Noch 16 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Malmö berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Malmö.


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11.05.2013 11:02 Frank Albers
'Gomorron' aus Malmö

Es ist Samstag, die Flaggen vor der Arena sind gehisst und der zweite Probentag, den wir vom Pressezentrum aus erleben, beginnt. Es ist ein weiterer Marathontag mit allen 17 Beiträgen des zweiten Halbfinals, die mit jeweils 20minütigen Proben ab 12 Uhr heute Mittag über die Bühne getrieben werden. Dem folgen 20 Minuten im Viewingroom für jede Delegation und weitere 20 Minuten Pressekonferenz im Pressezentrum.
Es stehen wieder einige Highlights und Skurilitäten auf dem Programm.
Die ersten Gruppen turnen bereits lautstark durch die noch lichten Reihen der Presseverterter, allen voran die Letten, obwohl die erst in 1,5 Stunden mit ihrer Probe dran sind.
Es verspricht ein weiterer recht vergnüglicher Tag hier in Malmö zu werden. Wir werden Euch wie immer so aktuell wie möglich informiert halten.
Viel Spaß

Hej fran Malmö

Euer OGAE-Team




11.05.2013 01:19 Karl Jakob
Franks Nachtgedanken vom Freitag





10.05.2013 23:03 Stefan Ball
serbische Skandalpressekonferenz

Der Anfang der Pressekonferenz begann standardmäßig und die Delegationsleiterin lobte überschwänglich die Talente der Interpretinnen und des Komponisten. Eine der Dreien, Nevena, nahm bereits 2007 beim Junior Eurovision Song Contest teil. Für sie besteht zwischen den beiden Teilnahmen gefühlsmäßig kein Unterschied, da es immer eine Ehre ist, sein Land zu präsentieren. Dann tauchte der Wunsch auf, einen Ausschnitt des serbischen Siegertitels Molitva anzustimmen, welchen sie auch gerne erfüllten. Während des Gesangs betrat unter großen Aaahrufen Marija Šerivović mit dem Mikro in der Hand die Bühne. Im weiteren Verlauf wurde festgestellt, dass die Sängerinnnen, wie so viele andere Teilnehmer des Jahres auch, bei Castingshows bekannt wurden. Auch die Kostümwahl kam zur Sprache und dass die nun gewählten babyfarbenmäßig geschneiderten Outfits nicht so passend sind wie die Engel-und Teufel-Kostüme aus der Vorentscheidung. Zunächst verwies die Delegationsleiterin darauf, dass der Art Direktor sich damit eingehend befasst hat, woraufhin der fragende Journalist mehrmals dessen fristlose Kündigung befahl. Das führte dazu dass die anderen Journalisten entweder lachten oder die Luft anhielten und der serbischen Delegation froren erst einmal die Mienen ein. Umgehend wurde die Kostümwahl dann vehement damit verteidigt, dass eine äußerst renommierte Designerin die Outfits entworfen hat. Dem Journalisten wurde aber Meinungsfreiheit zugestanden. Für das Fotoshooting lächelten die Serbinnen wieder professionell in die Kameras.



10.05.2013 22:37 Reinhard Ehret
EBU und SVT luden zur PK

Heute Vormittag baten die Gastgeber zu einer Pressekonferenz. Sowohl die Stadt Malmö als auch das Schwedische Fernsehen (SVT) und die EBU erläuterten allerlei Interessantes.

So berichtete Jon Ola Sand, Executive Producer EBU, dass diesmal von den Jurys aller Länder das komplette Ranking aller teilnehmenden Songs eingefordert werde – nicht nur die bestbewerteten ersten Zehn. Dies sei für die Ermittlung des Gesamtergebnisses eines abstimmenden Landes gerechter und präziser. Außerdem können wir am Finalsamstag erwarten, dass die Punkte 1 bis 7 bereits bei der Begrüßung der Wertungsverkünder ins Bild fliegen werden – und nicht erst nach dem Guten-Abend-Wünschen und der Gratulation zur wundervollen Show.

Darüber hinaus stellte Sietse Bakker, Event Supervisor EBU, die neue offizielle ESC-App vor, mit der man auch während des Live-Events zahlreiche Informationen abrufen und sogar seine Wertung abgeben könne (fällig wird dann aber natürlich auch die normale SMS-Gebühr). Zur Belohnung wird sich dann der gewählte Interpret persönlich mit einem Videoclip für die Stimme bedanken. Ganz offensichtlich ist man auf diese technische Errungenschaft sehr stolz.

Martin Österdahl, Executive Producer SVT, erläuterte dann, dass das Schwedische Fernsehen nach den Mega-Shows in Moskau, Düsseldorf und Baku wieder die wunderbare Idee des Eurovision Song Contest in den Mittelpunkt stellen möchte, wozu es nicht zwingend die bombastisch große Show bräuchte. Konsequenterweise werde es deshalb keine selbstdarstellerischen Schwedenpostkarten in den Umbaupausen der Liveshows geben, sondern kleine Porträtfilme der Interpreten.

