Noch 15 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Die EBU und BBC Pressekonferenz

10. Mai 2023 Frank Albers

Am Mittwoch-Nachmittag fand die traditionelle Pressekonferenz der EBU mit dem gastgebenen Sender BBC statt. Auf dem Podium saßen Martin Österdahl von der EBU und Martin Green von der BBC.

Die Inhalte dieser Pressekonferenz lassen sich leider recht schnell zusammenfassen. Der vermutlich kritischste Punkt, die Zusammenarbeit mit der Plattform TikTok wurde relativ kurz abgehandelt. Angesichts der zunehmenden internationalen Kritik an der chinesischen Plattform auch seitens mehrerer westlicher Regierungen, werde die EBU ihren Sponsoring-Vertrag mit TikTok jährlich kritisch überprüfen. Weitere Fragen wurden nicht dazu gestellt, auch nicht, ob es bereits erste Tendenzen bei einer Entscheidungsfindung gibt.

Hinsichtlich der Backing-Vocals führte Martin Österdahl aus, dass die in Rotterdam getroffene Entscheidung, vorher aufgenommene Backingvocals  zu verwenden, in Teilen weiterbestehen wird. Backingvocals, die nur Harmonien singen, sind als “recorded” zugelassen, sofern sie eine “Leadfunktion” übernehmen, müssen sie live sein, entweder backstage oder sichtbar auf der Bühne.

Auch die Abstimmungsneuerung durch eine Ergänzung durch ein “Rest of the World”-Voting wurde angesprochen. Hier wurde noch einmal bestätigt, dass es sich für diese Länder um eine Abstimmung über eine Pay-App handelt und das einige Länder aufgrund von Sanktionen, wie z.B. Russland, davon ausgeschlossen sind.

Die Kosten des Eurovision Song Contest werden aktuell zusammengestellt und werden von der BBC nach dem Wettbewerb veröffentlicht. Es lässt sich aber nach Auskunft der BBC bereits sagen, dass die Einnahmen der Stadt Liverpool durch den ESC die Ausgaben um ein Mehrfaches überschreiten werden. Darüber sei man ausgesprochen glücklich. Die Finanzierung des Wettbewerbs kommt von der britischen Regierung, der Stadt Liverpool, der Region Liverpool und mehreren privaten Sponsoren.

Die stark kritisierte Entscheidung, den Zugang zu den Proben für die Medien stark einzuschränken und die Einzelpressekonferenzen abzuschaffen, hat nach Österdahl vor allem finanzielle Gründe (das Pressezentrum lässt sich in der Form früherer Jahre nicht mehr finanzieren) und hinsichtlich der Proben primär den Schutz der Künstler als Grund. In der Vergangenheit seien während der Proben extrem viel negative Dinge über Fehler in den Proben berichtet worden, die vor allem junge Künstler und Künstlerinnen außerordentlich verletzt und verunsichert hätten. Die Künstler sollen daher mit dieser neuen Entscheidung geschützt werden.

Auch zu den ESC-Ablegern in Kanada und den USA wurden Fragen gestellt. Aus Kanada gibt es keine Neuigkeiten, die Pläne wurden verschoben. Auch aus den USA keine guten Nachrichten: NBS hat die Fortsetzung des amerikanischen Ablegers endgültig eingestellt. Nun soll ein neuer Partnersender gefunden werden.

Soweit das Wichtigeste aus der diesjährigen EBU-Pressekonferenz.