Im Forum Baku berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Baku.

16.05.2012 15:58 Frank Albers

Estlands Pressekonferenz Ott Lepland sieht auf dem Podium der Pressekonferenz wesentlich jünger als auf der Bühne aus. Er wirkt in seinem schlichten weißen T-Shirt auch sehr viel entspannter. Die Geschichte seines Liedes "Kuula" ist schon relativ lang, denn Ott hat das Lied bereits vor zwei Jahren geschrieben und es war nie für den ESC vorgesehen. Erst eine halbe Stunde vor der Einreichfrist der Estnsichen Vorentscheidung habe seine Managerin ihn überzeugt, mit dem Lied anzutreten. Es sei ein zeitloses Lied, das ein wenig einen Kontrapunkt zu den zunehmend internationalen Popkompositionen beim Eurovision Song Contest zu setzen. Zehn Jahr nachdem Tallinn Gastgeberstadt des ESC war, habe der ESC einen starken und positiven Wandel zu mehr zeitgemäßer Musik gemacht. Eine siner schönsten Erinnerungen in seiner bisherigen musikalischen Karriere ist ein Duett das er gemeinsam mit seiner Großmutter im estnsichen Fernsehen gesungen hat. Niemals davor wäre er durch Musik stärker berührt worden. Der estnische Head of Delegation nutze die Pressekonferenz, um sich bei den vielen etablierten Künstlern in Estland zu bedanken, die sich jedes Jahr der nationalen Vorenstcheidung stellen. Das würde die Qualität von "Eesti Laul" ausmachen. In den meisten Ländern würden solche Interpreten nur am ESC teilnehmen, wenn sie direkt nominiert würden. (Foto: Sigi Doppler)

16.05.2012 15:56 Siegfried Doppler

Pressekonferenz der Tuerkei Die tuerkische Pressekonferenz stand ganz im Zeichen des 25. Geburtstages von Can Bonomo, der gluecklich laechelte, als die Journalistenschar ein freundliches "Happy Birthday" fuer ihn sang. Unheimlich geehrt fuehle er sich, ausgerechnet an seinem Geburtstag erstmals auf der groessten Buehne, die er je betreten hatte, zu stehen und die Tuerkei beim bedeutendsten Popmusik-Festival der Welt vertreten zu duerfen. Angesprochen auf seinen juedischen Glauben und die daraufhin im tuerkischen Blaetterwald aufgekommene Frage, ob ein Jude die moslemisch beherrschte Tuerkei ueberhaupt vertreten duerfe, entgegenete der sympathische Interpret ueberzeugend, dass fuer ihn weder Politik, noch Religion eine Rolle spielt "Ich bin Tuerke und werde voller Stolz mein Heimatland hier beim Eurovision Song Contest vertreten!" Auf die gelungene und vor allem sehr stimmige Choreografie seines Beitrages angesprochen, informierte Can die Presse, dass keine Geringere, als Candas Bas dafuer verantwortlich ist. Sie hatte schon 2003 Sertab Erener mit ihrem "Everyway, That I Can" mit einer wunderschonen Choreografie zum Sieg gefuehrt. Welch ein gutes Omen!

16.05.2012 14:36 Frank Albers

Slowakische Hardrock-Versuche Der slowakische Buehnenaufbau ist wie ein klassiches Hardrock-Konzert aufgebaut, dominiert von einem grossen Schlagzeug, dazu ein Bassist und ein Gitarrist. Lichtblitze durchschlagen die dunkle Buehne, deren Licht zwischen schwarz und dunkelrot wechselt. Saenger Max Jason Mai rennt dazu mit grosser Machopose ueber die Buehne und sein muskelgestaehlten Oberkoerper setzt seinen T-Shirt-Naehten einige Belastungsproben aus. In dieser Probe war Max noch mit Muetze, T-Shirt und Jeans bekleidet, ob das im Halbfinale so bleiben wird, ist noch nicht bekannt. Stimmlich ist Max sehr gut, ob seine Hardrock-Versuche aber die europaeischen Rockfans zum Anrufen motivieren kann bleibt abzuwarten. Der Vorteil der Slowakei, dass ihr Beitrag der einzige dieses Genres im Wettbewerb ist und somit sehr heraussticht. (Foto: Bernd Korpsch)

