Noch 15 Tage bis zum Eurovision Song Contest 2024

Ukraine Meet & Greet: Go_A und das Geheimnis der Seele des Waldes

9. Mai 2021 Marc Gehring

Das vorletzte Meet & Greet am zweiten Tag steht an und wir sind gespannt, was Go_A nach ihrer durchaus erfolgreichen Probe zu erzählen haben. Zunächst stellen sich Kataryna, Taras, Ihor und Ivan den Fragen des Moderators.

Sie sind sehr zufrieden mit ihrer Probe. Die Bedeutung des Wortes “Shum” ist einerseits Lärm/Geräusch, aber im tieferen Sinne als “Seele des Waldes”. Damit erschließt sich dann auch die Bühnenshow von Go_A.

Ein weiterer Aspekt ist, dass die ukrainische Kultur von der Vergangenheit bis in die Zukunft gezeigt werden soll. Die Inspiration für ihre Songs nehmen Go_A aus dem täglichen Leben und aus der Natur.

Ukraine: Go_A – Meet & Greet 1

Im zweiten Teil des Meet & Greet werden wieder Fragen aus dem Publikum und dem Online Pressezentrum beantwortet. Zuerst wird nach den verschiedenen Musikinstrumenten gefragt, die von Go_A genutzt werden.

Bandmitglied Ihor Didenchuk ist hier der Experte, denn er ist ein einzigartiger Multiinstrumentalist, der mit traditionellen Instrumenten wie Sopilka, Frilka, Floyara, Telynka, Trembita und Drymba musizieren kann.

Der Lieblings-ESC-Song war dann als nächstes gefragt. Kataryna und Taras waren sich schnell einig, denn Beide sind große Loreen-Fans und verehren “Euphoria”.

Ukraine: Go_A – Meet & Greet 1

Das Meet & Greet  neigte sich dann dem Ende zu und es wurde gefragt, ob es Ratschläge von ehemaligen ukrainischen ESC Teilnehmern für Go_A gab. Kateryna und Taras berichten vom Treffen mit Jamala, die ihnen viel Glück wünschte und sogar ein paar Tipps zur Gesangstechnik gab.

Zum krönenden Abschluss intonierte dann Kataryna noch den Beitrag von 2020 “Solovey”. Damit ging dann das vorletzte Meet & Greet am Muttertag zu Ende.

Autor: Marc Gehring

 

Kroatien Meet & Greet

9. Mai 2021 Stefan Ball

Gerade wurde die Delegation aus Kroatien beim Meet & Greet angekündigt, da wurde die kleine Bühne in eine Modenschau umfunktioniert. Albina führte mit eleganten Schritten in gelb vor, dass aber unter einem übergroßen weißen Wintermantel fast nicht zu sehen ist. Ihre Männer waren nicht dabei, nur die Delegationsleiterin und der Liedautor, die brav einen Schritt hinter Albina gingen.
Vielleicht ist es in der Halle ja sehr kühl, oder die Gute ist etwas verfroren. Sie räumte später aber auch ein, dass das niederländische Wetter für sie aus dem sonnigen Split doch etwas merkwürdig ist.
Sie gab aber auch zu, dass sie jede Menge Kleider dabei habe und da es momentan so wenig Gelegenheit gibt, nutzt sie eben auch dieses Meet & Greet um sich mal etwas anders zu präsentieren. Dazu genießt sie hier einfach jede Sekunde.

So gab sich Amina selbst überrascht, dass sie sich weniger unter Druck fühle, weniger aufgeregt und nervös ist, als sie erwartet hat. Egal was als Endergebnis für sie rauskomme, Rotterdam ist einfach eine einmalige Erfahrung, die ihr immer bleibt.

Von der 1. Probe war sie auch so begeistert, dass die Frage, ob Sie das Finale erreichen wird, nicht mehr wichtig ist. Im Gegenteil: Amina fühlt sich bestärkt und sie sieht sich und das Team für Größeres bestimmt. Singen und tanzen gleichzeitig (performen alias eine Show abliefern) ist für sie aber schon eine Herausforderung.

Für den Auftritt ist nicht die zentrale Bühne das Zentrum, sondern der Catwalk ist die Hauptbühne. Sie versprechen sich davon aber auch einen kleinen Vortei was aber auch gewöhnungsbedürftig ist, noch dazu, da auch ein Podest zu beachten ist. Sie erwartet schon gespannt die nächste Probe.

