Noch 21 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Kopenhagen berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Kopenhagen.


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02.05.2014 19:29 Klaus Woryna
Pressekonferenz Moldau und San Marino

In der moldawischen Pressekonferenz klaerte Kristina ueber die Bedeutung ihres Kleides nunmehr auf. Es symbolisiere die Frau von heute, die einerseits emotional und leidenschaftlich sei (daher die blaue wallende rechte Haelfte) und andererseits eine wilde leidenschaftliche Kriegerin sein muesse (daher die rittergleiche linke Haelfte). Ueberhaupt wollte sie die Rolle der Frau und dass in ihr eben zugleich die sensible Frau und die toughe Kriegerin stecken, betont wissen.

In der nachfolgenden Pressekonferenz spielte eine glaenzend aufgelegte Valentina Monetta den droegen schlichtweg ueberforderten Moderator charmant an die Wand. Mit ihrer heutigen Probe sei sie sehr zufrieden gewesen. Die Unterstuetzung der Fans und die blendende Stimmung in ihrem Team stacheln sie an. In fliessendem Englisch berichtete sie, dass ihr Buehnenbild auch sie symbolisiere, da sie sich wie eine Perle in der Muschel manchmal vorkomme. Dass sie nunmehr zum dritten Mal am ESC teilnehme, sei sowohl eine grosse Herausforderung als eine Ehre fuer sie, denn sie merke immer mehr, welch tolle Familie die ESC/Szene sei und wie dankbar sie dafuer sei, dass sie Teil dieser fantastischen Familie sein duerfe. Dies wirkte alles weder aufgesetzt noch anbiedernd, sondern einfach von Herzen kommend und mit dem Strahlen und den Augen von Valentina echt und ueberzeugend.

(Foto: Wolfgang Grube)



02.05.2014 19:09 Frank Albers
Sorge um Spaniens Ruth Lorenzo

Spaniens Repräsentantin Ruth Lorenzo ist erkrankt, weshalb alle Termine und Auftritte in den vergangenen Tagen abgesagt wurden. Die Ärzte hätten ihr nach Informationen des spanischen Senders TVE für die kommenden Tage absolute Ruhe verordnet. Am Sonntag steht die erste Probe Spaniens auf dem Programm und es liegen noch keine Informationen vor, ob Ruth an der Probe teilnehmen werden kann. Sie leidet angeblich unter Überanstrengung und Dehydralisierung.

Auf der EBU-Pressekonferenz hatte Jan Ola Sand bereits ausgeführt, dass es aktuell keinen Plan B geben würde, sollte Ruth tatsächlich ausfallen. Es hätte in der langen ESC-Geschichte bisher auch keinen Fall gegeben, dass ein Künstler oder eine Künstlerin nicht hätte auftreten können. Am Ende würde immer alles möglich gemacht, selbst mit gebrochenen Beinen und über 40 Grad Fieber auf der ESC-Bühne zu stehen. Er sei daher sehr optimistisch, dass Ruth für Spanien singen würde.




02.05.2014 18:24 Frank Albers
Aserbaidschans, Ukraines und Belgiens Pressekonferenzen

Dilara aus Aserbaidschan präsentierte zu ihrer Pressekonferenz eine kleine Plastikpuppe von sich selbst, für die sie mit gehobenen Armen stundenalng Modell stehen musste. Diese Puppe wurde von einer dänischen Tierschutzorganisation angefertigt und soll nun versteigert werden. Der Erlös kommt dem Tierschutz zu Gute, dem Dilara sehr verbunden ist. Sie berichtete von dem außerordentlich anstrengenden Auswahlverfahren in Aserbaidschan, das in Form einer mehrwöchtigen Castingshow durchgeführt worden war.

Die ukrainische Delegation (Foto) war sehr zufrieden mit der Probe und voller Zuversicht für das Halbfinale. Marija sprach auch halbwegs offen über die Situation in der Ukraine, die sie sehr besorge. Sie singe daher für ihr Heimatland und für alle Ukrainer. Auf die Frage warum sie so viel Silber in ihrem Kostüm trage und somit Verka Sedutchka Konkurrenz machen könnte, war sie kurz etwas erschrocken. Sie schätze Verka sehr aber so aussehen wolle sie dann doch nicht. Sie müssen wohl doch noch dringend an ihrem Kostüm arbeiten, rief sie ihrer Kostümbildnerin zu.

