
4. Mai 2022 Stefan Ball
Die beiden stehen inmitten eines Lichtrings, der mal weiß, mal rot aufleuchtet, passend zu Pias roten Zöpfen. Ansonsten ist auch hier die Bühne ziemlich dunkel gehalten, kommt aber einer anheimelnden Discoatmosphäre sehr nahe. Pia wirkt im Vergleich zu LUM!X etwas statisch. Der hat sichtlich mehr Spaß und hüpft auch quietschfidel umher wie ein Gummiball; dafür geht Pia die Puste nicht aus. In einer fast vollen Halle kommt das “Halo” bestimmt ganz gut an.
Daran wird sich auch nichts mehr großartig ändern. Die Inszenierung steht zu 90 Prozent. Die Kreativen haben sich auch vorherige Dance-Auftritte beim Song Contest angeschaut und die Eindrücke berücksichtigt.
Beide freuen sich hier zu sein und es macht ihnen auch nichts aus, gegen bereits erfahrenere Konkurrenz anzutreten. Vor allem Pia möchte diese Chance nicht missen. Diese verdankt sie ihrer Stimme. LUM!X hatte den Song und Pia die ideale Stimme dazu. Es machte ihm auch Spaß, von seinem bisherigen Musikstil etwas abzuweichen und etwas poppiger und radiotauglicher zu interpretieren. Ansonsten arbeitet er immer noch mit seinem Mentor Gabry Ponte, dem Produzenten von Eiffel 65, zusammen.

Ganz ungewohnt ist Turin für LUM!X auch nicht, er wohnte hier immerhin schon ein Jahr lang, weshalb er Pia auch schon eine kleine Stadtführung geben konnte. Viel Spaß hatten sie auch beim Videodreh. Der fand im Kunsthistorischen Museum Wien statt und musste wegen der Öffnungszeiten weit nach Mitternacht erfolgen.
Die Eurovision ist für sie die Champions League der Musik. Das zu toppen ist nicht vorstellbar. Selbst ein Auftritt beim Superbowl könnte da nicht mithalten. Für Pia ist es aber in Zukunft eine Herausforderung, mit Ihrer Musik zu begeistern. Eine weitere Zusammenarbeit nach dem Song Contest ist noch nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen. Auch Eurovisions-Vorbilder konnten sie nennen. National kamen Sie an Conchita nicht vorbei, allgemein nannte Pia unsere Lena und LUM!X ging weiter in die Geschichte zurück und war ganz begeistert von ABBA und deren Karriere. Ob ihm etwas vergleichbares passieren wird, wird die Zukunft zeigen.
Bilder: Bildschirmfotos EBU