
8. Juli 2023 Frank Albers
Hätte der Eurovision Song Contest 2024 ohne Malmö in Finnland statt in Schweden enden können? Laut einem neuen Bericht der schwedischen Zeitung Aftonbladet lautet die Antwort ?Ja?.
Torbjörn Ek, der interne Eurovision- und Melodifestivalen-Experte der Zeitung, schreibt, dass die anderen Städte, die sich um die Ausrichtung beworben hatten ? Stockholm, Göteborg und Örnsköldsvik ? jeweils ausgeschlossen wurden, weil sie eines oder mehrere der Hauptkriterien nicht erfüllten. Nur Malmö, Gastgeberstadt der Eurovision 2013, verfügt über das Gesamtpaket. Hätte sich sich Malmö nicht beworben, hätte SVT den Wettbewerb möglicherweise an den Zweitplatzierten des ESC 2023, Finnland, abgeben müssen.
Werfen wir einmal einen Blick auf die vier Kandidatenstädte:
Göteborg
Göteborg, Schwedens zweitgrößte Stadt, war bei Eurovision-Fans ein großer Favorit. Es verfügt auf jeden Fall über die touristische Infrastruktur, einschließlich Flughäfen und Hotels.
Es ist auch ein regelmäßiger Stopp auf der SVT Melodifestivalen-Tour. Aber das gleicht ein sehr großes Problem nicht aus. Wie Aftonbladet erklärt, ist die Scandinavium Arena 50 Jahre alt, ähnelt einem ?kleinen Betonklumpen? und das Dach müsste verstärkt werden, um den immer höheren Anforderungen der Eurovision-Lichtanlage gerecht zu werden.
Örnsköldsvik
Örnsköldsvik ist eine wunderschöne Küstenstadt mit beliebten Stränden und Campingplätzen, aber die Stadt am Bottnischen Meerbusen ist für Zehntausende ausländischer Touristen einfach nicht gut erreichbar. Aftonbladet erklärt: ?Es gibt zwei Flüge pro Tag nach Örnsköldsvik? und es gibt nur ?50 Sitzplätze auf jedem Flug?. Der Zug von Malmö dauert satte 10 Stunden und 40 Minuten! Und dann ist da noch das immer heikle Thema Hotels und Unterkünfte. Es gibt einfach nicht genug Zimmer ? daran würde auch ein kreatives Kreuzfahrthotel im Hafen nichts ändern.
Stockholm
Mittlerweile wissen wir alle, dass Taylor Swift für den 17. Mai einen Auftritt in Stockholms berühmter Friends Arena in Solna gebucht hat. Da die Arena für SVT vier bis sechs Wochen vor dem Wettkampf und ein bis zwei Wochen danach frei sein muss, gibt es keine Möglichkeit, den ESC dort abzuhalten. Die zweite Option, die Tele2 Arena, wurde vom dort beheimateten Fußballverein nicht freigegeben. Die Stadt hatte daher die Idee einer temporären Arena in der Nähe des SVT-Hauptquartiers ins Leben gerufen, die einen ?nachhaltigen? Pop-up-Veranstaltungsort demonstrieren sollte. Aber angesichts der aktuellen Finanzkrise Stockholms und der Erfahrung, dass Kopenhagen beim Bau seines eigenen temporären Veranstaltungsortes im Jahr 2014 Geld verloren hat, musste sich SVT woanders umsehen. Wie Aftonbladet es ausdrückte: ?Die Fragezeichen rund um eine Arena, die es gar nicht gibt, mit all den bekannten und unbekannten Unsicherheiten, die sie mit sich bringt, wurden einfach viel zu unangenehm.?
So blieb am Ende als einzige alternativlose Option Malmö mit der Malmö Arena.
Quelle: Aftonbladet