Belgiens Axel gab sich sehr relaxed in seiner Pressekonferenz. Sein Lied wäre nicht speziell für sein Mutter sondern für alle Mütter Europas. Der Muttertag am 11.5. käme da natürlich wie gerufen. Sein Vater wäre übrigens genauso begeistert von dem Lied und seinem Auftritt wie sein Mutter. Zudem wolle er einmal richtig stellen, dass er nicht mit seiner Mutter zusammen leben würde, sondern zusammen mit seinem Partner ein eigenes Leben führe. Also kein Muttersönchen sei, wie ihm eventuell unterstellt würde. Genauso wichtig sei ihm zu betonen, nicht für Wallonen oder Flandern sondern für alle Belgier zu singen. The Voice wäre dazu ein gutes Sprungbrett gewesen, mit dem ESC würde seine Karriere jetzt richtig beginnen.

(Foto: Wolfgang Grube)




02.05.2014 17:43 Klaus Woryna
Die Probe Belgiens und Moldaus

Axel macht alles wie gewohnt. Stramm im schwarzen Anzug schmettert er eins ums andere Mal seine Hommage an die Mutter, bejubelt von denen, die diesen Beitrag schlichtweg grossartig finden. Geruehrt nahm Axel den Beifall auf und bedankte sich auf offener Buehne bei den Probenzuschauern, das machten bis dato die wenigsten Interpreten. Der Auftritt bleibt schlicht reduziert, auch die Axel umtanzende Dame verschwindet hinter Axel ausfuellender Persoenlichkeit.

Die belgische Delegation sinniert waehrenddessen, wie man den anstehenden Muttertag fuer eine Promotion des belgischen Beitrags (Foto) verstaerkt nutzen kann. Ueberhaupt stehen die Promotionueberlegungen bei etlichen Delegationen im Fokus der Anstrengungen. Die maltesische Truppe wandert durch das Pressezentrum, um in alle Mikros zu singen. In der deutschen Delegation freut man sich ueber das Interesse der polnischen Medien, die aus den polnischen Wurzeln der Elaizas eine sicherlich publikumswirksame und hoffentlich auch stimmenfangende Kampagne machen koennen. Wird dies dann zu 12 Punkten aus Polen fuehren?

Davon unbeeindruckt probte Moldau. Kristina wurde quasi als Wikingerbraut verkleidet in ein blaues wallendes Outfit gesteckt, dem auf der linken Seite ruestungsaehnliche Applikationen aufgebracht waren. Dazu tanzten sportive Knaben um Kristina, die sichtlich stimmlich nicht ganz auf der Hoehe war. Insgesamt machte dies alles einen eher angestrengten Eindruck, aber es ist eben nur die Probe.

(Foto Sigi Doppler)



02.05.2014 17:05 Klaus Woryna
Und nun probten Aserbaid- schan und die Ukraine

Nach einer Pause betrat die aserbaid- schanische Delegation die Buehne. Die Projektionen im Hintergrund wechselten zwischen Kristallgebilden, Skyscrapersilhouetten und gotisch anmutenden Kirchenfenstern. Dilara sang dazu brav und fehlerfrei in ihrem feuerroten an Flammenhaufen erinnernden Kleid, waehrend eine gelenkige Dame auf einem Trapez allerlei Kunststuecke vorfuehrte, so dass die drei Minuten schneller zu vergehen schienen.

Danach war die Ukraine an der Reihe. Nach russischer Schaukel und aserbaidschanischen Trapezvorfuehrungen nun der attraktive Juengling im Hamsterrad - ja, der Eurovision Show Contest lebt! Ach, ja, Mariya sang auch noch, waehrend sie sich auch auf das Hamsterrad wagte, flehentlich nach ihrem Begleiter die Arme ausstreckend. Es ist schwer einzuschaetzen, ob diese Darbietungen mit artistischen Hilfsmitteln den Erfolg bringen werden, aber bekanntlich konnte mit einem Schattenmann im Glaskaefig Aserbaidschan 2013 sich auf Platz zwei vorsingen. Mariya absolvierte die Probe in einem silbernen enganliegenden Kleid. Zu guter Letzt wurde sie auch noch heftig von einer Windmaschine angeblasen.

