisten in meinem musikalischen Tun beeinflusst und sie ist der Grund, dass ich vor einigen Jahren angefangen habe, Gitarre zu spielen. Ohne sie wär’ ich nicht da, wo ich heute bin” resümierte Mathilde “Siggy” und ergänzte, dass sie und ihre Mitstreiterinnen durch den eigenen Erfolg auch andere Mädels davon überzeugen können, sich intensiver in der Musikszene einzubringen.
Auf die Frage, ob es stimmt, dass sie ungern – wie hier beim Songcontest – auf einer Bühne stehen, auf der sie nicht live auf ihren Musikinstrumenten agieren können, sagten alle Vier, dass es in der Tat für sie sehr viel schwieriger ist, so zu tun, als würden sie live spielen und die Musik in Wahrheit vom Band kommt. “Dies war anfangs tatsächlich schwierig für uns, aber wir haben einen Weg gefunden, dass es so aussieht, als käme die Musik direkt aus unseren Instrumenten und es funktioniert.”
Zum Schluss kam wieder die obligatorische Frage, wen von ihren Konkurrenten sie am meisten favorisieren würden. Dass bei allen vieren die Schwedin Cornelia Jakobs mit “Hold Me Closer” als Topfavoritin genannt wurde, erstaunte genau so wenig, wie ihre zweite Antwort: Ukraine und Finnland. Abschließend sang Marlene “Siggy” noch a capella den Refrain von “The Show” und mit vielen Vorschusslorbeeren von der Moderatorin Laura zogen die vier Mädels wohlgelaunt von dannen.
(Foto 1: EBU/Screenshot, Foto 2,3: EBU)