Noch 15 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Meet & Greet Island: Engagement für Tansgender-Kinder

1. Mai 2022 Frank Albers

Die drei Schwestern Sigríður, Elísabet und Elín haben Verstärkung durch ihren Bruder bekommen, der das Trio auf der Bühne in Turin ergänzen wird. Aus den Schwestern sind somit nun Geschwister geworden. Der Bandname Systur (Schwestern) wird aber trotzedem nicht geändert, vor allem da die Schwestern damit rechnen, dass ihr Bruder es nicht lange mit ihnen aushalten wird, vor allem wenn sie den Contest wider Erwarten nicht gewinnen sollten.

Man merkt den drei Schwestern an, dass sie bereits seit einigen Jahren im Geschäft sind und trotz ihrer sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten gut aufeinander eingespielt sind. Sie stammen aus einer Musikerfamilie und auch ihre Eltern sind etablierte Interpreten in Island, die auch im legendären Eurovision-Spielfilm “The Story of Fire Saga” Rollen als Musiker hatten. Sigríður, Elísabet und Elín würden sich sehr geehrt fühlen, eventuell den zweiten Teil der Saga spielen zu dürfen. Lust hätten sie auf jeden Fall, auch einen Nachfolge-Hit zu “Jaja DingDong” zu schreiben.

Die Schwestern sind aber nicht nur bekannte Musikerinnen in Island sondern auch für ihr soziales Engagement bekannt. Ein sehr wichtiges Anliegen ist es ihnen, Kinder, die an ihrer Geschlechtsidentität zweifeln, zu unterstützen und ihnen bei einer möglichen Geschlechtsanpassung Halt zu geben. Wichtig sei hier auch die Arbeit mit den Eltern, für die dies oft ein schwerer Akzeptanzweg sei. Sie riefen in der Pressekonferenz dazu auf, dass Eltern mit Fragen und Sorgen sich direkt an sie wenden könnten, vor allem wenn diese in Gesellschaften leben würden, wo die Akzeptanz des Transgender-Themas noch eingeschränkt sei.

 

 

Ansosnten wurde natürlich auch viel über Musik gesprochen und darüber was für einen Musikstil Systur  als Band repräsentiert. Es sei weder Seventies noch Country oder Rock und so einigte man sich auf die Begriff “Family”.  Tanzen könnten die Schwestern übrigens nicht und sie würden sich auch weigern, dies öffentlich zu tun. Die wenigen Bewegungen, die sie auf der Bühne vollziehen würden, seien allein notwendig, um ihre Instrumente zu spielen.

(Fotos: EBU)