ESC 2023: Glasgow oder Liverpool werden Gastgeberin sein

27. September 2022 Frank Albers
Jetzt sind es nur noch zwei. Von den zwischenzeitlich sieben nominierten Städten haben BBC und EBU nun zwei Städte ausgewählt, die das Rennen unter sich ausmachen werden.

Der nächste ESC wird somit im Mai 2023 entweder in der M&S Bank Arena in Liverpool (11.000 Plätze) oder in der OVO Hydro Arena in Glasgow (14.000 Plätze) ausgetragen werden.

Die finale Entscheidung soll laut BBC in den “kommenden Wochen” fallen.

Einen genauen Austragungs-Termin im Mai 2023 gibt es noch nicht.

Manchester, Birmingham, Newcastle, Leeds und Sheffield sind somit ausgeschieden.

ESC 2023 in Großbritannien – Die Rahmenbedingungen

3. August 2022 Frank Albers

Die EBU und die BBC haben final bestätigt, dass der ESC 2023 nicht in der Ukraine sondern im Vereinigten Königreich ausgetragen werden wird. Da eine Austragung aus Sicherheitsgründen in der Ukraine nicht möglich ist, wurde die BBC als Zweitplatzierter des Wettbewerbs 2022 von der EBU eingeladen, als Gastgeber für den 67. Eurovision Song Contest zu fungieren. Die BBC hat diese Einladung nun akzeptiert und damit begonnen, die Austragungs-Vorbereitungen voranzutreiben.

Wichtige erste Fakten dazu sind:

– Das Bewerbungsfenster für die Gastgeberstadt ist ab sofort geöffnet
– Die Ukraine qualifiziert sich zusammen mit den Big 5 automatisch für das große Finale
– Vertreter des ukrainischen Senders UA: PBC werden mit der BBC zusammenarbeiten, um ukrainische Elemente in den drei Shows zu entwickeln
– Das Logo soll die einzigartigen Umstände des Jahrgangs 2023 widerspiegeln. Die entsprechenden Ausschreibungen zur Logoentwicklung laufen.

Die Ukraine als aktuelles ESC-Siegerland qualifiziert sich automatisch für das Finale des ESC 2023 zusammen mit den Big-5 (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien).

“Wir sind außerordentlich dankbar, dass die BBC zugestimmt hat, den Eurovision Song Contest 2023 in Großbritannien auszurichten”, sagte Martin Österdahl, Executive Supervisor des Eurovision Song Contest, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von EBU, BBC und UA:PBC.

“Die BBC hat bereits vier Mal Gastgeberaufgaben für andere Gewinnerländer übernommen. Wir setzen diese Tradition der Solidarität fort und wissen, dass der Wettbewerb im nächsten Jahr die Kreativität und das Können eines der erfahrensten öffentlich-rechtlichen Sender Europas unter Beweis stellen und gleichzeitig sicherstellen wird, dass der diesjährige Gewinner, die Ukraine, während der gesamten Veranstaltung gefeiert und repräsentiert wird.”

Mykola Chernotytskyi, Vorstandsvorsitzender von UA:PBC, fügte hinzu: “Der Eurovision Song Contest 2023 wird nicht in der Ukraine stattfinden, sondern zur Unterstützung der Ukraine. Wir sind unseren BBC-Partnern dankbar, dass sie sich mit uns solidarisch zeigen. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam in der Lage sein werden, dieser Veranstaltung ukrainischen Geist zu verleihen und ganz Europa erneut um unsere gemeinsamen Werte Frieden, Solidarität, Vielfalt und Talent zu vereinen.”

Es wurde auch bekannt gegeben, dass Vertreter von UA: PBC mit der BBC zusammenarbeiten werden, um die ukrainischen Elemente der Shows im nächsten Jahr zu entwickeln und umzusetzen.

Das Logo für die Veranstaltung 2023 wird später in diesem Jahr präsentiert werden und soll die einzigartige Inszenierung des Wettbewerbs im nächsten Jahr und die Zusammenarbeit zwischen dem Gastgeberland und den diesjährigen Gewinnern widerspiegeln.

