Noch 22 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Erste Generalprobe gelaufen

8. Mai 2023 Reinhard Ehret

Wir kennen das: Die Übergänge passen noch nicht, viel zeitlicher Leerlauf und eine ganze Menge technischer Feinabstimmungen, die die erste Generalprobe stark in die Länge ziehen. Auch die Aufbauten für die Wettbewerbsbeiträge liefen noch nicht ganz perfekt, doch alles in allem gab es heute eine unterhaltsame Darbietung zu sehen. Vor jedem Song wird’s dunkel und die Leuchtstreifen an den Bühnenrändern haben die jeweiligen Nationalfarben. In den “Postcards” bekommt man Ländergemeinsamkeiten aus der Ukraine, Großbritannien und dem jeweiligen Wettbewerbsland zu sehen. Besonders witzig sind sie allerdings nicht.

Vieles dreht sich um die Ukraine, auch eine emotionale stille Eröffnungsszene mit friedlichen Kindern. Die Zuspieler sind mehr oder weniger originell. Dabei spielen Måns Zelmerlöw und Filomena Cautela ein fröhliches Quiz und es gibt selbstverständlich wieder nette Reminiszenzen an einst. Der echte Eurovisionszauber wollte sich bei vielen noch nicht so richtig einstellen, was möglicherweise an den vielen Unterbrechungen lag, vielleicht aber auch an dem einen oder anderen Aufpasser in der Halle, der (respektive die) über die Film- und Fotografier-Regeln nicht ideal informiert war. Aber was soll’s? Es geht endlich los! Die Interpreten waren recht gut bei Stimme, wenngleich man bei Alessandra aus Norwegen, bei Remo Forrer aus der Schweiz (siehe Foto) und auch bei Loreen leichte Nervositäten feststellen konnte. Besonders souverän bestand Mimicat aus Portugal ihre erste Bewährungsprobe. Ihr Auftritt macht richtig Spaß.

Man bekam auch Frankreich, Deutschland und Italien zu sehen, denn die bereiteten sich (wie wir das schon kennen) auf die Aufzeichnung ihrer Auftritte für die Einspielungen in den Halbfinalshows vor – und alle drei Fixtarter machten ihre Sachen phantastisch. La Zarra erschien in vollem Fummel (was bei ihrem Turm-Auftritt kaum anders geht), Lord of the Lost in neutralem Schwarz und Marco Mengoni im Feinripp-Unterhemd. Letzteres verursachte bei manchem Beobachter Schnappatmung. Marco sang, als handle es sich um die Liveshow des Finales – mit voller Hingabe und absolut mitreißend.

Auf die eine oder andere Pausenunterhaltung darf man sich natürlich auch noch freuen, so etwa auf Rita Ora und “Praising You”. Ob man noch etwas mehr unterhaltsames Drumrum aus dem Hut zaubern wird, erfahren wir ab 20 Uhr Ortszeit in der zweiten Generalprobe des 1. Halbfinals. Das Fazit nach Probe 1: Leidlich spektakulär, aber gutaussehend.

(Foto: Reinhard Ehret)