Noch 43 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Im Forum Wien berichten einige OGAE Mitglieder von ihren Eindrücken vor Ort aus Wien.


Alle Videos findet ihr auch im Video-Blog Wien


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15.05.2015 16:19 Frank Albers
Lebenslänglich Eurovision für Mazedonien

Ein Leben für, durch und mit der Eurovision – eine Phantasie? Mitnichten! Das stellte Danijel in seiner Pressekonferenz unter Beweis. Er sei nach von seiner Mutter nach Danijel Popovic, dem jugoslawischen Star des Grand-Prix 1983, benannt worden, die schon im Krankenhaus bei der Entbindung allen erklärt habe, ihr Sohn müsse wie ihr Idol heißen und werde natürlich auch Sänger. Vor kurzem sei Danijel in Skopje auf der Kinderkrankenstation gewesen und habe angesichts der Situation auch daran gedacht und prompt sei die Idee geboren worden, dass die Einnahmen aus dem Promo-Material und der Eurovisionssingle für einen neuen Inkubator des Kinderkrankenhauses in Skopje verwendet werden sollen. Dann sei es doch völlig egal, ob er das Finale erreiche oder nicht, denn mit dem Inkubator könne vielen Kindern geholfen werden. Building bridges again. Im übrigen sei er unendlich stolz, sein Land vertreten zu dürfen und das noch dazu in Wien, der Stadt, in der er aufgewachsen sei. Er verbinde daher mit dem Song Contest sein ganzes Leben. (Klaus Woryna)

(Foto: Wolfgang Grube)



15.05.2015 16:16 Reinhard Ehret
Blühendes Ungarn

Was grundsätzlich auf jeden Popsong zutrifft, gilt umso mehr für die ungarische Friedenshymne, bei der auf dem Bühnenhintergrund aus einer Welt voller Waffen gar wunderschöne blühende Landschaften gedeihen: Die Geschmäcker sind verschieden. Die simple Botschaft, man möge doch auf Erden lieber friedlich und natürlich leben, gewinnt in dieser sehr einfachen, aber umso gefühlvolleren Ballade an sehr intensiver Präsentationsprägnanz. Faszinierend war heute wieder der absolut perfekt klingende Chorgesang, der makellos abgemischt ist und richtig gut klingt. Man sollte diesen melodiös sehr sanften Friedensappell aus Ungarn nicht unterschätzen. Wenn der sehr stimmsicheren Boogie kein Patzer bei den ganz schwierigen ruhigen letzten Tönen unterläuft (bislang ist sie allerdings absolut tadellos), kann das durchaus was werden.

Foto: Sigi Doppler



15.05.2015 16:14 Frank Albers
Serbische Botschaft an alle Fans

Ein großes „B“ prangte auf dem T-Shirt von Bojana in der Pressekonferenz. Auch das hatte natürlich einen Hintergrund. Auf die Frage, welche Botschaft sie an die Gay-Community habe, antwortete sie, es gäbe keine Botschaft „nur“ an die Gay-Community, sondern an alle: „Be yourself“. Jeder solle, in Fortsetzung von Conchita, eben der sein können, der er wolle. Daher lasse sie sich auch bei so einfachen Themen wie der Kleidung nicht einschränken und trage, was sie wolle und das mit Stolz und erhobenem Haupt. (Klaus Woryna)

(Foto: Wolfgang Grube)



15.05.2015 16:07 Frank Albers
Weißrussland souverän

Uzari im schwarzen Anzug und Maimuna im weißen Kleid legten eine sehr selbstbewusste und souveräne Probe hin, unerbrochen allein von einem Schaltfehler der österreichischen Techniker. Aber auch davon ließen sich die beiden nicht irritieren. Der weißrussische Beitrag wird zwar weder hoch gehandelt noch stark diskutiert, gehört aber sich zu den professionellsten Auftritten dieses Halbfinals. Allein etwas mehr Bewegung könnte der Auftritt noch gebrauchen, aber das wird möglichweise durch die Kamerafahrten erzielt. Kurzum, der weißrussische Auftritt steht: die Inszenierung kommt ohne viel Schnickschnack aus und Uzari gehört ohnehin zu den besten Sängern des Wettbewerbs.

