Noch 15 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Eindrücke von der ersten Probe des 2. Halbfinales

10. Mai 2023 Reinhard Ehret

Erstmals gab es heute die Beiträge des 2. Halbfinals für die Presse live in der Halle zu sehen. Man musste vor allem mit dem Dänen Mitleid haben, denn seine Suche nach den korrekten Tönen im Hochstimmbereich verlief meist erfolglos. Möglicherweise war Reiley aber auch noch nicht so recht auf der Höhe – so früh am Tag und mit der ersten Startnummer. Ähnlich bedauernswert verlief der Probenvortrag der Britin Mae Muller, insbesondere gegen Ende ihres Liedes “I Wrote A Song”. Das hörte sich bereits in der Halle problematisch an und bestätigte den Eindruck, den man bereits nach Maes Einzelprobe am vergangenen Samstag erhalten konnte. Von den Final-Fixstartern waren natürlich auch noch die Spanierin und die Ukrainer dran. Blanca Paloma zündete ein in Rot gewandtes temperamentvolles Feuerwerk, das gegen Ende eventuell etwas zu turbulent, aber absolut mitreißend wirkte. Tvorchi holten alles aus ihrem “Heart Of Steel” heraus, was möglich war. Eine sehr coole Darstellung in Gelb und Schwarz spielte mit aufgebauten LED-Leinwandelementen. Das war stark!

Die Halbfinalisten gaben sich ansonsten keine Blöße. Die akkreditierten Hallenbesucher zeigten sich insbesondere vom Belgier Gustaph, von den Österreicherinnen Teya & Salena und von der albanischen Formation Albina & Familja Kelmendi angetan. Der am elegantesten inszenierte Song ist sicher “Bridges” von Alika aus Estland. Man darf sich darauf freuen, dass die Emotion des Liedes sehr schön eingefangen wird. Wer zur Hölle Edgar ist, werden wir wohl nie erfahren, aber die österreichische Bühneninszenierung hat was. Am Finaleinzug ist kaum zu zweifeln. Der polnische Sunshine Reggae namens “Solo” kommt dagegen wie ein 90er-Jahre-Videoclip mit argen Tanzeinlagen daher.

Die Show rundherum bleibt ähnlich unspektakulär wie Halbfinale eins, allerdings auch genauso hübsch anzusehen und zuweilen durchaus emotional. Vor allem geht ein ukrainischer Ethno-Pop-Part unter die Haut. In der Votingphase steht außerdem eine Pride-Nummer mit einer scheinbaren Hundertschaft von Tanzwütigen, allen erdenklichen Farben und einer imposanten Dragqueen auf dem Programm. Es wird bunt und schwungvoll. Verfolgt am besten unseren Liveblog zur 2. Generalprobe, in der dann auch alle in ihrem Bühnenoutfit erscheinen werden – auch die Moderatorinnen.

(Foto: Reinhard Ehret)