Noch 22 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Zweite Probe und Pressekonferenz Georgien: Der etwas andere Zirkus

5. Mai 2022 Sigi Doppler

Die georgische Probe war vermutlich alles, nur nicht langweilig. Die Kameraführung war vom ersten Bild an so hektisch, dass man als  Zuschauer überhaupt nicht richtig wusste, wohin man eigentlich schauen sollte und wenn man mal einen Punkt gefunden hatte, um ihn intensiver zu betrachten, schwenkte die Kamera schon wieder weiter, um beim nächsten Bild genauso kurz und hektisch zu verweilen. Schwenk hier, Schwenk da und schon wieder weg – so lässt sich die Inszenierung von “Lock Me In” wohl am besten beschreiben. Immerhin ließ die Kameraführung es zu, wenigstens die vier Protagonisten von Circus Mircus so lange im Bild zu behalten, dass man sie einigermaßen erkennen konnte. Wobei ein Erkennen gar nicht möglich war, denn um so mysteriös, wie nur möglich zu erscheinen, hatten alle vier Protagonisten Masken in ihrem Gesicht, die sie unkenntlich machten.

In der Mitte der Bühne steht der Sänger, dessen Gesicht eine dicke Sonnenbrille verdeckt, neben ihm der Gitarrist mit buntem Gemüsebart und Sonnenbrille und auf der anderen Seite einer mit Pandamaske, der eine Drehorgel auf seinen Bauch geschnallt hat. Der Drummer hinter ihnen hat eine lila Stoffmaske über sein Gesicht gezogen, auf der er zudem noch eine dunkle Sonnenbrille trägt. Die Bühnenbeleuchtung flackert in den Farben violett, blau, gelb und grün wild durcheinander und über den vorderen Bühnenrand fließt zeitweise ein projizierter Wasserfall. An der hinteren Videowand erscheinen manchmal zwei Clownsgesichter mit breiter Halskrause, deren Münder abwechselnd die Worte “Lock me in” und  “Lock me out” rufen. Eh man sich versieht, endet der furiose Bühnenauftritt und man fragt sich, welche Botschaft die Clowns eigentlich senden wollten?

Diese Frage konnte bei der anschließenden Pressekonferenz zwar auch nicht zuverlässig geklärt werden, aber immerhin erfuhr man von den vier Musikern, die noch immer genauso maskiert waren, wie auf der Bühne, dass es ihnen allen immer nur darum geht, mit ihrer Musik Spaß zu haben und gerne auch den einen anderen an der Nase herum zu führen. Es scheint, dass ihnen das auch bei ihrem Auftritt in Turin gelingen könnte.

Fotos: EBU / Screenshot

Zweite Probe und Pressekonferenz Aserbaidschan: Wie ein Wasserfall

5. Mai 2022 Reinhard Ehret

Nadir Rustamli spart ordentlich Lichtkosten ein. Bei einem Song namens “Fade To Black” bietet sich das ja auch an. Sein Auftritt ist sehr dunkel gehalten, wenngleich durch Gegenlichteffekte und weiße Strahler das Ganze durchaus auch mal heller wird. Im sackleinenen, aber modischen Jogging-Outfit sang er heute sein Lied in drei gediegenen Durchläufen, wenngleich er’s grundsätzlich nicht leicht hat. Da wird zuweilen im Liegen (auch Seitenlage!) gesungen. Alles in allem hatte er seine Töne im Griff, musste aber merken, dass vor allem die kopfstimmigen Schreiphasen absolute Präzision erfordern. Im dritten Durchlauf gelang ihm das wirklich perfekt. Sein tanzendes Alter Ego macht absolut identische Bewegungen, trennt sich aber bald von ihm, was man durch ein Auseinanderdriften der Großtreppe symbolisiert. Nadir beobachtet seinen dunkelhäutigen Gegenpart im Laufe des Vortrags von Gegenüber – bis hin zum finalen Fall ins Dunkel. “Fade To Black” eben. Wir sehen mit dem aserbaidschanischen Beitrag eine coole und markante Darbietung, der aber irgendwie der Zauber fehlt.