Statement der EBU zum Verdacht von Jury-Absprachen im 2. Halbfinale

16. Mai 2022 Frank Albers

Die EBU veröffentlichet auf ihrer Internetseite eurovision.tv ein Statement zum Verdacht über Absprachen zwischen sechs nationalen Jurys:

“Bei der Analyse der Jury-Abstimmung durch den paneuropäischen Abstimmungspartner der European Broadcasting Union (EBU) nach der zweiten Generalprobe des zweiten Halbfinals des Eurovision Song Contest 2022 wurden bestimmte unregelmäßige Abstimmungsmuster in den Ergebnissen von sechs Ländern festgestellt. Um die Abstimmungsanweisungen des Wettbewerbs einzuhalten, arbeitete die EBU mit ihrem Abstimmungspartner zusammen, um ein aggregiertes Ersatzergebnis für jedes betroffene Land sowohl für das zweite Halbfinale als auch für das große Finale zu berechnen (berechnet auf der Grundlage der Ergebnisse anderer Länder mit ähnlichen Abstimmungen). Dieser Prozess wurde vom Independent Voting Monitor anerkannt. Die EBU nimmt alle mutmaßlichen Versuche, die Abstimmung beim Eurovision Song Contest zu manipulieren, äußerst ernst und hat das Recht, solche Stimmen gemäß den offiziellen Abstimmungsanweisungen zu entfernen, unabhängig davon, ob solche Stimmen die Ergebnisse und/oder den Ausgang beeinflussen könnten oder nicht.”

Nachdem die EBU also bemerkte, dass etwas nicht stimmte, beschloss sie, die Jury-Ergebnisse aus diesen sechs Ländern zu streichen. Stattdessen erstellten die Organisatoren der Eurovision aggregierte Ergebnisse, basierend darauf, wie Länder mit ähnlichen Abstimmungsmustern abgestimmt hatten. Die EBU nennt keine konkreten Länder, aber auf diversen Internetseiten wird die Auffälligkeit diskutiert, dass auf eurovision.tv die Namen und die detaillierten Abstimmungsergebnisse der einzelnen Juroren von genau sechs Jurys im zweiten Halbfinale und Finale bis heute nicht veröffentlicht wurden (Aserbaidschan, Georgien, Montenegro, San Marino, Rumänien und Polen). Drei dieser Länder gaben zudem ihre Juryergebnisse während des Finales nicht selbst bekannt, sie wurden stattdessen von Executive Supervisor Martin Österdahl verlesen. Wobei dies natürlich kein abschließender Beweis oder Beleg dafür ist, dass diese Länder tatsächlich in diesen Verdachtsfall involviert sind.

Aktualisierung:
Inzwischen hat der rumäniche Sender TVR in einem statement auf facebook alle Verdachtsmomente weit von sich gewiesen und sich “erstaunt” gezeigt, dass ihre Jurysprecherin nicht ins Finale geschaltet wurde, um das Ergebnis der rumänischen Jury zu verkünden, sondern, dass ein anderes Ergebnis eingeblendet und von Martin Österdahl verlesen wurde:
?Romanian Television has fully committed to participating in Eurovision 2022, paying the participation fee and preparing, together with its WRS team, a project that enjoyed the public?s appreciation. However, we were surprised to find that the result of the Romanian jury?s vote was not taken into the final ranking, with the organizers assigning another set of scores to the competitors in the final, on behalf of our country?s jury. We specify that the jury in Romania decided to grant a maximum score to the representatives of Moldova.?
(Das rumänische Fernsehen hat sich voll und ganz der Teilnahme an Eurovision 2022 verschrieben, die Teilnahmegebühr gezahlt und zusammen mit seinem WRS-Team ein Projekt vorbereitet, das die Anerkennung der Öffentlichkeit fand. Wir waren jedoch überrascht, dass das Ergebnis der Abstimmung der rumänischen Jury nicht in die endgültige Rangliste aufgenommen wurde, da die Organisatoren den Teilnehmern im Finale im Namen der Jury unseres Landes eine andere Punktzahl zuwiesen. Wir weisen darauf hin, dass die Jury in Rumänien entschieden hat, den Vertretern der Republik Moldau die maximale Punktzahl zuzuerkennen.)

(EBU-Statement im Original: In the analysis of jury voting by the European Broadcasting Union´s (EBU) pan-European voting partner after the Second Dress Rehearsal of the Second Semi-Final of the 2022 Eurovision Song Contest, certain irregular voting patterns were identified in the results of six countries. In order to comply with the Contest?s Voting Instructions, the EBU worked with its voting partner to calculate a substitute aggregated result for each country concerned for both the Second-Semi Final and the Grand Final (calculated based on the results of other countries with similar voting records). This process was acknowledged by the Independent Voting Monitor. The EBU takes any suspected attempts to manipulate the voting at the Eurovision Song Contest extremely seriously and has the right to remove such votes in accordance with the Official Voting Instructions, irrespective of whether or not such votes are likely to influence the results and/or outcome of the voting.)

