Noch 43 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Oslo berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Oslo.
Wir haben hierbei keine genauen Regeln, sondern jeder berichtet über das, was er für erwähnenswert hält und wann er gerade Zeit und Gelegenheit hat, etwas zu schreiben.


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18.05.2010 01:15 Siegfried Doppler
Die Probe Albaniens

Mit einer nicht zu übersehenden Selbstsicherheit, kraftvoller Gesangsstimme und richtiger Lust am Performen überzeugt Juliana Pasha schon auf den ersten Blick, sprich bei dieser ersten Probe. Das Bühnenrund ist mit übergroßen Bällen ausgestattet, die in einem leuchtenden lila erstrahlen. Das sieht sehr schön aus, ist aber in diesem Fall nur zweitrangig. In Erinnerung bleibt eine überzeugende Interpretin, die von drei ebenso großartigen Chorsängerinnen aus der amerikanischen Jazzszene begleitet wird. Dazu hat man den italienischen Stargeiger albanischer Abstammung Olen Cesare verpflichtet, der seinerseits ein weiteres musikalisches I-Tüpfelchen setzt. Ganz bewusst scheint man auf allzu ablenkende choreografische Schamützel zu verzichten. Auch dass Juliana heute noch nicht ihr endgültiges Bühnenoutfit gezeigt hat, spielt sicherlich keine Rolle. Aber man fühlt sich ein wenig an Anjeza Shahini erinnert, die sich in Istanbul mit genau der gleichen Musikalität, wie sie heute Juliana Pasha an den Tag legt, in die Herzen der Eurovisionsfans sang. Dass damals auf Anhieb der Sprung ins Finale und ein großartiger siebter Platz heraussprang, wird Juliana und ihr Team gewiss weiter anspornen.



18.05.2010 00:01 Siegfried Doppler
Die maltesische Pressekonferenz

Seit sie fünf Jahre alt war, kennt und liebt sie den Eurovision Song Contest, ließ eine sichtlich gut gelaunte Thea Garrett die anwesenden Journalisten und Fans wissen und seither träumt sie davon, einmal dort auftreten zu können. Bei ihrem dritten Anlauf in der maltesischen Vorentscheidung ist ihr dies nun endlich gelungen und darüber sei sie überglücklich, ergänzte sie mit einem breiten Grinsen. Auch ihr großer Vogel war mit zur Pressekonferenz gekommen und breitete hinter Thea sehr wirkungsvoll seine übergroßen Flügel aus. Als einer der Journalisten den Tänzer in Gestalt des Vogels fragte, wie er sich denn so als Albatros fühle, entgegenete dieser: "Ich bin kein Albatros, ich bin eine Seemöwe. Denn Seemöwen geben nie auf, auch wenn sie ein heftiger Sturm umweht." Darauf ergänzte Thea: "Man darf nie aufgeben, wenn man einen Traum hat". Jetzt ist sie 18 und der Traum, den sie schon mit fünf Jahren träumte, ist endlich wahr geworden.



17.05.2010 23:36 Siegfried Doppler
Maltas Probe

Wer geglaubt oder auch gehofft hatte, dass Thea Garett ihren großen Vogel, der bei der maltesischen Vorentscheidung manchem Zuschauer etwas Angst einflöste, zuhause lassen würde, der wird nun eines besseren belehrt. Sowohl der Vogel, als auch Theas grau-silbernes Bühnenoutfit kommen auf der Bühne in Oslo wiederum zum Einsatz. Auch ansonsten wurde weder an der Kleidung, noch an der Choreografie viel geändert. Das Bühnenlicht wechselt von Grau nach Blau und wieder zurück. Und noch eines fiel auf: Der maltesische Beitrag - immerhin Startnummer 11 - war der bis dahin erste, der mit ein wenig Pyrotechnik ausgestattet ist. Ob die anderen Länder nur während der ersten Probe darauf verzichteten oder ob das große Feuerwerk diesmal bei den Meisten tatsächlich ausbleibt, ist derweil noch offen.