Nadir spricht kaum Englisch und erzählte die Geschichte seines Songs gegenüber den Akkreditierten in seiner Sprache – dies aber sehr quirlig wie ein Wasserfall. Alles dreht sich ums Weiterkommen im Leben – Stufe für Stufe. Manchmal ist es schwierig, sich von den Problemen der Vergangenheit und der Gegenwart zu lösen. Man muss sich aber seinen Ängsten stellen, um gegen sie ankämpfen und sich weiterentwickeln zu können. Seine Zusammenarbeit mit dem ESC-Sieger von 2011 Eldar Qasimov sei sehr angenehm; dieser motiviere ihn immer wieder und er lerne sehr viel von ihm, insbesondere was die professionelle Herangehensweise an seinen Auftritt angehe. Nadirs Respekt und Zuneigung gegenüber Eldar gipfelte in dem ganz sicher von Herzen kommenden Satz: “I love you, Eldar.”

Foto oben: EBU/Screenshot – Foto unten: EBU

Zweite Probe und Pressekonferenz Serbien: Alles ganz sauber

5. Mai 2022 Reinhard Ehret

Konstrakta hatte in ihrer Probe heute leichte Probleme mit den In-Ears. Am Anfang saßen die wohl nicht ordentlich, später musste sie noch die Playback-Lautstärke anpassen lassen. Ihre Vorführung – und die der fünf hilfreichen Herrschaften – war aber jeweils unproblematisch. Konstrakta war sich stimmlich äußerst sicher und strahlte bei ihrer Geschichtenerzählung absolute Souveränität aus. Um sie herum wurde vom Begleitquintett rege geklatscht, gehüpft, Handtücher gereicht und mit denselben zwecks Trockung gewedelt. Am Schluss war und lief alles sauber. Damit wir die Botschaft verstehen – körperliche Sauberkeit nützt dir nix, wenn du eine schmutzige Gesinnung hast – wird uns zuweilen mit Untertiteln weitergeholfen. Später in der Pressekonferenz verriet sie uns, die Regularien erlaubten es leider nicht, den kompletten Song zu untertiteln, sondern nur einige Schlüsselsätze.

Gut 30 Akkreditierte fanden sich im ansonsten spärlich besetzten Pressekonferenzraum ein – nach der schon fast gewohnten Verspätung von einer knappen halben Stunde. Konstrakta bestätigte den offensichtlichen Sinn ihres Liedes: Gesundheitsmaßnahmen werden in unserer Zeit zur – kostspieligen – Pflicht und zu wenige kümmern sich um unsere innerliche und geistige Desorientierung in dieser Informationswelt. Den (körperlichen) Gesundheitswahn sieht Konstrakta als ein globales Problem. Sie wirft Fragen auf, kritisiert und will einfach nur thematisieren. Sehr gefreut hat sich die serbische Sängerin über einen ihr überreichten Preis, den ihr polnische Medienvertreter für denn innovativsten und kreativsten Beitrag verliehen.

Foto oben: EBU/Screenshot – Foto unten: EBU

 

Zweite Probe und Pressekonferenz Israel: Zwischen Sehnsucht und purer Lust

5. Mai 2022 Frank Albers

Man kann über Israels Michael Ben David sagen und denken was man will, aber er ist sicher der extremste und zugleich unterhaltendste Teilnehmer in diesem Jahr. Für manche mag er die größte Nervensäge sein, für andere ist er der wichtigste Botschafter für die schwule Bewegung im Mittleren Osten, für wieder andere ist er einfach nur ein glänzender Entertainer mit herausragendem Improvisationstalent.

