Noch 44 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

ESC 2022: Stehen die Sieger wirklich schon fest?

14. Mai 2022 Simon Wennige

Wenn es heute Abend im PalaOlimpico mit dem großen Finale des Eurovision Song Contests 2022 in Turin richtig losgeht, steigt die Spannung. Denn seit Monaten steht “Stefania” vom Kalush Orchestra aus Ukraine laut den Buchmachern als Sieger fest. Glasklare 60% Siegchancen. Für das Tele-Voting stehen die Chancen sogar bei 67% auf Platz eins. Sie setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Zunächst einmal ist der ukrainische Beitrag sehr gut produziert und in Szene gesetzt worden. Zusätzlich haben wir es mit einer spannenden Mischung aus Folklore, einem außergewöhnlichen Rap und professionellen Live-Musikern zu tun. Nach dem russischen Angriffskrieg am 24. Februar kam dann noch die politische und mit ihr die solidarische Komponente dazu. Doch wird das am Ende reichen?

Wir werden es erst nach gegen 0.30 Uhr am ganz frühen Sonntag genau wissen. Doch wer könnte den Ukrainern gefährlich werden? Auf Platz zwei liegt inzwischen Großbritannien. Sam Ryder hat sich mit seiner sympathischen und natürlichen Art zu einem großen Mitfavoriten gemausert. Die Buchmacher sehen ihn sogar als Jury-Gewinner. Auf einem ähnlichen Weg sehen die Buchmacher auch die Schwedin. Beide Länder stehen aktuell bei 10%. Vor allem Cornelia Jakobs hatte in den Proben arg zu kämpfen und konnte keine einzige Probe mit einem perfekten Auftritt abrunden. Doch im gestrigen Juryfinale war sie auf dem Punkt bei der Sache und alles lief glatt.

Etwas Federn lassen mussten inzwischen die Italiener. Mahmood & Blanco liegen nur noch bei 6% auf dem vierten Platz, gefolgt von der Spanierin Chanel. Mit ihrem “SloMo” konnte sie gestern den größten Jubel in der Halle auf sich ziehen. Kann sie es wirklich schaffen, ganz weit nach oben zu kommen oder könnte Spanien zum “Fan Fail” im Finale werden?

Richtig weit hochgeschraubt hat sich Konstrakta. Die Serbin hat mit ihrer Seifen-Performance den größten Mitklatschmoment des Finales auf sich gezogen. Die Halle wartete regelrecht darauf, endlich mitklatschen zu dürfen. Platz 6 bei den Buchmachern, aber hier sind wir schon bei nur noch 1% Chancen auf den Sieg. Die restlichen Plätze in den Top Ten füllen Polen, Griechenland, Norwegen und Niederlande aus. Hochkatapultiert hat das Semi die moldauische Band Zdob si Zdub mit den Advahov Brüdern. Mit Trenuletul kratzen sie an den Top Ten. Es könnte die zweite Platzierung der Band unter den besten 10 werden, nachdem sie “So Lucky” mit dem 12. Platz knapp daran gescheitert sind.

Für unseren deutschen Kandidaten sieht es leider nicht so gut aus. Die Wettquoten sehen Malik Harris zu 36% auf dem letzten Platz. Der zweite größere Kandidat darauf ist Marius Baer aus der Schweiz. Hier sind es aber nur noch 17%.

Doch wie wir wissen, sind die Wettquoten nur ein Anhaltspunkt. Sie hatten zwar eine gute Erfolgsquote in den letzten Jahren, sind aber eben nicht in Stein gemeißelt. Es dauert nicht mehr lange und wir werden wissen, wer der Gewinner des diesjährigen, besonderen Wettbewerbes ist.