Trotzdem ist der Wettbewerbscharakter hier für sie sozusagen eher der Minuspunkt bei dieser ansonsten so schönen Veranstaltung. Dazu steht sie mehr im (nationalen) Fokus, da Corona sonst so wenig zulässt.

Zu Ihrer Unterstützung hat sie auch gute Ratschläge aus der heimischen Künstlerszene erhalten, darunter auch von Doris Dragagovi? (Jugoslawien 1986, Kroatien 1999), die im Grunde darauf hinausliefen die Teilnahme zu genießen und nicht auf so Kleinigkeiten wie die Wettquoten zu achten. Für sie als sensibler Mensch ist es aber gar nicht so leicht, sich gewissen negativen Einflüssen und Eindrücke zu entziehen.

Eine Publikumsfrage danach, wie die Rotterdam-Show entstanden ist, ergab, dass Albina selbst, also ihr Charakter und ihre Persönlichkeit der Ausgangspunkt für alle Ideen war und dass sie sich wohl fühlt. Zur Überraschung der Moderatorin ist sogar ihr Kostüm bequem und dass trotz all der Applikationen und der Hautenge.
Der Eyeliner, der beim DORA-Auftritt so markant war, wird nun aber nicht mehr zum Einsatz kommen, da er mit dem jetzigen Auftritt nicht mehr harmoniert und zu viel wäre.

Das Interesse der heimischen Journalisten nach den Eindrücken über den Gastgeber ließ Albina schmunzeln. Schon beim Anflug war sie erstaunt, wie geordnet und sauber ihr das Land (im Vergleich zu Kroatien?) auffiel. Viel konnte sie wegen Corona zwar noch nicht sehen, sie hofft aber noch auf ein paar touristische Eindrücke.

Die vorletzte Frage aus der Online-Presse war wieder etwas banal, die nach ihrem Eurovisionslieblingslied (muss man ausgerechnet solche Fragen auswählen?), wurde mit ?Euphoria” beantwortet. Das Lied stimmte sie dann auch gleich bei der letzten Bitte nach einer Gesangseinlage, an.

Foto: Screenshot, Text: Stefan Ball

Malta Probe 1: Lady in Pink

9. Mai 2021 Stefan Ball

Mit Destiny (Chukunyere) aus Malta beschließt die im Vorfeld große Favoritin auf den Gesamtsieg die erste Probenrunde des heutigen Sonntags und des 1. Halbfinals.

Die Gewinnerin des Junior ESC 2015 hätte ja bereits 2020 auf dieser Bühne singen sollen und war bereits für eine wirklich gute Platzierung gehandelt worden. Für sie könnte aber, anders als für die Vertreter aus Litauen und Island, diese Zwangspause ein Glücksfall werden.

Optisch folgte doch ein Bruch mit dem Video. Zuerst beginnt alles im Halbdunkel, nicht einmal das Gesicht ist richtig zu erkennen, bis sich der Kamerablick weitet. Das schüchterne Mädchen, das 2016 zur Zeitüberbrückung kurz auf die Stockholmer Bühne geholt wurde, ist beim Anblick dieser Frau nicht mehr zu erkennen.

Dort auf der Rotterdamer Bühne steht Destiny nicht im Reifrock, sondern in einem pinken Mini-Catsuitkleid mit Fransen von einer Hand bis zur anderen und auch über der Hüfte. Dazu noch Strümpfe, Stulpen, Stiefel (?), ebenfalls in Pink, wobei ein Exemplar unter das Knie gerutscht ist.
Links und rechts stehen je zwei tanzende Chorsängerinnen, ebenfalls in pink. So singen sich alle Fünfe stimmsicher, kraftvoll (der Chor ist neben Destiny aber fast kleinlaut) und selbstsicher durch den flotten Titel.

Während der Saxophoneinlagen zum Liedtitel wird mit den Händen gen Hallendecke gewunken und der Hintergrund wechselt vom dunklen schwarz-rot-rosa in knallgelb. Nach einer gewissen Zeit gehen die fünf Damen ein paar Schritte nach vorne und verlassen ihr durchsichtiges Podest, das erst jetzt erkennbar wird. Die Kameraführung schwenkt in die Vogelperspektive, dazu werden am Boden in Verlängerung der Stufen Linien eingeblendet, was den Effekt einer Showtreppe ergibt, die Destiny hinabschreitet. Zum Schluss lässt Destiny noch ihren kräftigen hellen Ton erklingen.

