12. Mai 2021 Markus Herrmann
Im Vergleich zur ersten Probe waren beim zypriotischen Beitrag kaum Veränderungen festzustellen. Elena Tsagrinou begann auf dem Boden räkelnd ihren Auftritt, wechselte schnell und galant in die Standposition und die Bühne war in teuflisch rotem Licht gehaucht. Jetzt erst kamen die vier als Teufelinnen verkleidete Tänzerinnen auf die Showbühne und komplettierten den höllischen Auftritt.
Durch die Spiegelelemente im Hintergrund wurde die Illusion geschaffen, dass zahlreiche Akteure und somit mehr als die fünf Damen auf der Bühne die ausgefeilte Choreographie darboten. Die perfekt einstudierten und aufeinander abgestimmten Bewegungen kamen nahezu fehlerfrei herüber. Zahlreiche Feuerelemente und die Pyrotechnik förderten den Höllencharakter.
Elena in ihrem kurzen silbernen Kleidchen bot einen guten Kontrast zur Teufelschar und lieferte stimmlich trotz schwungvoller Tanzakrobatik sehr gut ab. Am Ende des Liedes stand die zypriotische Sängerin wieder alleine und nun dem Publikum den Rücken zugekehrt auf der Bühne und der Liedtitel „El Diablo“, was übersetzt der Teufel bedeutet, wurde auf die LED-Leinwand projiziert.
Auf der anschließenden Pressekonferenz war eine sichtlich erleichterte Elena zu sehen, die in Begleitung von Teilen der zypriotischen Delegation, einer der Mitautorinnen, sowie einer der Tänzerinnen, welche sich auch für die Choreographie mitverantwortlich zeichnete, erschien. Die zweite Probe sei viel besser verlaufen und es gab auch keine Unfälle mit der Spiegelwand, so wie es bei der ersten Probe noch der Fall war. Elena konnte heute auch lang bis um 10 Uhr ausschlafen und musste nicht wie am Samstag bei der Probenpremiere schon um 4 Uhr morgens aus dem Bett.
Die Journalisten erfuhren, dass das Autorenteam beim Schreiben des Songs durchaus von Lady Gaga inspiriert gewesen sei, zumal einer der Komponisten auch für die prominente Lady bereits Lieder geschrieben habe. In den vergangenen vier Monaten habe man sehr hart an dem Bühnenprogramm mit Elena gearbeitet und mindestens ein wöchentliches Onlinemeeting sei Pflicht gewesen.
Elenas Freund, der ebenfalls Sänger sei, habe ihr auf die Eurovisionsreise folgende Ratschläge mitgegeben: Sei Du selbst und habe Spaß!
Fotos: EBU
