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Italien Probe 2: Flackernde Rock-Mode

15. Mai 2021 Reinhard Ehret

Das italienische Lied ist natürlich Geschmackssache – wie im Grunde jeder Beitrag; aber bei rockigen Nummern gehen die Meinungen wohl am weitesten auseinander. Für die einen ist es eine Supershow von willkommener Originaliät, für die anderen ein melodiearmer Aggressivpop – und wieder andere stufen das als Lärmbelästigung oder gar Körperverletzung ein. Die Band Måneskin hat immerhin das weltberühmte Sanremofestival mit ?Zitti e buoni? gewonnen und so manchen dortigen Favoriten hinter sich gelassen. Hier auf der AHOY-Bühne tobten sie auch heute wieder sehr souverän durch ihre hardrockigen drei Minuten, wobei Damiano David im Grunde der einzige Sänger der grimmig dreinschauenden Truppe ist. Pyroregen am Schluss ist das Tüpfelchen auf dem i, nachdem der Zuschauer durch fortwährendes Lichtgeflacker ohnehin schon strapaziert wurde.

Gegenüber der Presse zeigte die Formation ein sehr symapthisches Gesicht. Da scheinen alle wirklich in sich zu ruhen, bilden eine sehr offensichtlich wohlige Gemeinschaft und freuen sich, beim Song Contest dabei zu sein und hier für eine besondere Note zu sorgen – so wie ihnen das schon in Sanremo gelang. Ihre kessen und profimodisch gestalteten Kostüme seien ihnen besonders wichtig, weil sie auch dazu beitrügen, eigenen Stil zu zeigen. Die Bandmitglieder bekannten, dass sie zwar nicht von Anfang an den ESC im Visier hatten, dass sich das aber schlagartig änderte, als ihre Chancen im heimischen Wettbewerb von Tag zu Tag stiegen. Alle verfolgen wohl intensiv die aktuellen Wettquoten, denn die Freude über den aktuellen zweiten Rang bei den Tipps ist groß. Måneskin werden ganz bestimmt ganz vorne mitmischen.

Aus Hygieneschutzgründen werden alle nötigen Losziehungen diesmal durch die Pressekonferenz-Moderatoren gezogen. So wühlte die Moderatorin der Italiener in einer großen gläsernen Salatschüssel und zog auf Anweisung eine der darin befindlichen Hüllen heraus: Italien startet in der zweiten Finalshow-Hälfte.

Probenfoto: EBU / PK-Fotos: Reinhard Ehret