Der Tuerkise Teppich: Die prachtvolle Eroeffnung des ESC 2021

16. Mai 2021 Frank Albers

Nun ist es offiziell: Der Eurovision Song Contest 2021 ist eröffnet. In prachtvoller Garderobe präsentierten sich die Teilnehmer des diesjährigen Wettbewerbs auf dem Türkisen Teppich in Rotterdam und zelebrierten die offizielle Eröffnungsfeier.

Am Rotterdamer Cruise Terminal, wo normalerweise die großen Kreuzfahrtschiffe zu ihren Reisen in alle Welt ablegen, flanierten am Sonntagabend die Sängerinnen und Sänger mit ihren Delegationen entlang des Piers. Der Teppich war in diesem Jahr nicht rot sondern türkis, also in der Farbe des Hauptsponsors, der einen ganz besonders engen Bezug zu Schönheit und Glamour hat. Aufgrund des sehr bescheidenen Wetters in Rotterdam in den letzten Tagen hatte man vorsichtshalber ein Glasdach über dem Teppich aufgebaut. Aber die Sonne hatte heute Erbarmen mit dem Contest und hüllte den Teppich und die wunderschönen Delegationen in herrliches Sonnenlicht.

Aufgrund der aktuellen Covid-Bestimmung durften die Rotterdamer Bürger leider nicht zum Teppich kommen, um den Teilnehmern zuzujubeln und sie willkommen zu heißen. Nur eine kleine Gruppe Fotografen und Fernseheams war zugegegen, eingeteilt in kleine corona-sichere Boxen. Auch die Delegationen aus Polen, Island, Rumänien und Malta konnten aufgrund von Covid-Verdachtsfällen in oder in der Umgebung der Delegation nicht am Türkisen Teppich teilnehmen. Sie befinden sich gegenwärtig in Isolation. Als schöne Geste trugen sowohl Senhit an ihrer Krone als auch Jendrik an seiner Jacke Fotos der fehlenden Künstler, um sie so doch teilhaben zu lassen. Die vier ESC-Moderatoren waren aus Covid-Vorsichtsmaßnahmen auch nicht zum Teppich gekommen und grüßten somit nur per Video.

Moderiert wurde der feierliche Umzug von Fenna Ramos und Klaas van Plateringen, die mit allen Teilnehmern kleine Interviews führten, in denen die Sängerinnen und Sänger in ihren Statements in der Regel noch einmal zusammenfassten, was sie in den letzten Tagen auch schon in den PKs erzählt hatten. Aber ein Teppich ist auch nicht für große Inhalte erdacht worden sondern für das große “show off”, und das ist auch gut so. Edle Roben wurden ebenso vorgeführt wie coole Jacken und noch coolere Kopfbedeckungen und wie es sich für eine gescheite Carpet-Moderation gehört wurde dieses von Fenna jeweils mit einem “that’s amaaaazing” begleitet oder in Fällen besonderer Ekstase mit einem impulsiven “Incrrrredibble”. Das darf bei Veranstaltungen wie diesen nicht fehlen.

Was war ansonsten bemerkenswert? In Erinnerung geblieben ist vor allem James Newman mit seinem Versprechen, dass er dazu beitragen möchte, dass die Briten den ESC wieder ernst nehmen. Er sei stolz, dass seine Delegation dies ohne den geringsten Zweifel täte. Beeindruckend war auch Tschechiens Benny Christo, der weit entfernt davon war, nur ein eindringliches “vooote for meee” in die Kameras zu rufen, sondern einfach sagt, ruft nur für mich an, wenn Euch mein Lied gefällt. Ruft nicht an, um mir einen Gefallen zu tun. Benny ist auf dem besten Weg, sich hier zu Prince Charming zu entwickeln.

Aber auf dem Teppich sollen die Garderoben und Auftritte wirken, daher lassen wir besser Bilder sprechen:

Fotos: screenshots (Wolfgang Grube u. Karl Jakob) vom EBU live broadcast.