Die erste Generalprobe des 2. Halbfinals
Das zweite Halbfinale beginnt sehr bunt und wieder sehr russisch, aber weniger schwermuetig-romantisch sondern ausserordentlich heiter. Erst werden Grand-Prix-Hits auf russischen Instrumenten gespielt bevor putzige Figuren ueber die Buehne tollen und mit dem Publikum spielen. Im Pausenprogramm kommt es dann zum grossen Formationstanz. Auf der grossen Buehne fuehrt eine Tanzformation in einem atemberaubenden Tempo unterschiedlichsten Volkstaenze auf. Sehr russisch auch das.
Die Auftritte der Teilnehmer waren von enigen Pannen begleitet, die vor allem den Aufbau der Kulisse betrafen. Mehre Buehnenbilder wurden nicht rechtzeitig in der vorgegebenen Zeit an die richtige Stelle gestellt, was den Regisseur in den Wahnsinn zu treiben schien. Besonders kompliziert war es bei Slowenien, wo die in den Bilderrahmen gespannten Papiere nicht hielten und erst wieder umstaendlich befestigt werden mussten. Auch die Kulisse der Ukraine bereitete einige Probleme. Bei De Toppers fiel Gordons Mikro aus.
Besonders starke und praesente Eindruecke hinterliessen Aserbaidschan und Daenemark, aber auch Norwegens Alexander legte an seinem heutigen Geburtstag eine gute Probe ab und bekam guten Applaus. Griechenlands Sakis Rouvas bietet in diesem Halbfinale sicher die perfekteste und effektivste Show, sein Lied riss aber die Anwesenden in der Halle nicht uebermaessig mit. Anders als Estland, deren Auftritt mit schlichten Mittel nicht weniger gut wirkt, die Maedchen kommen aber auch musikalisch gut an. Die Ukraine beindruckt einmal mehr durch die oppulente Inszenierung, die aber in starkem Kontrast zur kompositorischen Schwaeche steht. Albaniens Kejsi wird stimmlich immer besser und praesenter aber dass sie es irgendwann einmal lernen wird, sich mit Ausstrahlung zu bewegen, koennen wir nach dieser Probe wohl endgueltig vergessen. Immer schwaecher wird leider auch die Wirkung des Ungarn. Die gute Ansaetze der ersten Proben konnte Zoltan leider nicht weiter ausbauen, so droht er leider unterzugehen. Beste Finalausschten haben hingegen vermutlich die Serben, die aus ihrem kleinen Liedchen durch eine witzige Inszenierung das beste herausgeholt haben. Auch Christina aus Zypern hat in den letzten Tagen noch einmal ordentlich an ihrer Stimme gearbeitet und in Kombination mit der sehr eleganten Choreographie darf sie zumindest wieder bescheidene Traeume aufs Finale hegen. Gleiches gilt fuer Kroatien und Litauen. Sasha hat sich zum erstenmal von seinem Hut getrennt, den er mitten in der Performance auf den Boden warf. Ob er das morgen wieder tun wird, wird sein Geheimnis bleiben. Ein Video im Hintergrund laufen zu lassen wurde ihm endgueltig verboten (wir berichteten). Als nur noch mit geringen Chancen aufs Finale muss man nach dieser Generalprobe wohl Irland, Lettland, Polen, Slowakei, Slowenien und die Niederlande ansehen. Die Moderatorenleistung bleibt ausbaufaehig.
(Foto: Sigi Doppler)
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