(Foto: Sigi Doppler)



15.05.2015 15:24 Frank Albers
Serbiens Donnerdiva

Der serbische Auftritt bleibt hochgradig oppulent und visuell gewaltig. Bojana in großer silberner Robe mit explodierter Dauerwelle wird hier in Wien zur absoluten Kultnummer. Vor allem weil sie neben diesen optischen Extremen großartig singt. Der Chor in weiß mit bunten Fahnen streift irgendwann die weißen Hemden ab (Trickkleider dürfen bei diesem Auftritt nicht fehlen) und verwandeln sich in eine Mini-Flashmob-Gruppe - und am Ende gibt es natürlich ein Selfie. Bei den Serben wird nichts ausgelassen.

Hier im Pressezentrum kommt's gut an. Aber ob die Fernsehzuschauer und die Jurys den serbischen Auftritt ebenso kultig finden?

(Foto: Sigi Doppler)



15.05.2015 15:23 Reinhard Ehret
Dezente Mitfavoriten

Estlands Inszenierung kommt – bislang jedenfalls – vergleichsweise unspektakulär daher. Ein Kameraausfall brachte Elina & Stig um einige Minuten ihrer Probe, die ansonsten eher wie eine Arbeitsprobe wirkte. Das Duo machte einen lässig bis uninspirierten Eindruck, was aber vermutlich dem Inhalt des Liedes geschuldet ist, den man authentisch darzustellen versucht. Die beiden Interpreten wechseln sich in der Frontalpräsenz förmlich ab: Zuerst steht Stig ganz vorne, später gesellt sich aus einem perspektivisch eleganten Schwarzweiß Elina hinzu, um dann wiederum Stig in den Hintergrund zu entsenden. Mit dem Skyscraper-Hintergrund im zweiten Teil des Liedes wirkt „Goodbye To Yesterday“ dann etwas bunter. Auf die optische Verwandtschaft ihres Auftritts mit dem letztjährigen niederländischen der Common Linnets angesprochen, meinte Elina, ein solcher Vergleich ehre sie, denn „Calm After The Storm“ habe ihr sehr gut gefallen. In das großartige Bühnendesign fügt sich der estnische Beitrag jedenfalls bestens ein. Elina umschmeichelte das Akkreditiertenpublikum in der Halle stets mit einem hübschen „Dankeschön“ nach jedem der drei Probedurchläufe. Die Favoritenrolle, von der hier immer mehr gesprochen würde, übe so langsam einen moderaten Druck auf sie aus, doch man habe sich vorgenommen, so Stig, sich ganz auf den Song und den eigenen Vortrag zu konzentrieren. Daran arbeiten kann man sicher noch.

Foto: Sigi Doppler



15.05.2015 14:54 Frank Albers
Singende Oberlehrerin aus Griechenland

Building Bridges, das Motto des Song Contests, bekam für die griechische Sängerin eine ganz neue Bedeutung. Für die Aufnahmen zu dem Vorfilm sollte sie, die ausgebildete Lehrerin, mit Schülern einer Schule in Bregenz zusammenarbeiten. Das faszinierte sie so sehr, dass sie schnell ins Gespräch mit Schülern und Lehrern kam und in der Pressekonferenz bekannte, dass sie so erst von dem Montessori-Prinzip erfuhr und dieses auch in Griechenland bekannt machen werde. Mit den Lehrern habe sie einen Austausch vereinbart, der den Song Contest lange überleben solle. Wenn das Erfolg hat, dann hat doch der eurovisionäre Gedanke des zusammenwachsenden, sich gegenseitig befruchtenden Europa tolle Früchte getragen. Im übrigen zeigte sie sich bescheiden, intellektuell überzeugend und beeindruckt von dem Contest selber. Sie gestand, dass ihre Eltern sie 2006 zu Pop Idol angemeldet hätten, sie habe aber nicht an den „Auditions“, wie es ja zu Neudeutsch heiße, teilgenommen, da sie erst ihr Studium fertig stellen und sich in ihrem Hauptberuf etablieren wollte. So zielsicher, wie ihre berufliche Karriere, strebe sie auch das ESC-Finale an. Im Halbfinale wolle sie bis zum letzten Atemzug alles geben und die famose griechische Tradition, stets das Finale zu erreichen, fortsetzen. Und wenn sie beatmetet werden müsse, dann sei das der Einsatz wert. Angesichts der Attraktivität der souveränen Griechin würden sich sicher viele finden, ihr dann den nötigen Sauerstoff einzuflößen. (Klaus Woryna)