17.05.2010 23:07 Siegfried Doppler
Die Pressekonferenz von Belgien

Eigentlich hatte man nach dem sehr ruhigen Bühnenauftritt eher einen schüchternen jungen Mann erwartet. Doch Tom Dice zeigte sich ganz anders, nämlich aufgeschlossen, freundlich und direkt redselig. Seine große Lied jedoch gilt seiner Gitarre. Er scherzte, dass er sie manchmal mit ins Badezimmer nimmt und sie dort streichelt, weil dort nämlich die Akustik so besonders gut sei. Man glaubt ihm das. Genauso wie man ihm glaubt, wenn er sagt, dass er keine Sekunde gezögert hat, als das belgische Fernsehen bei ihm anfragte, ob er bereit wäre, sein Land beim Eurovision Song Contest zu vertreten. Gleichzeitig gab er aber auch unumwunden zu, dass er sich einer nationalen Vorentscheidung, die in Belgien meist über mehrere Vorrunden geht, wohl nicht gestellt hätte. Offen und ehrlich gab er auch Auskunft darüber, wer seine Favoriten beim diesjährigen Contest seien: Zypern, weil der ebenfalls mit seiner Gitarre antritt und Israel, weil das für ihn ohne Zweifel das wirklich schönste Lied des Wettbewerbs sei.



17.05.2010 22:50 Frank Albers
Wenn die Aschewolke kommt....

Die EBU veröffentlichte heute eine Pressemitteilung zu möglichen Auswirkungen auf den Eurovision Song Contest für den Fall, dass die isländische Aschewolke zu weiteren Flugraumsperrungen über Europa führen sollte. Derzeit sind vor allem Irland, Großbritannien, die Niederlande und Belgien betroffen. Da Eyjafjöll weiter munter Asche spuckt macht man sich hie und da natürlich Sorgen, ob alle Delegationen rechtzeitig den Weg nach Oslo finden werden. Aus den aktuell betroffenen Regionen sind derzeit nur die Belgier bereits in Oslo eingetroffen. Die Iren, die am Mittwochmittag ihre erste Probe haben, wollen sich (sollte sich bis morgen früh die Lage nicht ändern) angeblich von Nordirland aus per Fähre auf den Weg nach Oslo machen. Die Niederländer haben ebenfalls, nicht nähere bekannt gegebene, alternative Anreisepläne in der Hinterhand (vermutlich reisen sie über Flughäfen in Deutschalnd aus) und die Briten sind ohnehin erst am Samstag dran, können also zunächst noch ruhig abwarten.

Dennoch war es der EBU heute wichtig zu betonen, dass allein die nationalen Delegationsleiter für die pünktliche Anreise ihrer Künstler verantwortlich sind. Daher hätte man bereits beim ersten Ausbruch des Vulkans alle Delegationsleiter dringend gebeten, alternative Anreisewege und -formen festzulegen (Bahn, Bus, Auto etc.).

Die Frage was passieren würde, wenn es eine Delagation nicht rechtzeitig bis zur Probe oder gar zur Liveshow bis Oslo schaffen sollte, blieb in der heutigen Pressemitteilung allerdings unbeantwortet.

Die EBU bittet zudem alle Journalisten und Fans, die noch nicht in Oslo sind, sich rechtzeitig über alternative Anreisewege zu informieren, sollte der Luftraum tatsächlich weiträumiger gesperrt werden müssen.





17.05.2010 22:18 Siegfried Doppler
Belgiens Probe

Sehr ruhig und schnörkellos steht Tom Dice ganz alleine mit seiner blauen Gitarre im sichtbaren Bereich der Bühne. Seine Kleidung: Jeans und ein taubenblaues T-shirt. Genau diese Schlichtheit es aber, die auf Anhieb besticht und die dieses sanfte Lied erst richtig wirken lässt. Die Bühne bleibt relativ dunkel, nur ab und zu wird sie in ein schwaches, orangenes Licht gehüllt. Kaum wahrnehmbar bleiben die beiden Chorsänger, ganz in schwarz gekleidet im Dunkel des hinteren Bühnenbereiches. Nur Tom selbst und seine Gitarre stehen in einem engen Scheinwerferlicht und man denkt, wie schön eine natürliche Schlichtheit doch sein kann.