Die Bühnenumsetzung ist peppig und markant, ohne optisch überladen zu sein. Mit diesem Auftritt wird Malta seiner Favoritenrolle auch inszenatorisch gerecht. Oder ergeht es Destiny am Ende wie Ihrer Mentorin Ira Losco, welche in ihrem Geburtsjahr 2002 ?nur? den 2.Platz erreichte? Vielleicht erfüllt aber für Malta durch Destiny endlich doch das Eurovisions-Schicksal im positiven Sinne und es heißt 2022 auf nach Attard – Ta’ Qali.

Fotos: EBU, Text: Stefan Ball

Aserbaidschan Meet & Greet: Die stolzen Frauen Aserbaidschans

9. Mai 2021 Frank Albers

Efendi war die erste Künstlerin in dieser Saison, die kein Englisch spricht und deshalb mit Dolmetscherin auf die Meet & Greet-Bühne kam. Dass sie stolze Bürgerin ihres Heimatlandes ist, demonstrierte sie mit der Flagge Aserbaidschans über ihren Schultern, aber auch darüber hinaus war es ihr wichtig, die aserischen Elemente in ihrem Lied zu betonen: Die Sprache (erstmals werden wir, wenn auch nur in kurzen Ausschnitten, Aserbaidschanisch als Sprache beim ESC hören), traditionelle Instrumente und Rhythmen. Auf die Anmerkung, dass das Lied von einem niederländischen Team geschrieben und Mata Hari eine Niederländerin war, ging sie nicht weiter ein, außer dass “alle im Team sehr nett sind”.

Die Wahl, starke historische Frauenfiguren zu besingen wäre eine Hommage an alle starken Frauen, insbesonders an die starken Frauen Aserbaidschans.

Efendi wirkt auf der Meet & Greet-Bühne überraschend schüchtern und verloren, der vollständige Gegenentwurf zu den kraftstrotzenden Inszenierungen in ihren Videos zu “Cleopatra” und “Mata Hari”.

 

Text und Foto: Frank Albers

Rumaenien Meet & Greet: Roxen ist begeistert

9. Mai 2021 Wolfgang Grube

Die Tränen standen Roxen in den Augen, als sie heute das erste Mal auf die Bühne kam. Sie konnte kaum glauben, dass ihr Traum wahr wurde. Ihre Mama war schon immer ESC-Fan und sie erinnert sich sehr gut an Loreen’s Sieg mit Euphoria. Mama hütet auch ihre Katzenkinder, wenn sie in Bukarest oder unterwegs ist.

Roxen und ihr Team sind sehr zufrieden mit der ersten Probe. Es gäbe nur noch kleine technische Dinge, an denen gearbeitet würde. Der Auftritt steht – inklusive des Bühnenoutfits. Auf die Frage, ob das wirklich so sei, antwortete Roxen, sie wolle auch auf der Bühne die Art von Kleidern tragen, die sie auch sonst anhat und sich nicht verstellen.

Im weiteren ging es um Fragen rund um den Titel “Amnesia”. Ihr Interesse an menschlichen Geschichten ist groß und Roxen fühlt sich besonders denen nahe, die im Leben kämpfen müssen und die es nicht leicht haben. Für diese Menschen möchte sie eine Stimme sein.

Mit einem Strahlen im Gesicht erzählt ROXEN von ihrer (Online-)Zusammenarbeit mit Alexander Rybak und dass die beiden einen Song zusammen gemacht haben. Sein Tipp für Sie: Genieße die Zeit! Roxen hat auch einen Lieblings-ESC-Titel, der wird allerdings von jemand anderem gesungen: Luminita Anghel mit “Let me try” (Rumänien 2005).

Fotos: Online Screenshot und Reinhard Ehret  Text: Wolfgang Grube

Ukraine Probe 1: Go_A in schaurig schoener Eiswelt

9. Mai 2021 Marc Gehring

Als Vorletzte des zweiten Tages sind Go_A aus der Ukraine an der Reihe. Ihren Wettbewerbsbeitrag “Shum” haben Kateryna Pavlenko und Taras Shevchenko selbst komponiert. Der Text stammt von Leadsängerin Kateryna. Komplettiert wird die Band Go_A von Ihor Didenchuk und Ivan Hryhoriak.