(Foto: EBU)

Frank Nachtgedanken zum Finale 2022

15. Mai 2022 Frank Albers

Franks letzte Nachtgedanken in dieser Saison schauen auf das Finale in Turin 2022 zurück.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Editor: Reinhard Ehret

Ukraine gewinnt den ESC 2022

15. Mai 2022 Frank Albers

Wir haben einen Sieger. Die Ukraine gewinnt mit “Stefania” vom Kalush Orchestra den ESC 2022.

Zweiter wird Großbritannien vor Spanien

Deutschland landet mit 6 Punkten auf Platz 25.

>Ergebnis ..

 

(Foto: EBU)

 

MARCEL BEZENÇON AWARDS 2022

14. Mai 2022 Roland

Am Finaltag wurden in Turin auch die Marcel Bezençon Awards vergeben.

Der Press-Award, der Preis der Journalisten, ging an Sam Ryder aus Großbritannien. Der Artistic Award, gewählt von den Kommentatoren, ging an Konstrakta aus Serbien und der Composer-Award ging an Cornelia Jakobs, David Zandén, and Isa Molin für den Titel Hold Me Closer (Schweden).

Die Marcel Bezençon Awards wurden von Christer Björkman und Richard Herrey begründet und werden seit 2002 jährlich am ESC Finaltag für den besten Gesang, die beste künstlerische Darstellung und die beste Komposition (gewählt von akkreditierten Journalisten, den Kommentatoren und den teilnehmenden Komponisten) verliehen.

Marcel Bezençon war bis 1969 Vorsitzender der EBU-Programm-Kommission. Er hatte 1955 die Idee zu einem europäischen Schlagerwettstreit und gilt als Vater des Grand Prix bzw. des Eurovision Song Contest.

Foto: EBU / Andres Putting

Franks Nachtgedanken vor dem großen Finale mit einer kleinen Prognose

14. Mai 2022 Frank Albers

Frank versucht sich vor dem Finale an einer kleinen Prognose

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Editor: Reinhard Ehret

“Happy Eurovision” Euch allen

14. Mai 2022 Frank Albers

Es ist mal wieder Weihnachten, Ostern, Geburtstag, Namenstag und was man sonst noch so alles feiern kann an einem Tag. Es ist Eurovision Song Contest.

Nach Monaten des intensiven Mitverfolgens der nationalen Vorentscheidungen, des Bestückens der Gerüchteküche, des Spekulierens und Kalkulierens ist heute der Tag der Wahrheit. Alle Prognosen werden hinfällig, denn in wenigen Stunden kennen wir den Sieger.
Es erwartet uns ein großes italienisches Fest aus Turin, genießt es, wo und mit wem auch immer, in vollen Zügen.

Nun noch den Rotwein dekantieren oder den Champagner kalt stellen (oder beides) und dann den Abend in vollen Zügen genießen.
Bejubelt Eure Favoriten und bestaunt die Leistungen derjenigen, die vielleicht nicht so sehr Euren Geschmack treffen.

Eine großartige Eurovision-Nacht wünscht Euch Euer
OGAE-Team

 

(Foto: Frank Albers)

 

Nach der letzten Generalprobe

14. Mai 2022 Reinhard Ehret

Es ist, wie man es von den Italienern kennt: Wenn’s drauf ankommt, haut es hin. Der Ablauf in der letzten Generalprobe vor der großen Liveshow klappte schon etwas geschmeidiger als zuvor. Insbesondere das imposante Intro “Give Peace A Chance” wirkte in der fast voll besetzten Halle großartig. Manche Umbauten, etwa vor Frankreich und Australien, haben wohl nach wie vor ihre Tücken und zwangen die Moderatoren zu einigen Überbrückungsspäßen.

Die allermeisten Künstler erlebten schon das echte Live-Gefühl und traten im korrekten Bühnenoutfit auf. Marius aus der Schweiz hat die Farbe des Gegenlicht-Spots am Anfang seines Songs von rosa auf orange verändert, doch im Grunde hat jeder Gig nun seinen exakten Schliff. Die Interpreten wirkten alle sehr sicher und bestens eingespielt – bis auf die Griechin, die stimmlich am unsichersten klang. Sheldon Riley aus Australien hat sich gegenüber gestern erheblich steigern können und sang souverän. Stefan aus Estland beschloss das Ganze wieder ausgesprochen souverän, wirkte aber etwas lässig im textlichen Bereich. Sein Westernsong ist wirklich ein toller Abschluss des 25er-Wettbewerbsfeldes. Den größten Hallenapplaus – mal von den Italienern abgesehen – bekam Chanel aus Spanien.