(Foto: Sigi Doppler)



02.05.2014 17:00 Frank Albers
Island, Albanien und Russland hatten ihre Presse-konferenzen

Islands Pollapönk musseten bei der Probe auf ein Bandmitglied verzichten, da er als Parlamentsabgeordneter kurzfristig zu einem Termin nach Reykjavik musste und erst zum Halbfinale zurück kommen wird. Stolz waren die Jungs auf ihre neuen Anzüge, die sie anstelle der Trainingsanzüge auf der Bühne tragen werden. Die Farben bleiben allerdings die gleichen, so dass es auf den ersten Blick kaum jemandem auffallen dürfte. Zur PK stellten sie ihre Bademäntel vor, selbstverständlich auch in den Bühnenfarben. Auf ihre Bärte angesprochen wollten sie eine gewisse Sympathie zu ZZ-Top nicht leugnen. Auch die Heay-Metall-Musiker in der Gruppe fühlten sich mit den Bärten einfach wohler. Pollapönk sind als Band schon sehr lange zusammen, das Premieren-Album der Band war gleichzeit die Abschlussarbeit einiger Bandmitglieder an der Pädagogik-Hochschule.

Die Albanerin Hersi hat ihre Zeit in Kopenhagen genutzt, um eine Bootsfahrt zu unternehmen, bei der sie gleich seekrank wurde. Auf der Bühne fühlte sie sich auf dem hohen Podest in Highheals sehr unsicher. Daher hat sie beschlossen im Halbfinale barfuß aufzutreten. Sie sang dann noch eine Arie von Puccini und da keine weiteren Fragen bei dieser recht spärlich besuchten Pressekonferenz kamen, war sie recht zügig beendet.

Die russische Delegation war außerordentlich zufrieden mit ihrer Probe. Die Pressekonferenz wurde vom Komponisten Philipp Kirkrov, da die Zwillinge kein Englisch sprechen. Die sehr internationale Gruppe von Komponisten, Texten und Musikern, die in diesem Jahr am russischen Beitrag beteiligt sind, repräsentiere die Eurovision-Idee ganz vorzüglich, so Kirkorov. Auf Fragen zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, und ob dieser Russland Punkte kosten könnten, wurde nicht weiter eingegangen. Nur dass für sie dieses Thema hier in Kopenhagen nicht weiter wichtig sei, so die Zwillinge, die hier im Pressezentrum von vielen nur noch "Putin-Sisters" genannt werden. Kirkorov betonte auch dass niemand in der russischen Delegation Vorbehalte gegen den österreichischen Beitrag hätte oder sich negativ über Conchita geäußert habe. Eine Frage war in diese Richtung gegangen, da angeblich negative Äußerungen zu Conchita Wurst von Seiten des russischen Senders gekommen wären.

(Foto: Wolfgang Grube)



02.05.2014 15:58 Reinhard Ehret
Armenien, Lettland, Estland und Schweden gaben PKs

Um 13.00 Uhr war es Zeit für die ersten Pressekonferenzen des Tages. Nachdem der Armenier Aram MP3 seinen zweiten Probendurchlauf hinter sich hatte, durfte er den heutigen PK-Reigen eröffnen, was er mit einem großen, um die Hüften geschnürten, aus glänzendem Kunststoff gefertigten Meerjungfrauen-Schweif tat. Er wollte dies als eine Reverenz an die Gastgeberstadt Kopenhagen verstanden wissen, denn er ist zum ersten Mal hier und genießt es ganz offenbar. Er und seine Delegation gaben bekannt, dass die Einspielelemente für die große Bühnenwand und auch das Licht noch anders würden. Überdies wird Aram zugunsten einer aktiver gestaltbaren Darbietung zum Handmikro greifen und sich vom Headset verabschieden.

Jöran Steinhauer von der lettischen Formation Aarzemnieki gab eine richtig nette Vorstellung vor den versammelten Akkreditierten. Die größte Herausforderung sei, nicht nur eine gute Show für das Hallenpublikum zu liefern - was ihm allerdings am nächsten liege - sondern eben auch für die Kamera und die Zuschauer daheim. Jöran ist ein echtes (musikalisches) Sprachgenie, denn er beherrscht fünf Sprachen fließend (darunter natürlich auch deutsch). Das Lernen funktioniert, wie er sagte, am besten durch das Anhören von Liedern via YouTube. In der Musik füge sich Sprache in eine Melodie ein, so dass ihm dabei das Eintauchen in Fremdsprachen am leichtesten fiele.

Tanja aus Estland zeigte sich besonders zufrieden, denn die DR-Produktionsleute hätten ihre Wünsche nach dem ersten Probendurchlauf perfekt umgesetzt. Alles habe sich allgemein deutlich angenehmer angefühlt. Tanja ist ein echter Profi, liebt Musicalspielen - und gutes Essen. Schon allein deshalb sei es sehr gut, dass sie durchs Tanzen immer gut in Bewegung sei. Ihre Konkurrenz mochte sie noch nicht kommentieren, denn sie freue sich jetzt darauf, die Auftritte der anderen Musiker in Ruhe ansehen zu können. Insgesamt erschien sie - was man durch ihren Eurovisionsbeitrag nicht unbedingt sofort vermuten würde - als schlaue, liebenswerte und äußerst eloquente Künstlerin.