16.05.2012 14:19 Stefan Ball

Eine traumhafte estnische Probe Herrlich, herrlich, wunderbar! Ueber ein Lied zu schwaermen, bei dem man Gaensehaut bekommt, ist ja nicht schwer. Aber unabhaengig davon, hat Kuula bei der Probe grossen Applaus bekommen. Der Beitrag wird auch sehr schoen inszeniert. Herr Lepland aus Estland steht ganz alleine am Mikrofon und hinter ihm ganz in weiss eine einzelne Chorsaengerin. Anfangs ist die Buehne abgedunkelt. Mit der Zeit scheint immer wieder ein weisser Lichtstrahl durch. Das Licht wird allmaehlich rot und zum fulminaten Finale erscheint eine Herbstlandschaft mit umherwirrbelndem Laub. Zwischenzeitlich hatte Ott ein Problem mit seinem In-Ear-Mikrophon, dass diesesmal aber rasch wieder geloest wurde. (Foto: Sigi Doppler)

16.05.2012 13:59 Frank Albers

Türkische Probe: Eine animierte Seereise Wie bei so vielen anderen Auftritten in diesem Jahr, ist das Bühnenbild der Türkei aus blauen Wellen gestaltet. Hier aber sind es zur Abwechslung gezeichnete hellblaue Wogen, dazu gibt fliegende rote Herzen. Die Kamerafahrten sind so aufgestellt, dass es wie auf einem Schiff in schwerer See wankt. Dazu ändern sich die Farben des Meeres in rot und grau und es beginnt auf den Videoschirmen zu regnen. Can Bonomo wird von fünf Tänzern begleitet, die zum Ende des Auftritts einen Kreis in Form eines Schffs um Can herum bilden. Ihre Kostüme blieben bei dieser ersten Probe aber noch im Schrank. Can wirkt sehr lässig, selbstbewusst und scheint seinen Auftritt in vollen Zügen zu genießen. Es war eine sehr überzeugende Probe ohne sichtbare Probleme. (Foto: Sigi Doppler)

16.05.2012 13:29 Stefan Ball

Georgisches Sprachwirrwarr Gleich zu Beginn wurde eine Ueberraschung angekuendigt. Nach ein wenig Konfusion sangen sie ein georgisches Liedchen. Der Inhalt der folgenden Fragerunde ging dann weitgehend verloren, weil sie ueberwiegend auf georgisch, russisch oder einer anderen sowjetischen Sprache abgehalten wurde. Anri sprach gar kein, die Delegationsleiterin hatte ein passables und fliesend sprach es Sopho (Georgien 2007). Beim dolmetschen redeten auch gerne zwei, drei gleichzeitig, was die Verstaendlichkeit nicht wirklich foerderte. Der Beginn des Liedes auf georgisch war von Anfang an geplant, bei der Vorentscheidung aber noch nicht fertig ausgearbteite, darum wurde dort rein englisch gesungen. Auf jeden Fall saehe sich das georgische Fernsehen und Georgien in der Lage, den Song Contest auszutragen, sollten sie dieses dieses Jahr aehnlich erfolgreich sein wie beim Junior Contest. Der wurde ja schon gewonnen. Und mit der aserbaidschanischen Vertreterin Sabina ist bereits eine Zusammenarbeit geplant und die Delegation fuehlt sich hier im Nachbarland sehr wohl. Aber Anri”s Ego wuerde sich ueberall zurecht finden, das wurde deutlich. (Foto: Sigi Doppler)

