
10. Mai 2024 Frank Albers
Ein Kommentar von Frank Albers:
Joost Klein aus den Niederlanden führte bei der Pressekonferenz der zehn Finalisten das Motto des ESC „United By Music“ vollkommen ad absurdum.
Den Großteil der Pressekonferenz der zehn Finalisten am späten Samstagabend in Malmö verbrachte Joost Klein verborgen unter einer niederländischen Fahne. Die Frage ob Musik Menschen verbindet, will er nicht beantworten und verweist die Frage an die EBU. Natürlich war allen im Saal klar, dass sein Verhalten direkt gegen die neben ihn sitzende israelische Sängerin Eden Golan und Israel gerichtet war. Dennoch war es darüber hinaus auch ausgesprochen respektlos gegenüber seinen Kollegen und Kolleginnen, die im gleichen Moment ihren Finaleinzug feierten. Aber das war am Ende nur ein Nebeneffekt.
Was am schwerwiegendsten bleibt ist, dass Joost Klein in seinem Verhalten und in seinen (auch indirekten) Äußerungen eine anti-israelische Haltung und eine Ausgrenzung einer jungen jüdischen Sängerin salonfähig zu machen versuchte, die in dieser erschreckenden Offenheit beim ESC bisher sicher einmalig war und damit die grandiose Idee des ESC mit Füßen tritt – und nicht nur die Idee des ESCs, sondern vor allem auch die Idee Europas. Sein eigenes Lied „Europapa“ lässt er somit zu einer bitteren Absurdität und Lüge verkommen.
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Foto: Frank Albers