Sanna Nielsen aus Schweden gab sich erwartungsgemäß souverän, klug und begeistert. Sie sagte, sie sei sehr fokussiert auf ihren Auftritt und genieße Halle und Bühne, die auf sie wie ein blau scheinender Diamant wirke. Mit welcher Diät sie ihre Figur halte, wollte jemand wissen, worauf sie ganz spontan sagte: "Iss wenn du Hunger hast." Dazu passte das Presse-Giveaway mit einem Schokoladenstückchen, das Christer Björkman präsentierte. Komponist Frederik Kempe verriet, dass er gar nicht so viel komponiere, wie man eventuell meinen könnte. Viel mehr höre er beim Komponieren bereits die Stimme des intendierten Interpreten - und bei "Undo" habe er sofort Sanna Nielsens Stimme im Kopf gehabt. Sanna freut sich übrigens auf ihre CD-Veröffentlichung in Deutschland am 4. Juli und erwies sich erneut als eine der charmantesten Sängerinnen des Teilnehmerfeldes.

Foto: Wolfgang Grube



02.05.2014 15:12 Klaus Woryna
und nun probten Island, Albanien und Russland

Nach der perfekt-kuehlen Darbietung von Sanna sorgen die Islaender fuer den gewollten Gegenpunkt. Bunt, schwungvoll und mit einem herzlichen Grinsen auf den Lippen vollfuehren sie laut, aber unspektakulaer ihren Beitrag. In Zweierreihe, vier vorne zwei hinten, singen sie, huepfen ihre Grundtanzschritte und toben reduziert. Es warden dann sogar sie Schlagstoecke nach hinten geworfen. Dennoch kommen die Jungs sehr echt und ueberzeugend rueber, man will ihnen anmerken, das sie zu ihrem Lied und der Auassage stehen.

Sehr viel vornehmer praesentierte sich Hersi in einem neuen gueldenen Kleid, das um die Beine herum transparent war und - zu viel? - an Bein erkennen liess. Stimmlich makellos absovierte sie souveraen ihre Proben, wobei sie nach wie vor relativ still auf dem aus der Buehne fahrenden Podest stehend schmetterte. Der Gesamteindruck in der Halle erwies sich als sehr stimmig und gefaellig.

Meistens versuchen Kuenstler juenger auszusehen, das Gegenteil ist bei den russischen Maedels der Fall. Wenn man nicht wuesste, dass sie die juengsten Teilnehmer des Jahrgangs sind, man wuerde es nicht glauben wollen. Ausgepolsterte, auftragende - auch um die Obereite herum - weisse Kleider, die frau auch mit 50 tragen kann und mit weissen Haeubchen auf der zeitlosen Frisur, so schaukelten sie sich singend durch ihre drei Minuten. Auch der ueberdimensionale Faecher durfte wieder nicht fehlen, allerdings trafen sie in den Proben nicht jeden Ton. Dieser Auftritt hinterliess etliche Fragezeichen, jedoch zeichnet sich ab, dass wir noch immer nicht den finale Auftritt erlebt haben, den die Haeubchen lassen vermuten, dass zum Halbfinel noch der eine oder andere optische Ueberraschungseffekt vorgefuehrt warden soll.

(Foto: Sigi Doppler)



02.05.2014 14:25 Frank Albers
Armenien, Lettland, Estland und Schweden probten

Der zweite Probendurchlauf begann heute mit Armenien. Die Lightshow ist weiterhin beeindruckend, sie wurde im Vergleich zu Monatg auch nicht mehr geändert. Aram steht in einem schwarzen Mantel inmitten der Feuerringe und Wirbelstürme und sieht dabei nicht wirklich gewinnend und positiv aus. Seine eher düstere Miene könnte manche brave Zuschauer doch eher erschrecken und vom Anrufen abhalten.

Die Letten (Foto) sind inzwischen etwas lebhafter auf der Bühne und werden der Partyatmosphäre des Liedes zumindest ein klein wenig gerechter. Auf der Videowand leuchtet Wald und Buschwerk und Sänger Joran rennt gelegentlich mit Gitarre heiter lachend über die Bühne. Einen kleinen Scherz erlaubten sich die dänischen Bühnentechniker mit Joran, als sie seinen Mikrophonständer nicht festschraubten und dieser sich wenig elegant gen Boden bewegte. Joran war wenig amüsiert über solch Scherze.