(Foto: Wolfgang Grube)



15.05.2015 14:52 Stefan Ball
FYROMazedonien unverändert

Bei der mazedonischen Probe gab es wohl Probleme mit dem Mikrophon eines Chorsängers. Zumindest wird der junge Mann mit dem Klemmbrett im Halbfinale sicher nicht auf der Bühne stehen. Im Vergleich zur ersten Probe hat sich nichts verändert. Die Riesensäulen ziehen hinter ihm vorbei und das Herbstlaub schwebt durch die Luft. Gut, dass er sich wieder seinen Trenchcoat angezogen hat und die Chorsänger sind hinter ihren Sonnenbrillen auch ordentlich eingepackt.
(Foto: Sigi Doppler)



15.05.2015 13:42 Reinhard Ehret
Niederlande: Probe ohne Robe

Trijnte Oosterhuis mag bei ihrer heutigen Probe so manchen Beobachter enttäuscht haben, denn ihre schwarze verruchte Grand-Canyon-Robe mit den drastisch tiefen Einblicken blieb im Garderobenschrank. Sie erschien in lässigem schwarzen Outfit, phasenweise alternierend mit einem roten Jäckchen. Der Regisseur musste zwischen den Durchläufen mal kurz via Lautsprecher schimpfen, weil ihn umherlaufende Bühnenarbeiter bildlich störten. Das war an sich aber gar nicht so schlimm, denn die niederländische Bühnenshow ist insgesamt sehr schlicht gehalten: Anfangs in coolem Grau, gegen Ende wird alles etwas rötlich und spielt mit einem geheimnisvollen Silhouettenhintergrund eines übergroßen Unbekannten. Stimmlich war Trijntje nicht immer hundertprozentig präsent, aber ihr Potenzial blieb unverkennbar. Auf der Pressekonferenz bekannte sie, dass sowohl hinsichtlich der Kostüme als auch der Show noch vieles ausprobiert würde. Welches Kleid sie am Dienstag tragen wird, ist also noch völlig offen. Außerdem erzählte sie sehr sympathisch von ihrer Zusammenarbeit mit Burt Bacharach und dass Edsilia ihr den Tipp gegeben hat, sie möge die Zeit beim Song Contest in vollen Zügen genießen, weil es einfach großartig sei. Die Pressekonferenzen werden lieblicherweise mit den „Postcards“ eingeleitet. Trijntje flog darin in einem Heißluftballon hoch über dem Wörthersee. Die Dreharbeiten gehörten, wie sie bekundete, zu den schönsten Erfahrungen ihres Lebens. Zahlreiche Akkreditierte wünschen sich – wenn man nach dem großen Beifall gehen kann – dass das Eurovisionsabenteuer diese Gebirgserfahrung sogar noch toppen wird.

(Foto: Sigi Doppler)



15.05.2015 13:09 Frank Albers
Griechenland kämpft gegen die Gleichgültigkeit

Die Griechin Maria-Eleni sang auch bei ihrer zweiten Probe voller Kraft und Leidenschaft, hat aber mit der Schwäche ihres sehr unauffälligen Liedes zu kämpfen. Die Inszenierung ist sehr elegant und Maria-Eleni sieht großartig aus. Das Problem ist nur, dass ihr Beitrag sofort nach dem Auftritt wieder vergessen ist und kaum jemand über den Beitrag spricht. Nach dem heftig diskutierten Beitrag aus Finnland und vor dem Mitfavoriten aus Estland bleibt für die wenig originelle Hymne aus Griechenland wenig Raum für eine größere Aufmerksamkeit. Es ist kein einfaches Jahr für die Griechen.

(Foto: Sigi Doppler)


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