Für das sympathische Moderatorentrio hat immer noch niemand bessere Texte geschrieben. Immer wieder “Make some noise” oder “I can?t hear you” in die Menge zu rufen, ist von fraglicher Originalität. Am faszinierendsten ist aber – durch alle Generalproben hindurch – zu erleben, wie sehr das Hallenpublikum mitgeht, teilweise mitsingt und perfekt mitklatscht, die Musikstücke also richtig mitfühlt und miterlebt. Das wird so manchem Interpreten Flügel verleihen. Die Måneskins wurden einmal mehr zum Vollplayback durch die Rockband fingierende Tänzer ersetzt. Die Hoffnung steigt, dass heute Abend die echten ESC-Sieger auftreten. 

Gigliola Cinquetti versetzte ihr Publikum wieder in Verzückung, das zwischen verzaubertem Innehalten bis zu lächelndem Mitsingen am ihrem “Non ho l?età” teilnahmen. Das wird wunderbar! Freuen wir uns auf einen sicher hochspannenden ESC-Abend. Ob nun ein vermeintlicher Sieger schon vorab feststeht oder nicht: Genießen wir das friedliche musikalische Beisammensein, das Fachsimpeln und Mitfiebern! Einen wunderschönen Abend für uns alle!

Foto: Frank Albers

ESC 2022: Stehen die Sieger wirklich schon fest?

14. Mai 2022 Simon Wennige

Wenn es heute Abend im PalaOlimpico mit dem großen Finale des Eurovision Song Contests 2022 in Turin richtig losgeht, steigt die Spannung. Denn seit Monaten steht “Stefania” vom Kalush Orchestra aus Ukraine laut den Buchmachern als Sieger fest. Glasklare 60% Siegchancen. Für das Tele-Voting stehen die Chancen sogar bei 67% auf Platz eins. Sie setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Zunächst einmal ist der ukrainische Beitrag sehr gut produziert und in Szene gesetzt worden. Zusätzlich haben wir es mit einer spannenden Mischung aus Folklore, einem außergewöhnlichen Rap und professionellen Live-Musikern zu tun. Nach dem russischen Angriffskrieg am 24. Februar kam dann noch die politische und mit ihr die solidarische Komponente dazu. Doch wird das am Ende reichen?

Wir werden es erst nach gegen 0.30 Uhr am ganz frühen Sonntag genau wissen. Doch wer könnte den Ukrainern gefährlich werden? Auf Platz zwei liegt inzwischen Großbritannien. Sam Ryder hat sich mit seiner sympathischen und natürlichen Art zu einem großen Mitfavoriten gemausert. Die Buchmacher sehen ihn sogar als Jury-Gewinner. Auf einem ähnlichen Weg sehen die Buchmacher auch die Schwedin. Beide Länder stehen aktuell bei 10%. Vor allem Cornelia Jakobs hatte in den Proben arg zu kämpfen und konnte keine einzige Probe mit einem perfekten Auftritt abrunden. Doch im gestrigen Juryfinale war sie auf dem Punkt bei der Sache und alles lief glatt.

Etwas Federn lassen mussten inzwischen die Italiener. Mahmood & Blanco liegen nur noch bei 6% auf dem vierten Platz, gefolgt von der Spanierin Chanel. Mit ihrem “SloMo” konnte sie gestern den größten Jubel in der Halle auf sich ziehen. Kann sie es wirklich schaffen, ganz weit nach oben zu kommen oder könnte Spanien zum “Fan Fail” im Finale werden?

Richtig weit hochgeschraubt hat sich Konstrakta. Die Serbin hat mit ihrer Seifen-Performance den größten Mitklatschmoment des Finales auf sich gezogen. Die Halle wartete regelrecht darauf, endlich mitklatschen zu dürfen. Platz 6 bei den Buchmachern, aber hier sind wir schon bei nur noch 1% Chancen auf den Sieg. Die restlichen Plätze in den Top Ten füllen Polen, Griechenland, Norwegen und Niederlande aus. Hochkatapultiert hat das Semi die moldauische Band Zdob si Zdub mit den Advahov Brüdern. Mit Trenuletul kratzen sie an den Top Ten. Es könnte die zweite Platzierung der Band unter den besten 10 werden, nachdem sie “So Lucky” mit dem 12. Platz knapp daran gescheitert sind.

Für unseren deutschen Kandidaten sieht es leider nicht so gut aus. Die Wettquoten sehen Malik Harris zu 36% auf dem letzten Platz. Der zweite größere Kandidat darauf ist Marius Baer aus der Schweiz. Hier sind es aber nur noch 17%.

Doch wie wir wissen, sind die Wettquoten nur ein Anhaltspunkt. Sie hatten zwar eine gute Erfolgsquote in den letzten Jahren, sind aber eben nicht in Stein gemeißelt. Es dauert nicht mehr lange und wir werden wissen, wer der Gewinner des diesjährigen, besonderen Wettbewerbes ist.