9. Mai 2021 Stefan Ball
Gerade wurde die Delegation aus Kroatien beim Meet & Greet angekündigt, da wurde die kleine Bühne in eine Modenschau umfunktioniert. Albina führte mit eleganten Schritten in gelb vor, dass aber unter einem übergroßen weißen Wintermantel fast nicht zu sehen ist. Ihre Männer waren nicht dabei, nur die Delegationsleiterin und der Liedautor, die brav einen Schritt hinter Albina gingen.
Vielleicht ist es in der Halle ja sehr kühl, oder die Gute ist etwas verfroren. Sie räumte später aber auch ein, dass das niederländische Wetter für sie aus dem sonnigen Split doch etwas merkwürdig ist.
Sie gab aber auch zu, dass sie jede Menge Kleider dabei habe und da es momentan so wenig Gelegenheit gibt, nutzt sie eben auch dieses Meet & Greet um sich mal etwas anders zu präsentieren. Dazu genießt sie hier einfach jede Sekunde.
So gab sich Amina selbst überrascht, dass sie sich weniger unter Druck fühle, weniger aufgeregt und nervös ist, als sie erwartet hat. Egal was als Endergebnis für sie rauskomme, Rotterdam ist einfach eine einmalige Erfahrung, die ihr immer bleibt.
Von der 1. Probe war sie auch so begeistert, dass die Frage, ob Sie das Finale erreichen wird, nicht mehr wichtig ist. Im Gegenteil: Amina fühlt sich bestärkt und sie sieht sich und das Team für Größeres bestimmt. Singen und tanzen gleichzeitig (performen alias eine Show abliefern) ist für sie aber schon eine Herausforderung.
Für den Auftritt ist nicht die zentrale Bühne das Zentrum, sondern der Catwalk ist die Hauptbühne. Sie versprechen sich davon aber auch einen kleinen Vortei was aber auch gewöhnungsbedürftig ist, noch dazu, da auch ein Podest zu beachten ist. Sie erwartet schon gespannt die nächste Probe.
Trotzdem ist der Wettbewerbscharakter hier für sie sozusagen eher der Minuspunkt bei dieser ansonsten so schönen Veranstaltung. Dazu steht sie mehr im (nationalen) Fokus, da Corona sonst so wenig zulässt.
Zu Ihrer Unterstützung hat sie auch gute Ratschläge aus der heimischen Künstlerszene erhalten, darunter auch von Doris Dragagovi? (Jugoslawien 1986, Kroatien 1999), die im Grunde darauf hinausliefen die Teilnahme zu genießen und nicht auf so Kleinigkeiten wie die Wettquoten zu achten. Für sie als sensibler Mensch ist es aber gar nicht so leicht, sich gewissen negativen Einflüssen und Eindrücke zu entziehen.
Eine Publikumsfrage danach, wie die Rotterdam-Show entstanden ist, ergab, dass Albina selbst, also ihr Charakter und ihre Persönlichkeit der Ausgangspunkt für alle Ideen war und dass sie sich wohl fühlt. Zur Überraschung der Moderatorin ist sogar ihr Kostüm bequem und dass trotz all der Applikationen und der Hautenge.
Der Eyeliner, der beim DORA-Auftritt so markant war, wird nun aber nicht mehr zum Einsatz kommen, da er mit dem jetzigen Auftritt nicht mehr harmoniert und zu viel wäre.
Das Interesse der heimischen Journalisten nach den Eindrücken über den Gastgeber ließ Albina schmunzeln. Schon beim Anflug war sie erstaunt, wie geordnet und sauber ihr das Land (im Vergleich zu Kroatien?) auffiel. Viel konnte sie wegen Corona zwar noch nicht sehen, sie hofft aber noch auf ein paar touristische Eindrücke.
Die vorletzte Frage aus der Online-Presse war wieder etwas banal, die nach ihrem Eurovisionslieblingslied (muss man ausgerechnet solche Fragen auswählen?), wurde mit ?Euphoria” beantwortet. Das Lied stimmte sie dann auch gleich bei der letzten Bitte nach einer Gesangseinlage, an.
Foto: Screenshot, Text: Stefan Ball