Go_A ist eine Elektro-Folklore-Band, die sich auf die moderne Interpretation traditioneller ukrainischer Geschichten und Melodien spezialisiert hat, die bereits viele Generationen durchlaufen haben. Die Geschichte der Band begann im Jahr 2012, als Produzent Taras Shevchenko die Sängerin Kateryna Pavlenko traf. Nachdem sie ein paar Songs aufgenommen hatten, stellten sie fest, dass der Folklore-Elektro-Mix auf zauberhafte Weise die ukrainischen Emotionen und treibende Energie verbindet.

Ukraine: Go_A – Probe 1 (Foto EBU Thomas Hanses)

Im offiziellen Video-Clip wird “Shum” ja in einem morbiden Tschernobyl-Ambiente umgesetzt, daher sind wir gespannt, was Go_A auf der Bühne in Rotterdam anbieten. Die Ukraine ist ja in der Vergangenheit schon oft durch herausragende Inszenierungen aufgefallen. Los geht’s.

Kateryna erscheint im schwarzen Kleid mit einem neon-grünen fransigen Umhang, der ein richtiger Eye-Catcher ist. Sie schaut mit stechendem Blick in die Kamera und scheint alles im Griff zu haben. Sie hat Folklore studiert und singt mit der alten Folkloretechnik der weißen Stimme und beherrscht extreme Vocals. Die Töne sitzen – Bravo Kateryna!

Ukraine: Go_A – Probe 1 (Foto EBU Thomas Hanses)

Taras , Ivan und Ihor sind überwiegend in weiß gekleidet. Zusammen mit Kateryna stehen sie auf einem Podest umgeben von weißen Bäumen. In diesem Gesamtkunstwerk sind sie gar nicht so einfach zu erkennen. Auf dem LED Screen sind Gitter mit weißen Körpern zu sehen und sogar zwei Schneehasen sind in der Eiswelt zu erkennen.

Im Instrumentalteil wird jeweils die Flöte gekonnt in Szene gesetzt und dazu wirbeln zwei Tänzer mit leuchtenden Kreisen umher. Später sind auf der LED Wand weiße Fenster mit schwarzen menschlichen Silhouetten zu sehen.

Ukraine: Go_A – Probe 1 (Foto EBU Thomas Hanses)

Dann nimmt “Shum” zum Ende hin ja nochmal mit dem treibenden Beat ordentlich Fahrt auf und das wird mit immer schneller rennenden Menschen prima auf der LED-Wand transportiert. Zum finalen Schlusston wird dann einer der leuchtenden Kreise so hinter Kateryna platziert, dass es fast wie ein Heiligenschein aussieht.

In Summe war das ein sehr stilvoller und runder Auftritt, der überwiegend in einem kalten weiß und blau gehalten ist und sehr schön die Musik und die Tempo-Wechsel umrahmt. Trotz aller Kälte ein heißer Kandidat für das Finale!

Autor: Marc Gehring

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Aserbaidschan Probe 1: Goldene Klapperschlange

9. Mai 2021 Frank Albers

Aserbaidschans Efendi umgibt sich als Mata Hari mit goldener, orientalischer Ornamentik (dabei stammte die Dame doch aus den Niederlanden) und wird von einer ebenso güldenen Klapperschlange hypnotisierend beäugt, die sich zuvor aus einer goldenen Kugel entpuppt. Das macht optisch ordentlich was her, ist sehr pompös und gediegen. Die übrige Inszenierung ist hinsichtlich der Tanzperformance recht konventionell und wenig kreativ.

 

 

Efendi bewegt sich nur sehr reduziert und eine Handvoll Tänzer springt um sie herum. Viel mehr passiert eigentlich nicht, weshalb die Show trotz aller optischen Mächtigkeit etwas arg statisch wirkt.

 

 

 

Text: Frank Albers
Fotos: EBU

Israel Meet and Greet: Entdeckt im Badezimmer

9. Mai 2021 Frank Albers

Eden Alene weiß die Fans und auch den Moderator zu nehmen. Innerhalb von Minuten nahm sie die Leitung des Meet & Greet in die Hand. Sie hätte sich als Vorbereitung die Aufzeichnungen der ESC-Pressekonferenzen mit Netta angesehen und war nach 20 Minuten ganz enttäuscht, dass es schon vorbei war und sie nicht einmal ansatzweise präsentieren konnte, was sie sich vorgenommen hatte.