Er turnt sich mit seinen langen Beinen aber vor allem mit Worten durch die Pressekonferenz, verteilt Liebkosungen und Komplimente an jeden der ihm über den Weg kommt und verrennt sich dabei oft auch in so manche inhaltliche Sackgasse. Seiner überbordenden guten Laune tut dies aber keinen Abbruch. Allerdings hat er auch eine andere, traurige Seite, die er zeigte, als er eine Ukrainerin bei der Pressekonferenz mit Tränen in den Augen in die Arme nahm. Michaels Familie stammt aus der Ukraine und ein Großteil seiner Verwandten lebt noch in Kiew.
Er stammt aus einer sehr religiösen Einwandererfamilie und sei daher sehr stolz auf die Unterstützung, die er durch seine Familie und vor allem seine Mutter erhalten würde. Überhaupt wäre Israel trotz der erzkonservativen religiösen Strömungen das toleranteste Land, zumindest im Mittleren Osten. Nirgends würde er soviel Unterstützng erhalten wie in Israel. Was beim israelischen Meet & Greet vor ein paar Tagen alles geschah könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.

Als ihm die Fragen aus dem Online- und auch dem VorOrt-Pressezentrum nicht schnell genug gestellt wurden, ergriff er selbst die Initiative, lud Moderatorin Laura auf den Platz neben sich auf dem Podium ein und interviewte sie. Laura liebte diese Situation so sehr, dass sie am Ende der Pressekonferenz ein Selfie nach dem anderen mit Michael machte. Professionelle Distanz bei einem höchst extrovertierten und zugleich liebenswürdigen Mann wie Michael zu halten, dürfte selbst den abgeklärtesten Journalisten schwer fallen.

Michaels Extrovertiertheit kommt ihm natürlich auch bei seinem Aufritt zu gute. Die Probe lief reibungslos und der Auftritt hat alles was das Grand-Prix-Herz begehrt. Zuschauer außerhalb der Bubble bekommen mit Michaels Aufritt auch das kleineste Eurovision-Klischee bestätigt, er lässt einfach nichts aus: Weiße Anzüge, schwule Moves, Synchrontanz und eingehende Melodien – das ganze Programm eben.

(Foto 1,2: EBU/Screenshot, Foto 3: EBU)

 

Zweite Probe und Pressekonferenz Finnland: Nackte Brüste für alle?

5. Mai 2022 Frank Albers

The Rasmus ziehen ihre Probe routiniert und professionell durch, ganz genau wie bereits bei der ersten Probe. Das Einstiegsbild mit Leadsänger Lauri im gelben Regenmantel und einem gelben Luftballon ist außerordentlich drollig, bevor es dann richtig zur Sache geht und sich Lauri den gelben Mantel vom Leib reißt. Die Probendurchläufe liefen sehr reibungslos ohne Zwischenfälle. Die Band genießt die Probenzeiten, da sie sich da austoben und musizieren könnten. Die übrige Zeit würden sie in Turin fast nur Interviews geben und in der Musik wären sie doch deutlich mehr zu Hause.

Gestern gaben The Rasmus ein spontanes Konzert auf der Piazza Castello in der Turiner Innenstadt, wo sie “Jezebel” und “In The Shadow” spielten, aber erst richtig Stimmung aufkam, als sie eine Coverversion von “Volare” spielten. Möglicherweise ein Zeichen, “Volare” in ihr Repertoire aufzunehmen. Bisher hatten sie zudem immer gedacht, dass der MTV Award für den “Best Nordic Act” der Höhepunkt ihrer Karriere wäre, aber der ESC-Sieg würde es noch einmal toppen.

Sehr emotional wurde es, als ein Fan aus der Ukraine der Band schilderte, dass sie gerade dabei waren eine Musikplattform in der Ukraine aufzubauen mit The Rasmus als erster Fokus. Sie wollten die Geschichte der Band von der Vorentscheidung bis nach Turin dokumentieren. Mit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine brach das Projekt zusammen und der Hauptinititor wurde ausgebombt. Die Bandmitglieder nahmen diese Geschichte sehr emotional auf und richten persönliche Grüße und Wünsche an den nicht anwesend sein könnenden Fan.