16.05.2012 12:31 Frank Albers

Schwedens Pressekonferenz Wenig überraschend war die schwedische Pressekonferenz sehr stark besucht und vor allem die akkreditierten Fans bestimmten die Fragen dieser Veranstaltung. Zur Irritaion vieler Journalisten die nicht ganz so eng mit dem ESC verbunden sind, waren dies vor allem merkwürdige Detailfragen zum Melodifestivalen ("Wie geht es Danny?", "Wie hast Du Dich nach der Niederlage letztes Jahr gefühlt?"). Viele verstanden irgendwann nicht mehr so richtig worum es dabei eigentlich ging und und auf welcher Veranstaltung sie sich befinden. Aber es gab auch Fragen zu Loreens ESC-Auftritt und wie sie mit ihrer Favoritenrolle umgeht. Loreen saß allein mit Christer Björkman (Head of Delegation Schwedens) auf dem Podium und antwortete darauf mit sehr viel marokkanischem Charme und einem weichen Lächeln. Die gute Vorhersagen seien sehr wichtig, um mit einem zusätzlichen Energieschub durch die Proben zu kommen. Wie falsch die Vorhersagen aber sein könnten, hätte der Fall Frankreich im letzten Jahr gezeigt. Aber selbstverständlich wäre das ganze Team sehr stolz auf die großartige Resonanz. Christer Björkman fügte aber an, dass Loreen den Unterschied zu anderen Titeln machen würde, die Thomas G:son als Komponist in der Vergangenheit für Schweden im Rennen hatte. Sollte Loreen gewinnen, würde sich Christer zudem sehr freuen, wenn Loreen auch im nächsten Jahr wieder in der schwedischen Vorentscheidung antreten würde. Nun ginge es aber erst einmal darum, das Halbfinale zu überstehen und dann sehe man weiter. (Foto: Sigi Doppler)

16.05.2012 11:37 Frank Albers

Georgiens wirre Protzshow Zum großen Requisiten-Einsatz kommt es beim Auftritt Georgiens: Ein weißer Flügel, eine riesige Pauke sowie vier etwas schwer zu definierende thronähnliche Stuhlkonstruktionen. In den Stühlen stehen Anri Jokhadzes Chordamen und Anri rennt zwischen Flügel und Pauke hin und her um auf beides einzuprügeln. Mit blondiertem Haar und weißem Anzug beginnt er seinen Auftritt mit einem etwas hymnenhaften Musical-Intro in georgischer Sprache, um dann in den holprigen englischen Popteil über zu gehen. Sänger und Inszenierung wirken recht bizarr und ein tieferer Sinn oder gar ein Ziel sind nicht zu erkennen. Der gesamte Auftritt ist eine protzige und krude Mischung diverser Musikstile, der dann wieder mit Musical-Klängen endet. Allerdings kann man dem Stück und dem Sänger Energie und Dynamik nicht absprechen. Normalerweise würde man meinen, dass ein solcher Beitrag wenig Chanchen auf einen Finaleinzug hätte. Aufgrund der starken georgischen Diaspora ist aber durchaus damit zu rechnen, Anri Jokhadze am Samstag wiederzusehen. (Foto: Karl Jakob)

16.05.2012 11:25 Stefan Ball

Pressekonferenz Kroatien Fuer Nina ging mit der Reise nach Baku ein Traum in Erfuellung. Sie kommt zur Eurovision, bevor sie im Juni 40 werden wird. 2003 trat sie nicht zum ersten mal bei einer Vorentscheidung an und wurde Zweite. Fuer “Čarobno jutro” wurde sie damals aber immerhin ausgezeichnet und sie freute sich daher sehr, dieses Lied auf Wunsch singen zu duerfen. Der Moderator lobte sie, dass sie in Zeiten des jugoslawischen Zerfalls durch ihre Musik zu einen versuchte. Das war fuer sie ein sehr grosses Lob, denn aus ihrer Sicht gebuehrt diese Ehre eigentlich dem hochangesehenem , aber leider bereits verstorbenem, Toše Proeski aus Mazedonien. Auch ueber die Anerkennung ihrer stimmlichen Qualitaet war sie erfreut. Schon als Kind hatte sie eine rauchige Stimme und das war ihr damals sehr unangenehm. Erst mit ungefaehr 20 Jahren konnte sie ihre Stimme schaetzen lernen. (Foto: Sigi Doppler)

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