Sie berichtete davon, dass sie entdeckt wurde, als ein Musikproduzent sie im Badezimmer singen hörte. Er organisierte eine Gesangstrainerin und schon wurde aus der jungen Eden eine Sängerin, obwohl sie bis dahin ganz auf klassisches Ballet ausgerichtet war. Heute glaubt sie als Sängerin so gut zu sein, wie sie es als Tänzerin nie geworden wäre.

Auf ihre geflochtene Krone und das sehr freizügige Kordel-Kostüm zum Ende ihres Auftritts angesprochen, erklärte sie, dies wäre ihre Interpretaion von “Open Up” und die Krone für den Fall, dass sie nicht gewinnen sollte und so schon mal einen Ersatz hat.

Text und Foto: Frank Albers

Rumaenien Probe 1: ROXEN’s Kampf

9. Mai 2021 Wolfgang Grube

ROXEN bringt den Zeitgeist einer Generation auf die ESC-Bühne, die ohne Schminke und ohne Glitzer und Glamour auskommen will. Keine überflüssigen Effekte – die Musik, der Text und die szenische Darstellung sind die Botschaft und der Sinn des Auftritts. ROXEN trägt einen schlichten grünen Pulli, darüber über Schulter und Rücken einen weißen Naturfaserpelz, eine Hose (1 Bein grün, 1 Bein hellgrau) und Boots, die Haare leicht lila gefärbt. Ob dies ihr Outfit für das Semifinale bleiben wird (darüber wurde im Online-Chat heftig diskutiert)? Davon ist auszugehen, denn es passt zum Gesamtkonzept. Ihre 4 Tänzer tragen weisse Overalls mit Aufdrucken schwarzer Hände.
Rumäniens diesjähriger Beitrag ist ein Statement dafür, die Auswirkungen der vergangenen pandemischen Monate jedes einzelnen Menschen zu beschreiben und das Belastende zu vergessen und verströmt auch auf der Bühne der Ahoy-Arena keinen Optimismus. Die Adaption, die Geschichte auf der Bühne zu erzählen, ist sehr gut gelungen.

ROXEN bewegt sich viel auf der Bühne, kämpft (noch auch stimmlich), schafft es aber letztlich nicht, den Bedrängnissen, dargestellt von ihren Tänzerinnen und Tänzer,  zu entkommen. Auch die über die gesamte Leinwand am Ende des Liedes eingeblendete Sonne ist kein Sonnenauf-, sondern ein Sonnenuntergang. Aber auch der Dunkelheit kann Versöhnliches entspringen.

 

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Fotos: Eurovision.TV   Text: Wolfgang Grube

Israel Probe 1: Von Mini-Mini zum umkordelten Super-Mini-Mini

9. Mai 2021 Frank Albers

Israels Eden Alene hatte sichtlich Spaß bei ihrer ersten Probe und nimmt die ganze Sache trotz aller Professionalität nicht ganz so ernst. Als ihr am Ende eines der diversen Durchläufe der “Kostümtrick” nicht so ganz gelang (sie blieb im Ärmel ihrer Jacke hängen) nahm sie es mit einem entspannten und amusierten Lächeln.

Dieser kleine Kostümwechsel zum Ende des Auftritts lässt Eden in einem Super-Mini-Mini-Kleidchen dastehen, das nur aus ein paar geflochtenen Kordeln zu bestehen scheint. Die Kordeln schlängeln sich dann fort bis zu einer Krone, die ihr zum großen Finale auf den Kopf gesetzt wird. Eden ist dann vollständig umkordelt. Vor dieser Umkordelung ist sie in einem silber-violetten Mini-Mini-Kleidchen gewandet. Silber-violett ist ohnehin die dominierende Farbe bei Israels Auftritt. Die Videowand ist farblich entsprechend gestaltet, dazu gibt es Eden als animierte Grafiksiluette.

 

Begleitet wird Eden Alene von fünf um sie herumwirbelnden Tänzern in weiß und schwarz. Das nach der israelischen Vorentscheidung noch einmal gründlich überarbeitete “Set Me Free”  hat im Refrain nun sogar leicht hymnische Züge, was der ganzen Sache eine spannende Note gibt.

 

Ansonsten sahen wir eine Probe, bei der Eden stimmlich bereits sehr überzeugend war. Nur im Timing zwischen ihr und ihen Tänzern klemmt es noch ein wenig, aber die beim Kostümwechsel und Aufsetzen der Krone erforderliche Routine wird sich nach den nächsten Proben noch einstellen.

Text: Frank Albers
Bilder: EBU