Nicht das Gastgeberland, sondern die Künstler stünden schließlich im Mittelpunkt. Die Bühne sei wie ein „boiling pot“ gestaltet, weswegen man erstmals in der Grand-Prix-Geschichte den Parkettbereich als reinen Stehplatzbereich gestaltete. Christer Björkman, der Show Producer bei SVT, stellte insbesondere die Rolle der Solo-Moderatorin Petra Mede vor und zeigte sogar einen der drei kabarettistischen Einspielerfilme namens „ESC History“, auf die wir uns wirklich freuen dürfen. Mittels einer frappierend perfekten Videotechnik schmuggelt sie sich in die Originalaufnahmen von Domenico Modugnos „Volare“, lehnt bei Udo Jürgens am Klavier und antwortet auf dessen „Merci“ wiederholt mit „you’re welcome“ und brilliert als Cliff Richards Chorsängerin bei „Congratulations“ im rosa Kleidchen. Das ist alles sehr lustig.

Christer Björkman sieht diese liebevoll-selbstironischen Filme auch als eine Verneigung vor den vielen unentwegten Eurovisionsfans, die den Wettbewerb schon seit langer Zeit so leidenschaftlich mitverfolgen und unterstützen. Weil er auch selbst zu ihnen gehört, nimmt man ihm das ganz zweifellos auch ab. Für unsere Terminplanung 2014 gab’s auch schon die voraussichtlichen Termine der nächstjährigen Shows. Sie sind für den 13., 15. und 17. Mai geplant.

Foto: EBU



10.05.2013 22:26 Frank Albers
Belgien: Roberto mit gebrochenem Herzen

Es ist einfach zu tragisch: Roberto Bellarosa singt nicht nur von "Love Kills", er hat tatsächlich zur Zeit ein gebrochenes Herz - das arme Kerlchen! Die griechisch-schwedische Moderatorin der Pressekonferenz floss dahin vor Rührung und beschloss, dass nun alle Anwesenden für den armen kleinen Roberto anrufen müssen. Gar zu rührend. Der italienisch-stämmige Roberto entgegnete ihr daraufhin keck "Do you like italian boys?"
Ein ausgesprochen heiterer Junge, der mit 18 Jahren in diesem Jahr der jüngste Teilnehmer ist.
Sein italienischer Vater wollte ursprünglich einen Fußballprofi aus ihm machen, ist nun aber stolz, ihn auf der ESC-Bühnen für Belgien stehen zu sehen.

Roberto wurde als Sieger der "Voice Of Belgium" als Repräsentant Belgiens ausgewählt. Der französischsprachige Sender RTBF hatte dazu extra seine Auswahlkriterien geändert, wie die Delegationsleiterin betonte.

Roberto ist voller Zuversicht, dass es mit dem Finale klappt und er alle Teile Belgiens stolz machen wird.

Foto: Sigi Doppler



10.05.2013 21:43 Reinhard Ehret
Schüchterner Ryan und faszinierende Despina

Der Ire Ryan Dolan erwies sich in einer sehr fröhlichen und sympathischen Pressekonferenz immer noch als ein sehr schüchterner junger Mann, der sich nach Aufforderung durch die Moderatorin gar nicht so recht trauen wollte, sein Eurovisions-Liedlingslied acapella ins Mikro zu hauchen. Doch als er „Rock’n’Roll Kids“ anstimmte, klang das ausgezeichnet. Die halbnackten Trommler wurden nach der Homoerotik ihres Auftretens gefragt, doch der Head of Delegation antwortete für sie, dass bei aller erotischen Wirkung eine gute Show das viel Wichtigere an der Sache sei. Als ganz faszinierende Frau erwies sich am Abend Zyperns Despina Olympiou. Sie schilderte, dass sie von Klassik über Jazz bis Folklore von allen möglichen Musikrichtungen beeinflusst sei und nicht immer den geraden Weg gehen mag, sondern die Veränderung liebe. Auf die Frage nach der großen Krise in ihrem Heimatland sagte sie, schwere Zeiten seien dazu da, um zusammenzustehen und sich zu helfen; dazu habe man geradezu die Pflicht, weswegen sie auch schon Benefizkonzerte gemacht habe, um Bedürftigen zu helfen. Despina mag das Motto „We Are One“, weil es die Macht der Musik unterstreicht, Menschen zusammenzuführen. Deshalb sieht die den Song Contest gar nicht unbedingt als Wettbewerb, sondern als eine Chance, sich dem Publikum mit einer Ballade zu präsentieren und neue Freunde und gute Musiker kennenzulernen.