Estlands Dance-Performance wurde nach der ersten Probe auch kaum mehr verändert. Ganz in weiß tanzt Tanija mit ihrem ebenfalls weiß gekleideten Partner über den Parkettboden. Auch die auf die Videowände projizierten Ziegelmauern bleiben erhalten. Bei der Schlichtheit des Bühnenbilds geht alle Konzentration auf den Tanz. Der Gesang kommt dabei leider etwas zu kurz, auch wenn dieser recht laut ist. Estlands Beitrag wäre somit eigentlich eher etwas für "Let's Dance" als für den ESC.

Schwedens Sanna steht professionell und stimmsicher in ihrem Lichtkegel. Mit all ihrer Routine ist sie in der Lage jede Probe genau gleich klingen zu lassen. Sehr beeindruckend einerseits, andererseits wirkt sie dardurch wie ein Gesangsautomat der die gewisse lebendige Ausstrahlung fehlt. Die sehr kühle Inszenierung trägt in Übriges dazu bei. Aber dennoch kommt Sanna im Pressezentrum gut an.

(Foto: Sigi Doppler)



02.05.2014 12:46 Reinhard Ehret
Die Willkommens-PK

Traditionell begrüßen der "Host-Broadcaster" und die EBU die Akkreditierten mit wissenswerten Aktualitäten in der Willkommens-Pressekonferenz vor Beginn der zweiten Einzelprobenrunde. Für das dänische Fernsehen DR präsentierte Jan Lagermand Lundme, der Showverantwortliche, das soeben fertiggestellte imposante Intro des Contests, in dem Internetnutzer aus ganz Europa mittels Skype-Videos in einen sphärisch-eleganten Singsang einstimmen und am Ende zum Motto-Logo "Join Us" zusammengefügt werden. Man spendete Szenenapplaus. Wir dürfen uns aber vor allem auf wirklich sehr fröhliche Postkarten freuen. Diese Einspielfilme für die einzelnen Auftritte, die als unterhaltsame Intermezzi die Umbaupausen zu überbrücken haben, sind diesmal wirklich etwas besonderes. Die Interpreten werden an die verschiedensten Orte Kopenhagens geschickt, um dort ihre Länderflagge spektakulär zusammen zu bauen und anschließend zu fotografieren. Conchita macht das mit rot-weiß-roten Kostümkleidern, Teo aus Weißrussland mit rot-grünen Eishockey-Pucks und die britische Molly sogar mit Doppeldecker-Bussen.

In den Werbepausen wird es unter dem Motto "The Eurovision Book of Records" sehr lustige Archiv-Einspieler geben, um die absonderlichsten Rekorde darzubieten. So erfahren wir beispielsweise, wer in der Grand-Prix-Geschichte auf der Bühne am silbernsten war.

Nachdem dann Executive Producerin Pernille Gaardbo über den ESC-Claim "Join Us" philosphiert hatte, war Jan Ola Sand voll des Lobes für das Dänische Fernsehen. Er hätte im letzten Herbst, als er sich die leere Fabrikhalle ansah, kaum für möglich gehalten, dass man hier einen Song Contest abhalten könne. Manche glauben das ja bis heute nicht. Ansonsten offenbarte Herr Sand, dass diesmal neben Australien und Kasachstan auch Neusseland und Kanada die Show ausstrahlen werden. Natürlich tun das auch die diesmal aussetzenden Länder (wie etwa Serbien und Kroatien), die er hofft, im Jahr 2015 wieder dabei zu haben. Zu den letztes Jahr aufgetretenen Unregelmäßigkeiten im Televoting bekannte Jan Ola, er sei "pissed off" gewesen, als er davon erfuhr. Diesmal will man noch strenger kontrollieren und sich beispielsweise auch alle Wertungen der einzelnen Jurymitglieder übermitteln lassen. Wer dennoch betrügt, der fliegt drei Jahre lang aus der Eurovisionsfamilie. Fünf Delegationen wurden übrigens gebeten, ihre Jurys umzubesetzen, denn man mag eine ausgewogene Zusammensetzung des jeweiligen Fachleute-Quartetts haben.

Auf die Frage nach dem Jubiläums-ESC im kommenden Jahr - der Grand Prix hat dann seine 60. Ausgabe - bestätigte Jan Ola Sand die konkrete planerische Zusmmenarbeit mit dem NDR. Hier durchwühlt und optimiert man sowohl die Archivmaterialien, was auf eine aufwändige Dokumentation schließen lässt, aber man feilt wohl auch schon intensiv an den Plänen für eine Jubiläums-Show in Berlin.

Foto: Wolfgang Grube


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