
19. Mai 2024 Frank Albers
Schon seit einigen Jahren versucht der Kosovo in die ESC-Familie aufgenommen zu werden. Dies scheiterte bisher immer an politischen und formal-juristischen Hindernissen.
Nun will der kosovarische Sender RTK für 2025 einen neuen Anlauf wagen und hofft dabei auch auf Entgegenkommen durch die EBU.
Größte Herausforderung für RTK ist weiterhin, Mitglied der EBU zu werden, was eigentlich unabdingbare Voraussetzung für eine Teilnahme am Eurovision Song Contest ist.
Um Mitglied in der EBU zu werden, muss der Kosovo allerdings zunächst entweder Mitglied der International Telecommunication Union (ITU) oder des Europarats werden. Beides wird dardurch erschwert, dass der Kosovo weiterhin von einigen Mitgliedsstaaten, wie z.B. Serbien oder Spanien, nicht als unabhängiger Staat anerkannt ist und so die Mitgliedschaft blockieren.
Da diese Kette aus erforderlichen Mitgliedschaften weiterhin ein weiter und langwieriger Weg ist, hofft RTK nun auf eine Sonder-Einladung duch die EBU, zumindest für die Dauer des Zeitraums bis allle Mitgliedschaften erreicht sind. Eine entsprechende Anfrage soll nun an die EBU herangetragen werden. Diese Anfrage soll von mehreren anderen Mitgliedssendern der EBU unterstützt werden.
Optimistisch stimmt die Verantwortlichen bei RTK, dass mit 37 Startern 2024 die geringste Teilnehmerzahl des Jahrzehnst beim ESC erzielt wurde und somit (theoretisch) ein Startplatz für den Kosovo frei wäre.
Auch ein Format für eine nationale Vorentscheidung gibt es bereits. Das im letzten Jahr erstmals als Versuch durchgeführte „Festivali i Këngës në RTK“ soll zukünftig auch den Act Kosovos für den ESC ermitteln. Das Festival orientiert sich stark am „“Festivali i Këngës“ in Albanien, der albanischen Vorentscheidung.
Einige bekannte aus dem Kosovo stammende Sänger und Sängerinnen haben es bereits auf die große ESC-Bühne geschafft, so z.B. Rona Nishliu (Albanien 2012), Lindita Halimi (Albanien 2017), Albina & Familija Kelmendi (Albanien 2023) oder Gjon?s Tears (Schweiz 2020 und 2021).