17.05.2010 21:46 Siegfried Doppler
Polnische Pressekonferenz

Trotz der relativ frühen Morgenstunde zeigte sich ein sehr gut gelaunter Marcin Mrocinski äußerst zufrieden mit seiner ersten Probe. Es wurde viel gescherzt, gelacht und vor allem gesungen. Marcin erzählte, dass er seit seiner frühesten Kindheit ein riesengroßer Grand-Prix-Fan ist und schon ewig davon träumt, dort selbst einmal auf der Bühne zu stehen. Außer seinem Beitrag "Legenda" sang er a capella das Lied des Marius aus "Les Miserables". In dieser Rolle nämlich wird er demnächst höchstpersönlich in Warschau zu sehen sein. Auch seine beiden folkloristischen Chordamen erfreuten die Zuhörerschaft mit wunderschönen polnischen Volksgesängen.



17.05.2010 19:28 Stefan Ball
isländische Pressekonferenz

Die isländische Pressekonferenz hatte einiges zu bieten. Der Vulkan, Hera war von der perfekten Aussprache durch den Moderator helauf begeistert, war natürlich ein Thema. Hera entschuldigte sich anfangs auch gleich für dessen Ausbrüche. Dann stellte sie charmant ihr Team vor, darunter ein als erdbeerblond beschriebener Sänger und eine Sängerin wurde zuletzt in einer Umfrage zur attraktivsten Frau der Insel gewählt. Zwischendurch wurde Hera etwas lauter, um den weissrussischen Gesang aus der Nebenkabine zu übertönen. Aber selber sangen Sie natürlich auch, nämlich die letzten beiden Beiträge, bei denen Hera ja im Chor stand und auch Heras letztähriger Beitrag bei der dänischen Vorentscheidung, mit der Sie immerhin den SCC gewann. Und sehr zur Freude der Norweger konnten sie auch einige Zeilen von "La det swinge". Und Hera offebarte uns, dass sie schon vor der ersten isländischen Teilnahme den Grand Prix schaute und mit dem Debut der Insel 1986 (in Norwegen) stand die eigene Teilnahme als Ziel fest. Und jetzt ist sie so gesehen am Ziel angekommen.



17.05.2010 18:49 Frank Albers
Die Bühne 2010

Nach einem ersten Wochenende in Oslo, muss ich für ein paar Tage zurück nach Deutschland. Sigi und Stefan werden Euch aber natürlich umfassend informiert halten.

Nur ein Wort noch zur diesjährigen Bühne, nach der einige von Euch fragten. Wie schon angedeutet, ist sie in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren sehr zurückgenommen, um nicht zu sagen schlicht und reduziert. Es gibt keine großen Videowände auf denen während der Beiträge bunte Clips oder Spruchbänder ablaufen, keine schwungvollen Bögen oder sonstige Aufbauten auf, über oder hinter der Bühne. Es ist einfach nur eine flache, nahezu runde Scheibe, deren einzige "Extravaganz" ein kleiner ins Publikum führender Steg ist. Ziel dieser Idee ist es meines Erachtens, die Künstler und ihre Lieder allein wirken zu lassen. Die einzelnen Beiträge sollen (so zumindest meine Interpretation) nicht von einer Anhäufung von Spezialeffekten und einer prachtvollen Bühnenarchitektur dominiert und überladen werden, sondern ihre Kraft allein durch die Musik und den Gesang entfalten. Das ist für starke Kompositionen und gute Interpreten sicher von Vorteil. Schwächen in der Musik, in der Choreographie und beim Gesang werden allerdings gandenlos aufgedeckt, denn es gibt wenig womit man eventuelle Schwachpunkte auf dieser Bühne kaschieren könnte.




17.05.2010 17:31 Stefan Ball
Probe Island

Vor ca. 1 Stunde endete die letzte Probe des Tages: Island. Hera stand natuerlich gewohnt stimmsicher auf der Buehne und schmetterte die letzten weissrussischen Schmetterlinge hinfort. Etwas seltsam mutete es an, dass während der ersten beiden Durchgänge die Putzkolonne die Papierfetzen des vorherigen Auftritts wegschrubbte. Dieses Problem wird aber bis zum Halbfinale hoffentlich auch gelöst werden. Und ach ja: heute waren sogar die Kameras beflaggt.


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