
18. Mai 2024 Frank Albers
Das Finale des ESC 2024 liegt eine Woche zurück und in der Schweiz wird nach Nemos Sieg kräftig der mögliche Austragungsort des ESC 2025 diskutiert.
Wir habe uns den aktuellen Stand mal etwas näher angeschaut und fassen ihn für Euch hier zusammen.
Genf
Eine konkrete Bewerbung gibt es bisher nur aus Genf. Die am äußerten Westrand der französischen Schweiz gelegene Stadt ist Hauptsitz der den ESC ausrichtenden EBU, Zweitsitz der UNO und vieler anderer internationaler Institutionen, verfügt somit über Hotelkapazitäten und Infrastarukturen auf höchstem internationalen Niveau. Genf bewirbt sich mit dem Messe- und Tagungszentrum Palexpo. Dessen Haupthalle kann bei Konzerten bis zu 15.000 Zuschauer aufnehmen. Hinzu kommen ausreichenede Kapazitäten in den Nebenhallen für das Pressezentrum, die Delegation-Bubble etc. Das Palexpo liegt in unmittelbarer Nähe zum Internationalen Flughafen Genf.
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Ihr Absicht, den ESC 2025 ausrichten zu wollen, haben zudem folgende Städte angekündigt: Zürich, Basel und St. Gallen:
Von allen drei Städten werden zeitnah offizielle Bewerbungen erwartet.
Zürich
Die größte Stadt der Schweiz hat bisher noch nicht verlautbaren lassen, mit welcher Halle sie eine Bewerbung angehen würde. Am naheliegendsten wäre das Hallenstadion, das 13.000 Plätze bietet und eines der am stärksten gebuchten Arenen der Schweiz ist. Hier finden neben Sport-Großereignissen auch regelmäßig Konzete internationaler Popgrößen statt. Die Halle wurde bereits 1938 gebaut, ist aber immer wieder top modernisiert worden.
Die zweite Hallenoption in Zürich wäre die neue Swiss Life Arena in Zürich-Altstetten. Die Arena wurde 2022 gebaut, fasst 12.000 Zuschauer und ist Heimstätte des Eishockey-Clubs ZSC Lions. 2026 soll die Arena Austragungsort der Eishockey-Weltmeisterschaft und 2028 der Handball-Europameisterschaft werden.
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Basel
Basel hätte für die deutschen Fans den großen Vorteil, eventuell etwas kostengünstiger auf der deutschen Seite übernachten zu können. Basel würde sich voraussichtlich mit der St. Jakobs-Halle bewerben, die direkt neben dem gleichnamigen Fußballstadion liegt. Die Halle gehört mit 13.000 Plätzen zu den größten der Schweiz. Sie verfügt auch über die erforderlichen Infrastrukturen und Kapazitäten für MedienCentrum und Delegationsräumen.
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St. Gallen
Mit der SGKB Halle würde die Stadt St. Gallen bei einer offiziellen Bewerbung eine eindeutige Außenseiterrolle einnehmen. Die Halle ist nagelneu, fasst bis zu 12-000 Zuschauer und wurde erst im März 2024 eröffnet. Genutzt werden soll sie primär für Tagungen und Kongresse. Allerdings verfügt die Halle über keine fest eingebaute Tribünen, diese müssten installiert werden.
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Weitere Optionen
Zu einer Bewerbung motiviert werden soll auch Bern, im Idealfall in Zusammenarbeit mit Nemos Heimatstadt Biel. Zumindest wünschen sich dies die Stadtverantwortlichen in Biel. Allerdings sind die Reaktionen in Bern bisher eher zurückhaltend. Der Regierungsrat des Kanton Bern Philippe Müller lehnt eine Bewerbung aufgrund der „anti-semitischen und gewalttätigen Vorfälle in Malmö 2024“ sogar rundum ab. Ein offizieller Vertreter der Stadt Bern selbst hat sich noch nicht geäußert. Ein möglicher Austragungsort wäre die PostFinanceArena, die größte Eishockeyhalle der Schweiz, die aber angeblich wegen Renovierungsrabeiten im Frühjahr 2025 nicht zur Verfügung steht.
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Eine Bewerberung in Erwägung ziehen möchte auch die Stadt Fribourg. allerdings mangelt es dort sowohl an der geforderten Hotelkapazität als auch an einer Halle mit den geforderten mindestens 10.000 Plätzen. Die größte Halle der Stadt fasst maximal 9.000 Zuschauer.
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Keine Bewerbung
Die beiden Schweizer Austragungsstädte von 1956 und 1989 Lugano und Lausanne werden nach aktuellem Stand keine Bewerbungen einreichen. In Lugano fehlt es wie im gesamten Tessin an einer geeigneten Halle, weshalb eine Austragung nicht möglich ist. In Lausanne gibt es mit der Vaudoise Arena zwar eine geeignte Halle, diese sei aber im Frühjahr 2025 bereits fest gebucht, zudem fehlt es angeblich an Infrastrukturen für das Pressezentrum etc., wie von Verantwortlichen der Stadt zu hören war.
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Da viele Hotelbetreiber in den möglichen Austragungsstädten bereits frühzeit große Zimmerkontingente im Mai 2025 geblockt haben, sind vor allem in Genf, Zürich und Basel aktuell kaum noch Zimmer zu reservieren.