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Auch eine andere Frage brachte den sonst nicht um Worte verlegenen Lauri zum Nachdenken: In seinen Auftritten würde er regelmäßig seine nackte Brust zeigen, während Sängerinnen dies nicht dürften. Hätte er dadurch Frauen gegegenüber einen Vorteil? Er würde über diese Frage ernsthaft nachdenken wollen und vielleicht etwas ändern bei seinen nächsten Auftritten. Das Thema Genderequality wäre der Band aber auf jeden Fall sehr wichtig und sie versuchen, daran zu arbeiten.

(Foto 1,2: EBU/Screenshot)

Zweite Probe und Pressekonferenz Armenien: Mit Fingerschnippen zum ESC

5. Mai 2022 Karl Jakob

Die zweite Probe verlief für Rosa Linn aus Armenien ohne große Probleme und man konnte merken, dass sich die Sängerin bei ihrem Auftritt sehr wohl fühlt. “Snap” ist ein sehr persönliches Lied, welches Rosa Linn in einer schwierigen Phase  geschrieben hat und der ganzen Inszenierung merkt man diesen persönlichen Touch an. Das Bühnenbild spiegelt diese private, intime Stimmung  perfekt wieder. Im Vorfeld hatte Rosa Linn den Designern zur Inspiration für das Setting Fotos von ihrem eigenen Zimmer zugeschickt. Diese haben für den ersten Teil des Auftritts einen kleinen wohnlichen Raum kreiert und offensichtlich bei der Umsetzung Rosas Geschmack genau getroffen. Unzählige weiße und unbeschriebene Zettel , die symbolisch für ihre Gedanken stehen, bedecken die Wände. Das Bett und auch das ganze Mobiliar ist im gleichen Stil dekoriert.Während Rosa Linn die erste Strophe auf dem Bett sitzend singt, reisst sie bei der zweiten Strophe Fetzen dieser Zettel von der Wand herunter und es erscheinen symbolisch für ihre Gedankenwelt die Worte “Snap” ,22.Juni” und ein Herz.

Als sie die Zettel von einem angestrahlten Kreis einreißt, öffnet sich die Wand. Rosa kann symbolisch aus ihrer einengenden Gedankenwelt ausbrechen und hell angestrahlt kommt sie in der Realität und auf der großen ESC-Bühne an.

Natürlich war man gespannt, warum gerade der 22. Juni auf der Zimmerwand auftaucht und Rosa Linn bemerkte nur, dass dieses Datum ihr ganz persönlicher “Snapping Point” ist. An diesem Tag hat sich ihr Leben mit einem Schlag zum Positiven gewendet und nur ihre engsten Freunde wissen genau welche persönliche Bedeutung ihre Textzeilen haben.

Wie beim Meet & Greet nach der ersten Probe konnte man auch heute bei der Pressekonferenz bemerken, dass hinter der talentierten jungen Sängerin eine in sich sehr gefestigte Persönlichkeit steckt. Rosa Linn weiß genau was sie will und verfolgt diszipliniert ihre Ziele. Bereits mit elf Jahren komponierte und textete sie eigene Songs und schon als Kind war es für sie klar, dass sie einmal eine professionelle Musikerin werden will. Rosa Linn hat immer an diesen Traum geglaubt und zielstrebig alles dafür getan, dass dieser auch wahr werden kann. Den Rat es ihr gleichzutun und sich durch Rückschläge nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen zu lassen gibt sie gerne auch an jüngere Menschen weiter.

Meine Lieder entstehen oft durch Tagträume. Die Bilder dieser Phantasien und die Gedanken, die mir dazu durch den Kopf schießen schreibe ich auf Papier nieder und komponiere Melodien dazu.

Fotos: EBU / Screenshot

 

 

Zweite Probe und Pressekonferenz Norwegen: Perfekte Probe der außerirdischen Wölfe

5. Mai 2022 Sigi Doppler

Genauso wie die erste, gestaltete sich auch die heutige zweite Probe der norwegischen Subwoolfer vom ersten bis zum letzten Moment als nahezu perfekt. Jeder Tanzschritt und jede Handbewegung waren perfekt aufeinander abgestimmt und gelangen auf die Sekunde genau. Auch die vielfältigen Lichteffekte, sowie das Bühnenbild harmonieren einfach großartig mit der ausgeklügelten Choreografie dieses spaßigen und stimmungsvollen Beitrags.

