Noch 16 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Glasgow, Manchester, Liverpool, Leeds oder…. – aktuell neun Städte wollen den ESC

17. Juni 2022 Frank Albers

Auch wenn noch keine offizielle Stellungnahme der BBC vorliegt, ist davon auszugehen, dass der Sender das Angebot der EBU, den ESC 2023 auszurichten, annehmen wird. Entsprechend haben sich aktuell neun britische Städte schon einmal in Stellung gebracht, den ESC ggf. ausrichten zu wollen. Angesichts dessen, dass es noch gar keine offizielle Ausschreibung gibt, ist damit zu rechnen, dass die Anzahl der Kandidaten sich noch erhöhen wird und natürlich auch, dass einige Interessensbekundungen wieder einschlafen werden.

Interesse an einer Ausrichtung wurde bisher aus

den schottischen Städten Glasgow und Aberdeen,
den englischen Städten London, Manchester, Liverpool, Birmingham und Leeds
der nordirischen Stadt Belfast
und
der walisischen Stadt Cardiff angemeldet:

Glasgow wird in der Fan-Bubble aktuell als Favorit gehandelt. Unterschiedliche Quellen haben zudem herausgefunden, dass die Glasgower Ovo Hydro Arena im Mai frei und verfügbar wäre. Die Ovo Hydro war Drehort für die Außenaufnahmen zum Eurovision-Kultfilm “The Story of Fire Saga”. Prominente Unterstützerin einer Kandidatur Glasgows ist Schottlands Premierministerin Nicola Sturgeon: “We wish Eurovision could be in Ukraine but understand that in circumstances this isn?t possible. However, I can think of a perfect venue on the banks o the River Clyde!”.


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Aberdeen wurde in einem offiziellen Brief von sechs schottischen Parlamentsabgeordneten an die BBC als aktuell nördlichster Kandidat ins Rennen gebracht. In Aberdeen wäre das P&J-Live mit 15.000 Plätzen ein geeigneter Austragungsort.

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London ist als Austragungsort natürlich immer eine Option und Londons Bürgermeinster hat somit auch umgehend auf Twitter Europa in seine Stadt eingeladen: “Londoners would welcome Eurovision with open arms.” Einen konkreten Austragungsort nannte er nicht, aber in London stehen davon grundsätzlich zahlreiche zur Verfügung (wie. z.B. The O2 oder die Wembley Arena “The Pool”) , sollten sie denn die Wochen im Frühjahr freiräumen können. Zudem scheint bei der BBC aktuell die Tendez zu bestehen, ihre Aktivitäten weiter zu dezentralisieren und Großeregnisse außerhalb der Hauptstadt auszutragen.

 

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Manchester gilt nach Glasgow als zweiter großer Favorit, den ESC 2023 auszutragen. Der Stadtrat kündigte bereits an “We can think of the perfect place to host Eurovision 2023”. Als Austragungsort bietet die riesige AO-Arena mit 21.000 Plätzen beste Bedingungen. Mit der aktuell noch im Bau befindlichen Co-Op-Live Arena stände theoretisch sogar noch eine zweite Halle zur Verfügung, die mit 23.000 Plätzen die dann größte Halle Großbritanniens sein wird. Es gibt aber Zweifel, ob die Arena bis Mai 2023 fertiggestellt sein wird. Ein weiterer Pluspunkt  ist das neue BBC Fernsehzentrum “MediaCityUK” gleich um die Ecke, was für die Logistik von Vorteil wäre.

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Liverpool mit seiner langen und großen Musiktradition wird seinen Hut wohl auch in den Ring werfen. Liverpools Bügermeister und der Stadtrat werden mit “I will be making a serious case for Liverpool to host Eurovision. Our city would transform into Ukraine for the event and be a beacon of hope.” In Liverpool stände die M&S-Bank-Arena mit 11.000 Plätzen zur Verfügung.

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Leeds, die Industriegroßstadt in Yorkshire (unweit von Harrogate) hat bereits über ihren Stadtrat mit der BBC hinsichtlich einer Kandidatur Kontakt aufgenommen und beabsichtigt mit der First Direct Arena (13.000 Plätze) ins Rennen zu gehen. Die Bürgermeister von Leeds werden wie folgt zitiert: “We are extremely disappointed that Ukraine will be unable to host in 2023, but it would be an honour to host on behalf of them, especially given that West Yorkshire is home to a large number of Ukrainians. If we are successful with our bid, we will be looking to get the local Ukrainian community involved with our plans as much as possible.”

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Birmingham, aktuell letzter Austragungsort des ESC in Großbritannien, hat ebenfalls wieder Interesse angemeldet und würde mit zwei möglichen Austragungsorten antreten: Zum einen mit der Halle von 1998,  der Utilita Arena (der früheren National Indoor Arena), und der Resorts Word Arena. Beide fassen jeweils 15.000 Zuschauer. Birminghams Bürgermeister wird mit “Birmingham has done it before. It can do it again” zitiert.

 

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Belfast, die Hauptastdt Nordirlands, wird vom dortigen Stadtrat zu einer Kandidatur ermutigt, wie dortige Medien berichten. Ein Vertreter der Green Party wird dort mit “The Eurovision Song Contest is watched by millions of fans around the world and host countries often use the opportunity to promote their countryside, towns and cities beyond the host city limits, so not only would this be a huge opportunity for Belfast, but also for the whole of Northern Ireland to be shown off on the world stage” zitiert. Ein konkreter Austragungsort wurde noch nicht genannt. Die SSE Arena mit 11.000 Plätzen wäre aber sicher eine Option.

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Cardiff in Wales wurde von einem walisischen Parlamentsabgeordneten ins Gespräch gebracht, wo das Principality Stadium (ein Rugby Stadion mit verschließbarem Dach und 74.000 Plätzen!) steht. Es wäre die mit Abstand größte mögliche Halle, die aktuell im Gespräch für den ESC ist. Eine offizielle Stellungnahme der Stadt Cardiff dazu ist allerdings nicht bekannt.

 

Nun gilt es zunächst abzuwarten, ob die BBC die Austragung des ESC 2023 offiziell übernehmen wird und welche der bisherigen Interessensbekundungen dann in eine ernsthafte Bewerbung münden, zudem werden weitere Kandidaten sicher noch hinzukommen.