Foto: Sigi Doppler



10.05.2013 21:35 Frank Albers
Serbien: Der Zickenkrieg geht weiter

Da können die Serben noch so sehr behaupten, es ginge in ihrem Lied um einen Kampf um die Liebe: Es bleibt ein absurd inszenierter Zickenkrieg, das ein blondes Dummchen zu schlichten versucht und gleichzeitig Gegenstand der Begierde ist. Das ist alles ziemlich krude und für Zuschauer außerhalb Ex-Jugoslawiens kaum zu verstehen. Die Frisuren bleiben zuckergestärkt grotesk, die Kostüme pastell-grell und das MakeUp absurd. Ein Comedy-Auftritt der neuen Generation und der ganz speziellen Art. Mit Hilfe der Stimmen aus den Nachbarstaaten könnte es eventuell etwas werden mit dem Finale aber sicher nur knapp.

Foto: EBU



10.05.2013 21:33 Stefan Ball
belgischer Werbungstanz

Der junge Roberto Bellarosa holte sich noch Begleitung auf die Bühne. Er wird die vollen drei Minuten lang von zwei jungen Damen umschwirrt, was ja bei so einer Show nicht ungewöhnlich ist. Nur dass er auf die Umgarnungen überhaupt nicht reagiert, ist bei einem Lied über Liebe nicht ganz nachvollziehbar. Geteilte Meinungen herrschen hier aber über die Wirkung des Tanzes. Von gefällt mir bis seltsam reichen die Meinungen. Auf der rechten Bühnenseite ist ein dreiköpfiger Chor aufgestellt, der die Tanzbewegungen weitgehend kopiert. Das Bühnenbild ist aber sehr gelungen gestaltet. Nachdem gleich zu Beginn die leuchtenden Stalaktiten hochgezogen werden und die Bühne erhellt wird, läuft im Hintergrund entweder der Text des Refrains weiß über blauen Untergrund oder schleierartige Linien oder weiße Blasen steigen empor. Beim Anblick des Liveauftrittes ist die Durchschnittsmeinung über einen Finaleinzug deutlich besser geworden. Sogar ansonsten pessimistische Belgier schließen das nicht mehr aus.



10.05.2013 21:14 Stefan Ball
Wunderbares Zypern

Zypern ist ein einfacher, klassischer Traum. Despina Olympiou steht ohne jegliche akrobatische oder stimmliche am Mikrofon und singt herrlich. Nur die fliegenden Kamermänner dürfen auch noch auf die Bühne. Ihr Kleid ist besteht aus körperbetonendem Spitzstoff, der durchscheinend wirkt und farblich irgendwo zwischen grün und schwarz schwebt. Der Hintergrund wird in schlichten Blautönen ausgeleuchtet. Ansonsten begleiten nur gekonnt dramaturgisch eingesetzte Armbewegungen den Auftritt. Besser könnte sich Zypern nicht präsentieren. Einzig, es ist zu befürchten, dass die Ballade dem Zuschauer beim ersten Hinhören zu sperrig und auch anspruchsvoll vorkommt und Despina deshalb nicht im Finale zu bewundern sein wird.



10.05.2013 20:28 Frank Albers
Anouk endlich beim Grand Prix

Die niederländische Pressekonferenz wurde von Anouk ganz allein bestritten, wobei sie selbst gar nicht verstand, warum sie niemand aus der Delegation begleiten würde.
Jedes Jahr wenn Anouk zu Hause den ESC anschaute, fragte sie sich hinterher, warum sie selber nicht einmal teilnimmt. 2009 nahm sie daher Kontakt zum niederländischen Fernsehen auf, das auch großes Interesse hatte, sie direkt zu nominieren, dann habe sie aber nie wieder vom Sender gehört. Sie hatte damals schon einen sehr hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad in den Niederlanden und war deshalb recht überrascht, dass NOS so passiv war. Die Jahre vergingen, bis sie sich im Sommer 2012 mehr oder weniger selbst einlud und öffentlich als Repräsentantin der Niederlande vorschlug. Erst dann sagte das TV endgültig zu.

Und jetzt sitzt Anouk hier in Malmö und freut sich, Europa ihre Musik vorstellen zu können. Vor allem für ihre niederländischen ESC-Fans würde sie sich extrem freuen, endlich mal wieder das Finale zu erreichen. Aber das Ergebnis wäre eigentlich zweitrangig, es ginge ihr vor allem darum, Musik zu hören, zu genießen und zu machen.

Malmö genießt sie sehr aber eigentlich sind ihr zwei Wochen Abwesenheit viel zu lang, da sie ihre vier Kinder sehr vermisst. Deshalb ginge sie auch so ungern auf Tournee.

Foto: Sigi Doppler


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