Die Inszenierung beginnt in einem nachtblauen Licht, während die beiden “Leitwölfe” Keith und Jim sich noch eng an ihre drei tanzenden Begleitwölfe schmiegen. Hinter ihnen sitzt auf dem Zenit der Mondkugel ein Astronaut in einem goldenem Overall, der das Keyboard bedient. Alles ist peinlich genau choreographiert und selbst die kleinsten Fingerbewegungen, die von der Kamera zwischendurch groß ins Bild gesetzt werden, passen haargenau zusammen. Auf der Videowand im Hintergrund erscheinen abwechselnd die Worte “Yum Yum” und “Grandma” und andere Textzeilen, während sich das Licht vom nächtlichen Blau in ein sonniges Gelb dreht. In der Mitte des Liedes wird die Beleuchtung dunkelrot und grelle Blitze flackern durch die Szenerie. Oft fährt die Kamera quer über die Bühne und fängt so die vielfältigen Aktionen der Wölfe, sowie das lebhafte musizieren des Keyboard-Astronauten geschickt ein. Da der zweite und dritte Durchlauf vollkommen identisch mit dem ersten waren, kann man davon ausgehen, dass der Auftritt die Subwoolfer beim ersten Halbfinale am kommenden Dienstag auch genau so ablaufen wird.

Mit dem Selbstbewusstsein einer abermals gelungenen Probe zogen die Subwoolfer im Pressekonferenzsaal ein, während der Moderator Mario Acampa sie sogleich überschwänglich als die bedeutendste Band der gesamten Galaxy begrüßte. Im Schlepptau hatten sie ihren Delegationsleiter, sowie einen “Sprecher”, der sämtliche Fragen, die ihnen nun von den Pressevertretern gestellt wurden, für sie beantwortete. Nach jeder Fragestellung ermächtigten sie per Handbewegung ihren Sprecher, diese in ihrem Sinn zu beantworten. So kam ein sehr unterhaltsames Frage- und Antwortspiel zustande, das zwar für eine glänzende Unterhaltung sorgte, das aber meist nicht ganz ernst zu nehmen war. Wie beispielsweise die Frage, wie es dazu kam, dass sie, die doch aus dem weiten Weltall auf diese Erde kamen, nun ausgerechnet für Norwegen und nicht für ein anderes Land beim Songcontest antreten? Das sei Zufall, erklärte daraufhin ihr Sprecher. “Wir sind über die Berge geflogen und waren plötzlich in Norwegen. Darum haben wir uns entschieden, für dieses schöne Land anzutreten.”

Nach dem Motto “Give That Wolf A Banana” überreichte einer der Journalisten ihnen ein paar Bananen, damit sie nicht hungern müssten, worauf ihr Sprecher ihn wissen ließ, dass sie ganz froh wären, nun auf der Erde gelandet zu sein, wo es außer Bananen auch noch andere leckere Speisen gäbe. Mit diesen und ähnlichen Fragen ging es fast während der gesamten Pressekonferenz weiter. Eine Frage nach ihrem Lieblingsbeitrag Norwegens beim ESC beantworteten die Subwoolfer mit einer eindeutigen Pantomime selbst. Während sie aufstanden und einen Geiger mimten, war allen klar, dass Alexander Rybak mit seinem “Fairytale” damit gemeint ist. Am liebsten würden sie nämlich in seine Fußspuren treten und dann im kommenden Jahr den ESC auf dem Mond austragen. Jedenfalls ließ ihr Sprecher ausrichten, dass alle hier im Saal sehr herzlich auf dem Mond willkommen wären und dass es den Subwoolfern eine Freude sei, sie dann großzügig als Gäste zu beherbergen.

Fotos: EBU / Screenshot

Zweite Probe und Pressekonferenz Island: Sphärische Qualität und politische Ziele

5. Mai 2022 Reinhard Ehret

Text: Reinhard Ehret/Frank Albers

Die Isländerinnen zeigten sich heute unspektakulär, aber perfekt. Ihre zweite Probe war ziemlich klassisch in den bereits bekannten schicken orange-bräunlichen Farben gehalten, edle und dezente Muster schwirrten über die Rückwand und den Bühnenboden. Die Kamera schwebte elegant durch die Halle, um für Dynamik zu sorgen. Im Strophenteil gab es recht viele perspektivische Bildschnitte, aber insgesamt bekommt der Song vor allem im Steigerungsteil gegen Ende optisch eine sphärische Qualität. Systurs Gesangsdarbietung klang fast CD-tauglich perfekt. Den soften Countrysong hauchten sie sehr gut abgestimmt in ihre Mikros.

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In der anschließenden Pressekonferenz wurde noch einmal das starke soziale Engagement der Schwestern deutlich. Im Meet & Greet hatten sie bereits ausführlich und eindrücklich über ihr Engagement für Transgender-Kinder gesprochen, was ihr hier noch einmal nachlesen könnt. In der heutigen Pressekonferenz war ihr Einsatz für ukrainische Flüchtlinge das zentrale Thema. Die Schwestern machten deutlich, dass sie auch dann noch an der Seite der Ukraine stehen würden, wenn die Medien möglicherweise längst das Interesse am Thema verloren hätten. Überhaupt sehen sie den ESC wie ihre Kollegen der Band Hatari als eine Bühne, um wichtige Botschaften zu platzieren. Für sie ist die Frage, ob der Eurovision Song Contest politisch ist, ganz eindeutig geklärt. Wie es auch schon Marius aus der Schweiz ausgedückt hatte, sehen sie sich in großer sozialer globaler Verantwortung, als weiße Frauen aus einer hoch priviligierten weißen Gesellschaft.

Aber es ging natürlich auch um Musik und sie beschrieben den großen Einfluss ihrer Eltern auf ihre musikalische Prägung, die von Country, Soul, House bis Disco alles abdecken würde.

 

(Foto 1: EBU, Fotos 2: EBU/Screenshot)

Buongiorno zum 6. Probentag – Die BIG5 steigen ins Rennen ein

5. Mai 2022 Frank Albers

Ciao!
Der heutige Donnerstag verspricht so richtig spannend zu werden. Nicht, dass es bisher langweilig war, aber mit dem Probenbeginn der BIG5 kommen noch einmal ganz neue Geschichten dazu. Vor allem präsentiert sich mit Gastgeber Italien einer der Topfavoriten und auch die Mitfavoriten Spanien und Großbritannien steigen ins Rennen ein. Große Vorfreude und Neugierde besteht bei uns aber natürlich vor allem darauf, wie Malik Harris seinen Auftritt gestalten und wie er sich beim Meet & Greet der internationalen Presse verkaufen wird.  Das deutsche Team ist gestern auf jeden Fall sicher und heil in Turin eingetroffen. Auf dem Foto seht Ihr Malik den offiziellen ESC-Delegationsbus in Turin besteigen.

Bis zum Auftritt Maliks müssen wir uns allerdings noch etwas gedulden, da die deutsche Probe erst heute Abend um 18:15 und die deutsche Pressekonferenz sogar erst für 20:15 Uhr angesetzt ist.

Das Programm beginnt heute um 10 Uhr mit der Probe Islands,
dem folgen
Norwegen
Armenien
Finnland
Israel
Serbien
Aserbaidschan
Georgien
Malta
San Marino
Frankreich
Italien
Großbritannien
Spanien
und zum Abschluss Deutschland

Wir wünschen Euch einen großartigen Probentag. Alles was Ihr zu den Ereignissen wissen müsst, findet Ihr im Laufe des Tages hier bei uns auf ogae.de
Euer
OGAE-Team

(Foto: Bayerischer Rundfunk)

Franks Nachtgedanken zum 5. Probentag (4. Mai)

4. Mai 2022 Frank Albers

Frank schaut zurück auf den 5. Probentag (4. Mai) und auf was sonst noch so geschehen ist.

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Editor: Reinhard Ehret